Sperber, die Midasschildkröte und Lacerta Mo- nitor. Mehr nähern sich jene Dimensionen dem Verhältniss der Gleichheit bey den meisten Raubthieren, Nagern, Wiederkäuern. hühner- artigen Vögeln, Sumpf- und Wasservögeln. Am nächsten kommen sie der Gleichheit bey dem Dachs, dem Robben, den specht- und sperlingsartigen Vögeln, vielen Amphibien, be- sonders den Schlangen, und den Fischen. Bey den letztern Thieren ist zugleich der Radius der vordern Fläche der Linse dem der hintern fast gleich und dieses Organ fast kugelförmig. Diese geringe Verschiedenheit in der Länge beyder Radien, doch bey einer nicht immer sphärischen Gestalt, finden wir überhaupt bey den im Wasser, im Wasser und in der Luft zugleich, oder unter der Erde lebenden Thie- ren *). Bey den meisten Thieren aber hat die
vor-
*) Nach meinen Ausmessungen weicht auch der Wall- fisch von dieser Regel nicht so sehr ab, als nach D. W. Sömmerring's Angabe (in dessen Commen- tatio de oculorum hominis animaliumque sectione horizontali. Götting. 1818.) der Fall seyn würde. Ich finde bey demselben den Unterschied zwischen den Halbmessern der vordern und hintern Fläche der Linse nur = 0,13; nach der Tafel in Sömmerring's Schrift würde er = 0,9 seyn. Ich muss um so mehr die Richtigkeit der Sömmerringschen Ausmes-
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Sperber, die Midasschildkröte und Lacerta Mo- nitor. Mehr nähern sich jene Dimensionen dem Verhältniſs der Gleichheit bey den meisten Raubthieren, Nagern, Wiederkäuern. hühner- artigen Vögeln, Sumpf- und Wasservögeln. Am nächsten kommen sie der Gleichheit bey dem Dachs, dem Robben, den specht- und sperlingsartigen Vögeln, vielen Amphibien, be- sonders den Schlangen, und den Fischen. Bey den letztern Thieren ist zugleich der Radius der vordern Fläche der Linse dem der hintern fast gleich und dieses Organ fast kugelförmig. Diese geringe Verschiedenheit in der Länge beyder Radien, doch bey einer nicht immer sphärischen Gestalt, finden wir überhaupt bey den im Wasser, im Wasser und in der Luft zugleich, oder unter der Erde lebenden Thie- ren *). Bey den meisten Thieren aber hat die
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*) Nach meinen Ausmessungen weicht auch der Wall- fisch von dieser Regel nicht so sehr ab, als nach D. W. Sömmerring’s Angabe (in dessen Commen- tatio de oculorum hominis animaliumque sectione horizontali. Götting. 1818.) der Fall seyn würde. Ich finde bey demselben den Unterschied zwischen den Halbmessern der vordern und hintern Fläche der Linse nur = 0,13; nach der Tafel in Sömmerring’s Schrift würde er = 0,9 seyn. Ich muſs um so mehr die Richtigkeit der Sömmerringschen Ausmes-
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Sperber, die Midasschildkröte und Lacerta Mo-
nitor. Mehr nähern sich jene Dimensionen
dem Verhältniſs der Gleichheit bey den meisten
Raubthieren, Nagern, Wiederkäuern. hühner-
artigen Vögeln, Sumpf- und Wasservögeln.
Am nächsten kommen sie der Gleichheit bey
dem Dachs, dem Robben, den specht- und
sperlingsartigen Vögeln, vielen Amphibien, be-
sonders den Schlangen, und den Fischen. Bey
den letztern Thieren ist zugleich der Radius
der vordern Fläche der Linse dem der hintern
fast gleich und dieses Organ fast kugelförmig.
Diese geringe Verschiedenheit in der Länge
beyder Radien, doch bey einer nicht immer
sphärischen Gestalt, finden wir überhaupt bey
den im Wasser, im Wasser und in der Luft
zugleich, oder unter der Erde lebenden Thie-
ren *). Bey den meisten Thieren aber hat die
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*) Nach meinen Ausmessungen weicht auch der Wall-
fisch von dieser Regel nicht so sehr ab, als nach
D. W. Sömmerring’s Angabe (in dessen Commen-
tatio de oculorum hominis animaliumque sectione
horizontali. Götting. 1818.) der Fall seyn würde. Ich
finde bey demselben den Unterschied zwischen den
Halbmessern der vordern und hintern Fläche der
Linse nur = 0,13; nach der Tafel in Sömmerring’s
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822, S. 451. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie06_1822/469>, abgerufen am 25.11.2024.
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