denselben verfolgen können. Der Canal und die Höhlung ist also für ähnlich den Riech- beinzellen und den Oberkieferhöhlen des Men- schen anzusehen. Weitere Höhlen zur Auf- nahme einer grössern Menge Luft beym stär- kern Einathmen bedurfte es bey den Vögeln nicht, da ihre Lungen mit Säcken in Verbin- dung stehen, die eines verschiedenen Grades von Ausdehnung fähig sind.
Die Schleimhaut der innern Nase bey den Vögeln wird von Scarpah) mit Recht tomen- tos genannt. Sie ist von dieser Beschaffenheit mehr noch in dieser Thierclasse, als bey den Säugthieren, und scheint dadurch zur schnellern Aufnahme der riechbaren Stoffe geeignet.
Die beyden, auf der Grundfläche der Riech- fortsätze liegenden Markstreifen, die bey vielen Säugthieren bis zum Anfange des vordern Theils dieser Fortsätze an den Seiten scharf begränzt sind, zeigen sich bey den Vögeln weit weniger genau von der umliegenden grauen Substanz abgesondert. Sie gehen eben so wenig bey den Vögeln, als bey den Säugthieren, getrennt von der letztern, sondern innigst mit ihr vermischt, in die Nase über. Bey mehrern Vögeln, z. B.
dem
h) Ebendas. §. 10.
T 5
denselben verfolgen können. Der Canal und die Höhlung ist also für ähnlich den Riech- beinzellen und den Oberkieferhöhlen des Men- schen anzusehen. Weitere Höhlen zur Auf- nahme einer gröſsern Menge Luft beym stär- kern Einathmen bedurfte es bey den Vögeln nicht, da ihre Lungen mit Säcken in Verbin- dung stehen, die eines verschiedenen Grades von Ausdehnung fähig sind.
Die Schleimhaut der innern Nase bey den Vögeln wird von Scarpah) mit Recht tomen- tos genannt. Sie ist von dieser Beschaffenheit mehr noch in dieser Thierclasse, als bey den Säugthieren, und scheint dadurch zur schnellern Aufnahme der riechbaren Stoffe geeignet.
Die beyden, auf der Grundfläche der Riech- fortsätze liegenden Markstreifen, die bey vielen Säugthieren bis zum Anfange des vordern Theils dieser Fortsätze an den Seiten scharf begränzt sind, zeigen sich bey den Vögeln weit weniger genau von der umliegenden grauen Substanz abgesondert. Sie gehen eben so wenig bey den Vögeln, als bey den Säugthieren, getrennt von der letztern, sondern innigst mit ihr vermischt, in die Nase über. Bey mehrern Vögeln, z. B.
dem
h) Ebendas. §. 10.
T 5
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denselben verfolgen können. Der Canal und
die Höhlung ist also für ähnlich den Riech-
beinzellen und den Oberkieferhöhlen des Men-
schen anzusehen. Weitere Höhlen zur Auf-
nahme einer gröſsern Menge Luft beym stär-
kern Einathmen bedurfte es bey den Vögeln
nicht, da ihre Lungen mit Säcken in Verbin-
dung stehen, die eines verschiedenen Grades von
Ausdehnung fähig sind.
Die Schleimhaut der innern Nase bey den
Vögeln wird von Scarpa h) mit Recht tomen-
tos genannt. Sie ist von dieser Beschaffenheit
mehr noch in dieser Thierclasse, als bey den
Säugthieren, und scheint dadurch zur schnellern
Aufnahme der riechbaren Stoffe geeignet.
Die beyden, auf der Grundfläche der Riech-
fortsätze liegenden Markstreifen, die bey vielen
Säugthieren bis zum Anfange des vordern Theils
dieser Fortsätze an den Seiten scharf begränzt
sind, zeigen sich bey den Vögeln weit weniger
genau von der umliegenden grauen Substanz
abgesondert. Sie gehen eben so wenig bey den
Vögeln, als bey den Säugthieren, getrennt von
der letztern, sondern innigst mit ihr vermischt,
in die Nase über. Bey mehrern Vögeln, z. B.
dem
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822, S. 291. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie06_1822/309>, abgerufen am 21.11.2024.
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