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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822.

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einander liegende Behälter vor *). Ihre Zahl
und Grösse richtet sich nach dem Volumen des
vordern Endes der Riechfortsätze. Bey den
meisten Nagethieren sind sie in weit geringerer
Anzahl als bey den Raubthieren, Wiederkäuern
und schweineartigen Thieren vorhanden. Bey
jenen ist aber auch das an die Siebplatte des
Siebbeins stossende Ende der zitzenförmigen
Fortsätze verhältnissmässig kleiner, als bey den
letztern, wie man sieht, wenn man die vordere
Höhlung des Schädels, worin dieses Ende liegt,
bey Thieren der erstern und letztern Art, die

ohn-
*) Vorstellungen dieser Theile vom Hunde, der Katze,
dem Fuchs, Schweine, Pferde und Reh findet man
in Harwood's angeführtem Werke, doch blos nach
trockenen Knochen, nach dem vertikalen Durch-
schnitt und zum Theil unrichtig gezeichnet. Deut-
licher zeigt sich die Bildung derselben an frischen
Köpfen nach Wegnahme der Nasenknochen und des
Nasenfortsatzes des Stirnbeins. Auf diese Art zube-
reitet hat sie Casserius (Pentaesthes. L. III. Tab 5. 6.)
von einigen Thieren abgebildet. -- Nach Cuvier's
Angabe (Lecons d' Anat. comp. T. II. p. 645.) besitzt
der Hase statt der Fortsätze des Siebbeins blos ein
unregelmässiges, den Ethmoidalzellen des Menschen
ähnliches Zellgewebe. Ich finde beym Hasen die
nehmlichen Fortsätze, wie bey den ihm verwandten
Säugthieren. Nur sind sie bey ihm von unregel-
mässiger Weite und zum Theil durch Queerscheide-
wände unterbrochen.

einander liegende Behälter vor *). Ihre Zahl
und Gröſse richtet sich nach dem Volumen des
vordern Endes der Riechfortsätze. Bey den
meisten Nagethieren sind sie in weit geringerer
Anzahl als bey den Raubthieren, Wiederkäuern
und schweineartigen Thieren vorhanden. Bey
jenen ist aber auch das an die Siebplatte des
Siebbeins stoſsende Ende der zitzenförmigen
Fortsätze verhältniſsmäſsig kleiner, als bey den
letztern, wie man sieht, wenn man die vordere
Höhlung des Schädels, worin dieses Ende liegt,
bey Thieren der erstern und letztern Art, die

ohn-
*) Vorstellungen dieser Theile vom Hunde, der Katze,
dem Fuchs, Schweine, Pferde und Reh findet man
in Harwood’s angeführtem Werke, doch blos nach
trockenen Knochen, nach dem vertikalen Durch-
schnitt und zum Theil unrichtig gezeichnet. Deut-
licher zeigt sich die Bildung derselben an frischen
Köpfen nach Wegnahme der Nasenknochen und des
Nasenfortsatzes des Stirnbeins. Auf diese Art zube-
reitet hat sie Casserius (Pentaesthes. L. III. Tab 5. 6.)
von einigen Thieren abgebildet. — Nach Cuvier’s
Angabe (Leçons d’ Anat. comp. T. II. p. 645.) besitzt
der Hase statt der Fortsätze des Siebbeins blos ein
unregelmäſsiges, den Ethmoidalzellen des Menschen
ähnliches Zellgewebe. Ich finde beym Hasen die
nehmlichen Fortsätze, wie bey den ihm verwandten
Säugthieren. Nur sind sie bey ihm von unregel-
mäſsiger Weite und zum Theil durch Queerscheide-
wände unterbrochen.
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[268/0286] einander liegende Behälter vor *). Ihre Zahl und Gröſse richtet sich nach dem Volumen des vordern Endes der Riechfortsätze. Bey den meisten Nagethieren sind sie in weit geringerer Anzahl als bey den Raubthieren, Wiederkäuern und schweineartigen Thieren vorhanden. Bey jenen ist aber auch das an die Siebplatte des Siebbeins stoſsende Ende der zitzenförmigen Fortsätze verhältniſsmäſsig kleiner, als bey den letztern, wie man sieht, wenn man die vordere Höhlung des Schädels, worin dieses Ende liegt, bey Thieren der erstern und letztern Art, die ohn- *) Vorstellungen dieser Theile vom Hunde, der Katze, dem Fuchs, Schweine, Pferde und Reh findet man in Harwood’s angeführtem Werke, doch blos nach trockenen Knochen, nach dem vertikalen Durch- schnitt und zum Theil unrichtig gezeichnet. Deut- licher zeigt sich die Bildung derselben an frischen Köpfen nach Wegnahme der Nasenknochen und des Nasenfortsatzes des Stirnbeins. Auf diese Art zube- reitet hat sie Casserius (Pentaesthes. L. III. Tab 5. 6.) von einigen Thieren abgebildet. — Nach Cuvier’s Angabe (Leçons d’ Anat. comp. T. II. p. 645.) besitzt der Hase statt der Fortsätze des Siebbeins blos ein unregelmäſsiges, den Ethmoidalzellen des Menschen ähnliches Zellgewebe. Ich finde beym Hasen die nehmlichen Fortsätze, wie bey den ihm verwandten Säugthieren. Nur sind sie bey ihm von unregel- mäſsiger Weite und zum Theil durch Queerscheide- wände unterbrochen.

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822, S. 268. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie06_1822/286>, abgerufen am 21.11.2024.