Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822.Hälfte ausserhalb der Erde des Gefässes, worin Auf *) Montegre's Beobachtungen (Mem. du Mus. d'Hist. nat. T. I. p. 243. 247.), nach welchen ein sehr helles Licht keinen Eindruck auf den Regenwurm macht, wenn nicht der Zutritt desselben mit einer Erschüt- terung des Erdbodens verbunden ist, scheinen zwar hiermit nicht übereinzustimmen. Allein Montegre stellte seine Versuche mit diesem Wurm zur Zeit der Paarung desselben an, in welcher jedes Thier sehr unempfänglich für alle äussere Einwirkungen ist, die nicht mit dem Geschlechtstriebe in unmittel- barer Beziehung stehen. c) Tractat. de natura corporum. C. 28. N. 7. d) Memoire sur les Sourds-Muets de naissance. Par
Bouviers-Desmortiers. Paris. An. VIII. Hälfte auſserhalb der Erde des Gefäſses, worin Auf *) Montegre’s Beobachtungen (Mém. du Mus. d’Hist. nat. T. I. p. 243. 247.), nach welchen ein sehr helles Licht keinen Eindruck auf den Regenwurm macht, wenn nicht der Zutritt desselben mit einer Erschüt- terung des Erdbodens verbunden ist, scheinen zwar hiermit nicht übereinzustimmen. Allein Montegre stellte seine Versuche mit diesem Wurm zur Zeit der Paarung desselben an, in welcher jedes Thier sehr unempfänglich für alle äuſsere Einwirkungen ist, die nicht mit dem Geschlechtstriebe in unmittel- barer Beziehung stehen. c) Tractat. de natura corporum. C. 28. N. 7. d) Mémoire sur les Sourds-Muets de naissance. Par
Bouviers-Desmortiers. Paris. An. VIII. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0194" n="176"/> Hälfte auſserhalb der Erde des Gefäſses, worin<lb/> er sie erhielt, befanden und er die Fensterladen<lb/> ohne alles Geräusch öffnete, sie sich sogleich<lb/> unter die Erde zurückzogen <note place="foot" n="*)"><hi rendition="#k">Montegre</hi>’s Beobachtungen (Mém. du Mus. d’Hist.<lb/> nat. T. I. p. 243. 247.), nach welchen ein sehr helles<lb/> Licht keinen Eindruck auf den Regenwurm macht,<lb/> wenn nicht der Zutritt desselben mit einer Erschüt-<lb/> terung des Erdbodens verbunden ist, scheinen zwar<lb/> hiermit nicht übereinzustimmen. Allein <hi rendition="#k">Montegre</hi><lb/> stellte seine Versuche mit diesem Wurm zur Zeit<lb/> der Paarung desselben an, in welcher jedes Thier<lb/> sehr unempfänglich für alle äuſsere Einwirkungen<lb/> ist, die nicht mit dem Geschlechtstriebe in unmittel-<lb/> barer Beziehung stehen.</note>. <hi rendition="#k">Digby</hi> <note place="foot" n="c)">Tractat. de natura corporum. C. 28. N. 7.</note> er-<lb/> zählt von einem Blinden, auf dessen Augen das<lb/> hellste Sonnenlicht keinen Eindruck machte,<lb/> daſs derselbe durch eine feine Empfindung am<lb/> ganzen Körper wahrnehmen konnte, ob das<lb/> Wetter helle oder trübe war. So ist auch bey<lb/> Taubstummen oft der ganze Körper, besonders<lb/> die Magengegend, gegen Geräusch sehr empfind-<lb/> lich <note place="foot" n="d)">Mémoire sur les Sourds-Muets de naissance. Par<lb/><hi rendition="#k">Bouviers-Desmortiers</hi>. Paris. An. VIII.</note>. Ich kenne ein Frauenzimmer, die in<lb/> den Jahren des Mannbarwerdens völlig taub ge-<lb/> worden und an beyden Füſsen gelähmt ist, und<lb/> welcher doch jedes stärkere Geräusch sehr un-<lb/> angenehme Empfindungen verursacht.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Auf</fw><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [176/0194]
Hälfte auſserhalb der Erde des Gefäſses, worin
er sie erhielt, befanden und er die Fensterladen
ohne alles Geräusch öffnete, sie sich sogleich
unter die Erde zurückzogen *). Digby c) er-
zählt von einem Blinden, auf dessen Augen das
hellste Sonnenlicht keinen Eindruck machte,
daſs derselbe durch eine feine Empfindung am
ganzen Körper wahrnehmen konnte, ob das
Wetter helle oder trübe war. So ist auch bey
Taubstummen oft der ganze Körper, besonders
die Magengegend, gegen Geräusch sehr empfind-
lich d). Ich kenne ein Frauenzimmer, die in
den Jahren des Mannbarwerdens völlig taub ge-
worden und an beyden Füſsen gelähmt ist, und
welcher doch jedes stärkere Geräusch sehr un-
angenehme Empfindungen verursacht.
Auf
*) Montegre’s Beobachtungen (Mém. du Mus. d’Hist.
nat. T. I. p. 243. 247.), nach welchen ein sehr helles
Licht keinen Eindruck auf den Regenwurm macht,
wenn nicht der Zutritt desselben mit einer Erschüt-
terung des Erdbodens verbunden ist, scheinen zwar
hiermit nicht übereinzustimmen. Allein Montegre
stellte seine Versuche mit diesem Wurm zur Zeit
der Paarung desselben an, in welcher jedes Thier
sehr unempfänglich für alle äuſsere Einwirkungen
ist, die nicht mit dem Geschlechtstriebe in unmittel-
barer Beziehung stehen.
c) Tractat. de natura corporum. C. 28. N. 7.
d) Mémoire sur les Sourds-Muets de naissance. Par
Bouviers-Desmortiers. Paris. An. VIII.
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