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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822.

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Grenze des Sinns für hohe Töne erstreckt sich
beym Menschen nicht weiter als bis auf sechs
Octaven über dem mittlern E des Pianoforte.
Von manchen Personen werden schon Töne
nicht mehr vernommen, die um vier Octaven
höher als dieses sind r). Ueber den Eindruck
hoher und tiefer Töne auf das Gehör der
Thiere hat Kerner s) Versuche angestellt,
aus welchen folgen würde, dass die Katze, der
Hund, der Igel, die Hausmaus und das Ka-
ninchen empfindlicher gegen hohe als tiefe
Töne sind, das Schwein, die Kuh, das Schaaf
und das Pferd von beyden gerührt werden,
wenn nicht der Einwurf gültig wäre, dass alle
solche Versuche nur den Schluss zulassen,
dieses oder jenes Thier werde von gewissen
Tönen auf eine angenehme oder unangenehme
Art aufgeregt, oder bleibe dagegen gleichgültig,
nicht aber, dem Gehör desselben fehle über-
haupt dafür die Empfänglichkeit.

Die Richtung, in welcher der Schall zu
uns gelangt, erkennen wir an dem verschiede-
nen Eindruck, den derselbe auf beyde Ohren
hervorbringt, oder, wenn wir uns nur des
einen Ohrs bedienen, an der veränderten Stärke

dessel-
r) Wollaston a. a. O. p. 312.
s) A. a. O. p. 337.
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Grenze des Sinns für hohe Töne erstreckt sich
beym Menschen nicht weiter als bis auf sechs
Octaven über dem mittlern E des Pianoforte.
Von manchen Personen werden schon Töne
nicht mehr vernommen, die um vier Octaven
höher als dieses sind r). Ueber den Eindruck
hoher und tiefer Töne auf das Gehör der
Thiere hat Kerner s) Versuche angestellt,
aus welchen folgen würde, daſs die Katze, der
Hund, der Igel, die Hausmaus und das Ka-
ninchen empfindlicher gegen hohe als tiefe
Töne sind, das Schwein, die Kuh, das Schaaf
und das Pferd von beyden gerührt werden,
wenn nicht der Einwurf gültig wäre, daſs alle
solche Versuche nur den Schluſs zulassen,
dieses oder jenes Thier werde von gewissen
Tönen auf eine angenehme oder unangenehme
Art aufgeregt, oder bleibe dagegen gleichgültig,
nicht aber, dem Gehör desselben fehle über-
haupt dafür die Empfänglichkeit.

Die Richtung, in welcher der Schall zu
uns gelangt, erkennen wir an dem verschiede-
nen Eindruck, den derselbe auf beyde Ohren
hervorbringt, oder, wenn wir uns nur des
einen Ohrs bedienen, an der veränderten Stärke

dessel-
r) Wollaston a. a. O. p. 312.
s) A. a. O. p. 337.
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[333/0351] Grenze des Sinns für hohe Töne erstreckt sich beym Menschen nicht weiter als bis auf sechs Octaven über dem mittlern E des Pianoforte. Von manchen Personen werden schon Töne nicht mehr vernommen, die um vier Octaven höher als dieses sind r). Ueber den Eindruck hoher und tiefer Töne auf das Gehör der Thiere hat Kerner s) Versuche angestellt, aus welchen folgen würde, daſs die Katze, der Hund, der Igel, die Hausmaus und das Ka- ninchen empfindlicher gegen hohe als tiefe Töne sind, das Schwein, die Kuh, das Schaaf und das Pferd von beyden gerührt werden, wenn nicht der Einwurf gültig wäre, daſs alle solche Versuche nur den Schluſs zulassen, dieses oder jenes Thier werde von gewissen Tönen auf eine angenehme oder unangenehme Art aufgeregt, oder bleibe dagegen gleichgültig, nicht aber, dem Gehör desselben fehle über- haupt dafür die Empfänglichkeit. Die Richtung, in welcher der Schall zu uns gelangt, erkennen wir an dem verschiede- nen Eindruck, den derselbe auf beyde Ohren hervorbringt, oder, wenn wir uns nur des einen Ohrs bedienen, an der veränderten Stärke dessel- r) Wollaston a. a. O. p. 312. s) A. a. O. p. 337. Y 2

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822, S. 333. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie06_1822/351>, abgerufen am 21.11.2024.