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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822.

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Die Stufenleiter der Thiere in den obigen
Tafeln gilt von der Entfernung, in welcher die
von jedem Punkt eines Gegenstandes ausgehen-
den Strahlen auf der Netzhaut wieder vereinigt
werden, die kleinern Theile des Objekts also
dem Auge deutlich erscheinen. Je kürzer diese

Ent-
gen ihre Richtigkeit (A. a. O. S. 77.), es sey un-
möglich, mit den von Petit angegebenen Halb-
messern Linsen von der Breite und Dicke zu be-
schreiben, wie sie nach den Tafeln dieses Anatomen
seyn sollen, ist sehr ungegründet. Die Linsen der
meisten Thiere bestehen im Umriss nicht aus zwey,
sondern aus vier Bogen, einem vordern, einem hin-
tern und zwey seitwärts gelegenen. Petit gab mit
Recht nur den Halbmesser des vordern und hintern
Bogens, und das Verhältniss der Axe zum Durch-
messer der Linse an, weil vorzüglich von diesen
Grössen die brechende Kraft der Linse abhängt. Mit
mehr Grund lässt sich einwenden, dass bey den
meisten Thieren die Bogen der Linse nicht Kreis-
bogen, sondern krumme Linien anderer Art sind,
und dass es unmöglich ist, den Anfang und das
Ende jedes Bogens genau zu bestimmen. Dieser
Einwurf trifft aber nicht blos die Ausmessungen
Petit's, sondern auch aller übrigen Schriftsteller.
Ich habe indess die von Petit gefundenen Zahlen
nicht mit aufgenommen, weil sie blos die Linse be-
treffen und keine Vergleichung mit den Dimensio-
nen der übrigen Theile des Auges gestatten.
G g 2

Die Stufenleiter der Thiere in den obigen
Tafeln gilt von der Entfernung, in welcher die
von jedem Punkt eines Gegenstandes ausgehen-
den Strahlen auf der Netzhaut wieder vereinigt
werden, die kleinern Theile des Objekts also
dem Auge deutlich erscheinen. Je kürzer diese

Ent-
gen ihre Richtigkeit (A. a. O. S. 77.), es sey un-
möglich, mit den von Petit angegebenen Halb-
messern Linsen von der Breite und Dicke zu be-
schreiben, wie sie nach den Tafeln dieses Anatomen
seyn sollen, ist sehr ungegründet. Die Linsen der
meisten Thiere bestehen im Umriſs nicht aus zwey,
sondern aus vier Bogen, einem vordern, einem hin-
tern und zwey seitwärts gelegenen. Petit gab mit
Recht nur den Halbmesser des vordern und hintern
Bogens, und das Verhältniſs der Axe zum Durch-
messer der Linse an, weil vorzüglich von diesen
Gröſsen die brechende Kraft der Linse abhängt. Mit
mehr Grund läſst sich einwenden, daſs bey den
meisten Thieren die Bogen der Linse nicht Kreis-
bogen, sondern krumme Linien anderer Art sind,
und daſs es unmöglich ist, den Anfang und das
Ende jedes Bogens genau zu bestimmen. Dieser
Einwurf trifft aber nicht blos die Ausmessungen
Petit’s, sondern auch aller übrigen Schriftsteller.
Ich habe indeſs die von Petit gefundenen Zahlen
nicht mit aufgenommen, weil sie blos die Linse be-
treffen und keine Vergleichung mit den Dimensio-
nen der übrigen Theile des Auges gestatten.
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[461/0483] Die Stufenleiter der Thiere in den obigen Tafeln gilt von der Entfernung, in welcher die von jedem Punkt eines Gegenstandes ausgehen- den Strahlen auf der Netzhaut wieder vereinigt werden, die kleinern Theile des Objekts also dem Auge deutlich erscheinen. Je kürzer diese Ent- *) *) gen ihre Richtigkeit (A. a. O. S. 77.), es sey un- möglich, mit den von Petit angegebenen Halb- messern Linsen von der Breite und Dicke zu be- schreiben, wie sie nach den Tafeln dieses Anatomen seyn sollen, ist sehr ungegründet. Die Linsen der meisten Thiere bestehen im Umriſs nicht aus zwey, sondern aus vier Bogen, einem vordern, einem hin- tern und zwey seitwärts gelegenen. Petit gab mit Recht nur den Halbmesser des vordern und hintern Bogens, und das Verhältniſs der Axe zum Durch- messer der Linse an, weil vorzüglich von diesen Gröſsen die brechende Kraft der Linse abhängt. Mit mehr Grund läſst sich einwenden, daſs bey den meisten Thieren die Bogen der Linse nicht Kreis- bogen, sondern krumme Linien anderer Art sind, und daſs es unmöglich ist, den Anfang und das Ende jedes Bogens genau zu bestimmen. Dieser Einwurf trifft aber nicht blos die Ausmessungen Petit’s, sondern auch aller übrigen Schriftsteller. Ich habe indeſs die von Petit gefundenen Zahlen nicht mit aufgenommen, weil sie blos die Linse be- treffen und keine Vergleichung mit den Dimensio- nen der übrigen Theile des Auges gestatten. G g 2

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822, S. 461. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie06_1822/483>, abgerufen am 25.11.2024.