Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822.

Bild:
<< vorherige Seite

und verschlossenem Munde Anstrengungen zum
Athemholen macht p).

Es lässt sich daher sowenig in Hinsicht auf
den Sinn des Gehörs, als auf jeden der übrigen
Sinne, eine einfache Stufenleiter der Thiere
angeben. Das Gebiet desselben wird zwar von
dem Menschen an bis zu den Würmern immer
beschränkter und verliert sich bey den letztern
in den allgemeinen Sinn. Aber in den engern
Sphären hat er für manche Eindrücke eine
grössere Empfänglichkeit, als auf dem weitern
Gebiet.

Die Verhältnisse des Gehörssinns sind theils
objektiver, theils subjektiver Art. Jene beziehen
sich auf das Medium, durch welches der Schall
zum Ohre fortgepflanzt wird, die Verschieden-
heit des Lauts, die Stärke und Schwäche, Nähe
und Entfernung des Schalls, die Höhe und
Tiefe der Töne, die Nähe und Entfernung des
Schalls, die Richtung, in welcher der Schall
zum Ohre gelangt, und die Unterscheidung
gleichzeitiger Schallschwingungen. Subjektiv
sind die Wirkungen, welche gewisse Töne oder
gewisse Verbindungen von Tönen auf das Gei-
stige oder Körperliche haben.

Das
p) Wollaston, Philos. Transact. Y. 1820. p. 306.

und verschlossenem Munde Anstrengungen zum
Athemholen macht p).

Es läſst sich daher sowenig in Hinsicht auf
den Sinn des Gehörs, als auf jeden der übrigen
Sinne, eine einfache Stufenleiter der Thiere
angeben. Das Gebiet desselben wird zwar von
dem Menschen an bis zu den Würmern immer
beschränkter und verliert sich bey den letztern
in den allgemeinen Sinn. Aber in den engern
Sphären hat er für manche Eindrücke eine
gröſsere Empfänglichkeit, als auf dem weitern
Gebiet.

Die Verhältnisse des Gehörssinns sind theils
objektiver, theils subjektiver Art. Jene beziehen
sich auf das Medium, durch welches der Schall
zum Ohre fortgepflanzt wird, die Verschieden-
heit des Lauts, die Stärke und Schwäche, Nähe
und Entfernung des Schalls, die Höhe und
Tiefe der Töne, die Nähe und Entfernung des
Schalls, die Richtung, in welcher der Schall
zum Ohre gelangt, und die Unterscheidung
gleichzeitiger Schallschwingungen. Subjektiv
sind die Wirkungen, welche gewisse Töne oder
gewisse Verbindungen von Tönen auf das Gei-
stige oder Körperliche haben.

Das
p) Wollaston, Philos. Transact. Y. 1820. p. 306.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0342" n="324"/>
und verschlossenem Munde Anstrengungen zum<lb/>
Athemholen macht <note place="foot" n="p)"><hi rendition="#k">Wollaston</hi>, Philos. Transact. Y. 1820. p. 306.</note>.</p><lb/>
              <p>Es lä&#x017F;st sich daher sowenig in Hinsicht auf<lb/>
den Sinn des Gehörs, als auf jeden der übrigen<lb/>
Sinne, eine einfache Stufenleiter der Thiere<lb/>
angeben. Das Gebiet desselben wird zwar von<lb/>
dem Menschen an bis zu den Würmern immer<lb/>
beschränkter und verliert sich bey den letztern<lb/>
in den allgemeinen Sinn. Aber in den engern<lb/>
Sphären hat er für manche Eindrücke eine<lb/>
grö&#x017F;sere Empfänglichkeit, als auf dem weitern<lb/>
Gebiet.</p><lb/>
              <p>Die Verhältnisse des Gehörssinns sind theils<lb/>
objektiver, theils subjektiver Art. Jene beziehen<lb/>
sich auf das Medium, durch welches der Schall<lb/>
zum Ohre fortgepflanzt wird, die Verschieden-<lb/>
heit des Lauts, die Stärke und Schwäche, Nähe<lb/>
und Entfernung des Schalls, die Höhe und<lb/>
Tiefe der Töne, die Nähe und Entfernung des<lb/>
Schalls, die Richtung, in welcher der Schall<lb/>
zum Ohre gelangt, und die Unterscheidung<lb/>
gleichzeitiger Schallschwingungen. Subjektiv<lb/>
sind die Wirkungen, welche gewisse Töne oder<lb/>
gewisse Verbindungen von Tönen auf das Gei-<lb/>
stige oder Körperliche haben.</p><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch">Das</fw><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[324/0342] und verschlossenem Munde Anstrengungen zum Athemholen macht p). Es läſst sich daher sowenig in Hinsicht auf den Sinn des Gehörs, als auf jeden der übrigen Sinne, eine einfache Stufenleiter der Thiere angeben. Das Gebiet desselben wird zwar von dem Menschen an bis zu den Würmern immer beschränkter und verliert sich bey den letztern in den allgemeinen Sinn. Aber in den engern Sphären hat er für manche Eindrücke eine gröſsere Empfänglichkeit, als auf dem weitern Gebiet. Die Verhältnisse des Gehörssinns sind theils objektiver, theils subjektiver Art. Jene beziehen sich auf das Medium, durch welches der Schall zum Ohre fortgepflanzt wird, die Verschieden- heit des Lauts, die Stärke und Schwäche, Nähe und Entfernung des Schalls, die Höhe und Tiefe der Töne, die Nähe und Entfernung des Schalls, die Richtung, in welcher der Schall zum Ohre gelangt, und die Unterscheidung gleichzeitiger Schallschwingungen. Subjektiv sind die Wirkungen, welche gewisse Töne oder gewisse Verbindungen von Tönen auf das Gei- stige oder Körperliche haben. Das p) Wollaston, Philos. Transact. Y. 1820. p. 306.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie06_1822
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie06_1822/342
Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822, S. 324. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie06_1822/342>, abgerufen am 21.11.2024.