Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822.äussern Sinne abzuhängen. Ein anderer Cha- Der sowohl im Thierreiche, als auf der von
äuſsern Sinne abzuhängen. Ein anderer Cha- Der sowohl im Thierreiche, als auf der von
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0192" n="174"/> äuſsern Sinne abzuhängen. Ein anderer Cha-<lb/> rakter der Sinne ist auch das Vermögen, die<lb/> Beschaffenheit der äuſsern Dinge <hi rendition="#g">willkührlich</hi><lb/> durch sie zu erforschen. Daher lassen sich<lb/> jene nicht blos nach den verschiedenen Quali-<lb/> täten der äuſsern Einwirkungen eintheilen. Für<lb/> gewisse Eindrücke der Aussenwelt sind eigene<lb/> Sinneswerkzeuge gebildet. Jedes dieser Organe<lb/> besitzt aber zugleich Empfänglichkeit für ver-<lb/> wandte Eindrücke. Man kann nicht für jeden<lb/> der letztern einen eigenen Sinn annehmen, ohne<lb/> die eigentliche Bedeutung dieses Worts ganz<lb/> zu verändern. Bey dem Menschen sind nur die<lb/> fünf Sinne vorhanden, die man von jeher als<lb/> solche anerkannt hat. Vielleicht besitzen manche<lb/> Thiere für einige Eindrücke besondere Organe.<lb/> Wir können aber hier, wie in vielen andern<lb/> Theilen der Biologie, nur von der menschlichen<lb/> Organisation ausgehen, und nach der Aehnlich-<lb/> keit oder Unähnlichkeit der Bildung und der<lb/> Handlungen mit dem Menschen die übrige<lb/> Thierwelt beurtheilen.</p><lb/> <p>Der sowohl im Thierreiche, als auf der<lb/> Oberfläche jedes Thiers am weitesten verbreitete<lb/> Sinn ist der des <hi rendition="#g">Getastes</hi>. Dieser unterrich-<lb/> tet im Allgemeinen von der mechanischen Ein-<lb/> wirkung der Körper. Bey dem Menschen und<lb/> einigen Thieren verschafft er auch Vorstellungen<lb/> <fw place="bottom" type="catch">von</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [174/0192]
äuſsern Sinne abzuhängen. Ein anderer Cha-
rakter der Sinne ist auch das Vermögen, die
Beschaffenheit der äuſsern Dinge willkührlich
durch sie zu erforschen. Daher lassen sich
jene nicht blos nach den verschiedenen Quali-
täten der äuſsern Einwirkungen eintheilen. Für
gewisse Eindrücke der Aussenwelt sind eigene
Sinneswerkzeuge gebildet. Jedes dieser Organe
besitzt aber zugleich Empfänglichkeit für ver-
wandte Eindrücke. Man kann nicht für jeden
der letztern einen eigenen Sinn annehmen, ohne
die eigentliche Bedeutung dieses Worts ganz
zu verändern. Bey dem Menschen sind nur die
fünf Sinne vorhanden, die man von jeher als
solche anerkannt hat. Vielleicht besitzen manche
Thiere für einige Eindrücke besondere Organe.
Wir können aber hier, wie in vielen andern
Theilen der Biologie, nur von der menschlichen
Organisation ausgehen, und nach der Aehnlich-
keit oder Unähnlichkeit der Bildung und der
Handlungen mit dem Menschen die übrige
Thierwelt beurtheilen.
Der sowohl im Thierreiche, als auf der
Oberfläche jedes Thiers am weitesten verbreitete
Sinn ist der des Getastes. Dieser unterrich-
tet im Allgemeinen von der mechanischen Ein-
wirkung der Körper. Bey dem Menschen und
einigen Thieren verschafft er auch Vorstellungen
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