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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822.

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Vorstellungen betreffen, vorhanden seyn. Ihrem
Bau nach sind sie Verbindungsorgane, und zwar
vereinigt der Balken meist gleichartige, das Ge-
wölbe ungleichartige Theile. Durch jenen ist ein
Zusammenhang der Hirnwindungen und der ge-
streiften Körper beyder Hemisphären vermittelt.
Von dem grauen, zwischen den Vordertheilen der
gestreiften Hügel liegenden Körper des Gewölbes
gehen Markfortsätze nach vorne zu dem Ursprung
der Geruchsnerven, oder bey den vierfüssigen
Säugthieren in die Riechfortsätze, nach unten zu
den weisslichen Erhabenheiten; seitwärts erstrek-
ken sich aus ihnen die Tänien theils zum An-
fange der Sehenerven, theils zu den Ammons-
hörnern; hinten sind sie durch die Leyer, und
oben vermöge der durchsichtigen Scheidewand
mit dem Balken verbunden. Zur Vereinigung
gleichartiger Theile beyder Hirnhälften dienen
mit dem Balken auch die Brücke, die vordere
und hintere Commissur, und, wie durch die
Fortsätze des Gewölbes, so sind auch durch
Markfortsätze, die sich von einer über der
grauen Hervorragung des Trichters liegenden An-
sammlung von Mark nach mehrern Richtungen
erstrecken, ungleichartige Theile des Gehirns mit
einem gemeinschaftlichen Mittelpunkt verbunden.

Diese Verbindungstheile sind aber nur im
Allgemeinen als vereinigende Organe einander

ähnlich.

Vorstellungen betreffen, vorhanden seyn. Ihrem
Bau nach sind sie Verbindungsorgane, und zwar
vereinigt der Balken meist gleichartige, das Ge-
wölbe ungleichartige Theile. Durch jenen ist ein
Zusammenhang der Hirnwindungen und der ge-
streiften Körper beyder Hemisphären vermittelt.
Von dem grauen, zwischen den Vordertheilen der
gestreiften Hügel liegenden Körper des Gewölbes
gehen Markfortsätze nach vorne zu dem Ursprung
der Geruchsnerven, oder bey den vierfüſsigen
Säugthieren in die Riechfortsätze, nach unten zu
den weiſslichen Erhabenheiten; seitwärts erstrek-
ken sich aus ihnen die Tänien theils zum An-
fange der Sehenerven, theils zu den Ammons-
hörnern; hinten sind sie durch die Leyer, und
oben vermöge der durchsichtigen Scheidewand
mit dem Balken verbunden. Zur Vereinigung
gleichartiger Theile beyder Hirnhälften dienen
mit dem Balken auch die Brücke, die vordere
und hintere Commissur, und, wie durch die
Fortsätze des Gewölbes, so sind auch durch
Markfortsätze, die sich von einer über der
grauen Hervorragung des Trichters liegenden An-
sammlung von Mark nach mehrern Richtungen
erstrecken, ungleichartige Theile des Gehirns mit
einem gemeinschaftlichen Mittelpunkt verbunden.

Diese Verbindungstheile sind aber nur im
Allgemeinen als vereinigende Organe einander

ähnlich.
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[155/0171] Vorstellungen betreffen, vorhanden seyn. Ihrem Bau nach sind sie Verbindungsorgane, und zwar vereinigt der Balken meist gleichartige, das Ge- wölbe ungleichartige Theile. Durch jenen ist ein Zusammenhang der Hirnwindungen und der ge- streiften Körper beyder Hemisphären vermittelt. Von dem grauen, zwischen den Vordertheilen der gestreiften Hügel liegenden Körper des Gewölbes gehen Markfortsätze nach vorne zu dem Ursprung der Geruchsnerven, oder bey den vierfüſsigen Säugthieren in die Riechfortsätze, nach unten zu den weiſslichen Erhabenheiten; seitwärts erstrek- ken sich aus ihnen die Tänien theils zum An- fange der Sehenerven, theils zu den Ammons- hörnern; hinten sind sie durch die Leyer, und oben vermöge der durchsichtigen Scheidewand mit dem Balken verbunden. Zur Vereinigung gleichartiger Theile beyder Hirnhälften dienen mit dem Balken auch die Brücke, die vordere und hintere Commissur, und, wie durch die Fortsätze des Gewölbes, so sind auch durch Markfortsätze, die sich von einer über der grauen Hervorragung des Trichters liegenden An- sammlung von Mark nach mehrern Richtungen erstrecken, ungleichartige Theile des Gehirns mit einem gemeinschaftlichen Mittelpunkt verbunden. Diese Verbindungstheile sind aber nur im Allgemeinen als vereinigende Organe einander ähnlich.

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822, S. 155. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie06_1822/171>, abgerufen am 21.11.2024.