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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

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Rit
Ritter des Hahnes und
des Hundes,

Ordo a Gallo & Cane nomen
sortitus,
hat der Hertzog Carl von
Montmorency seiner Gemahlin
Jeanne de Roucy, welche in ih-
rem Wappen 4 Hirsche geführet,
zu Liebe gestifftet, und soll die Or-
dens-Kette aus Hirsch-Köpffen
bestanden haben, an welcher eine
güldene das Gepräge eines Hun-
des führende Müntze gehangen.

Ritter S. Heinrichs, v.
Equites divi Heinrici.
Ritter des Hermelins,

Soll König Ferdinand I von
Neapolis ums Jahr 1463 wider
den Printzen von Rossano, der
sich wider ihn empöret, aufge-
bracht, und ihnen zum Kleinod
ein Hermelin an einer güldenen
Kette zugeeignet haben, nebst den
Worten: Malo mori, quam foe-
dari.

Ritter des güldenen Hir-
sches,

Den Orden des güldenen Hir-
sches, Lat. Ordo cervi aurei ge-
nennet, hat der letzte Schlesische
Piastische Hertzog, George Wil-
helm zur Liegnitz, Brieg und Wo-
lau, den 23 Aug. An. 1672 bey ei-
ner Jäger-Lust im Thier-Garten
bey Brieg aufgerichtet. Das
Ordens-Kleinod war ein von
Gold geschlagenes Eichen-Blat,
auf dessen einer Seite ein Hirsch,
auf der andern ein roth Hertz mit
einem weissen Creutz, welches die
Gesellschaffter zum wenigsten, so
oft sie mit Seiner Durchlauchtig-
keit oder dero Vicario auf der Jagd
sich befinden möchten, auf der
Brust, an einem mit Gold durch-
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Rit
wircketen grünen Bande zu tra-
gen, und solches denselbigen Tag
ohne Vergünstigung Sr. Durch-
laucht. oder Dero Stathalters,
abzunehmen nicht Macht hatten.

Ritter vom Hosenbande,

Der Orden vom Hosenbande
oder von St. George, l' Ordre
de Jaretiere,
Lat. Ordo perisceli-
dis; Equites Georgiani Angliae,

ist unter die glorieusesten der Welt
zu zehlen. Die Ritter heissen in
Englischer Sprache Knights of
the Garter,
und haben ihre Stiff-
tung dem König Eduardo III zu
dancken, einem Herrn, der da-
mals über Franckreich und Schott-
land triumphirete, die Könige
Johannem von Franckreich und
Davidem von Schottland zu glei-
cher Zeit in gefänglicher Hafft
hielt, und Anno 1345 oder 1350
diesen Orden eingesetzet. Einige
halten dafür, es sey aus Liebe zur
Gräfin Catharine von Salisbury
geschehen, so im Tantze mit dem
Könige eines von ihren Strumpf-
Bändern verlohren, welches der
König aufgehoben, und dabey ge-
sagt: Hony soit, qui mal y pense:
d. i. Trotz dem, der deshalber was
übels gedencke, welche Worte auch
zum Wahlspruch des Ordens ge-
diehen. Andere aber berichten,
die Gelegenheit sey von einer be-
sondern Kriegs-That genommen,
und dem Orden der Nahme vom
Hosen-Band gegeben worden,
weil man dieses Stück allein von
dem gantzen Ordens-Kleid an-
fänglich stets zu tragen erwehlet,
um darbey die Ritter zu erinnern,
daß sie durch ein beständiges
Band der Einigkeit und Freund-
schafft verknüpffet seyn sollen.
Der Orden hat seine eigene Offi-

cianten
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Rit
Ritter des Hahnes und
des Hundes,

Ordo a Gallo & Cane nomen
ſortitus,
hat der Hertzog Carl von
Montmorency ſeiner Gemahlin
Jeanne de Roucy, welche in ih-
rem Wappen 4 Hirſche gefuͤhret,
zu Liebe geſtifftet, und ſoll die Or-
dens-Kette aus Hirſch-Koͤpffen
beſtanden haben, an welcher eine
guͤldene das Gepraͤge eines Hun-
des fuͤhrende Muͤntze gehangen.

Ritter S. Heinrichs, v.
Equites divi Heinrici.
Ritter des Hermelins,

Soll Koͤnig Ferdinand I von
Neapolis ums Jahr 1463 wider
den Printzen von Roſſano, der
ſich wider ihn empoͤret, aufge-
bracht, und ihnen zum Kleinod
ein Hermelin an einer guͤldenen
Kette zugeeignet haben, nebſt den
Worten: Malo mori, quam foe-
dari.

Ritter des guͤldenen Hir-
ſches,

Den Orden des guͤldenen Hir-
ſches, Lat. Ordo cervi aurei ge-
nennet, hat der letzte Schleſiſche
Piaſtiſche Hertzog, George Wil-
helm zur Liegnitz, Brieg und Wo-
lau, den 23 Aug. An. 1672 bey ei-
ner Jaͤger-Luſt im Thier-Garten
bey Brieg aufgerichtet. Das
Ordens-Kleinod war ein von
Gold geſchlagenes Eichen-Blat,
auf deſſen einer Seite ein Hirſch,
auf der andern ein roth Hertz mit
einem weiſſen Creutz, welches die
Geſellſchaffter zum wenigſten, ſo
oft ſie mit Seiner Durchlauchtig-
keit oder dero Vicario auf der Jagd
ſich befinden moͤchten, auf der
Bruſt, an einem mit Gold durch-
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Rit
wircketen gruͤnen Bande zu tra-
gen, und ſolches denſelbigen Tag
ohne Verguͤnſtigung Sr. Durch-
laucht. oder Dero Stathalters,
abzunehmen nicht Macht hatten.

Ritter vom Hoſenbande,

Der Orden vom Hoſenbande
oder von St. George, l’ Ordre
de Jaretiere,
Lat. Ordo periſceli-
dis; Equites Georgiani Angliæ,

iſt unter die glorieuſeſten der Welt
zu zehlen. Die Ritter heiſſen in
Engliſcher Sprache Knights of
the Garter,
und haben ihre Stiff-
tung dem Koͤnig Eduardo III zu
dancken, einem Herrn, der da-
mals uͤber Franckreich und Schott-
land triumphirete, die Koͤnige
Johannem von Franckreich und
Davidem von Schottland zu glei-
cher Zeit in gefaͤnglicher Hafft
hielt, und Anno 1345 oder 1350
dieſen Orden eingeſetzet. Einige
halten dafuͤr, es ſey aus Liebe zur
Graͤfin Catharine von Salisbury
geſchehen, ſo im Tantze mit dem
Koͤnige eines von ihren Strumpf-
Baͤndern verlohren, welches der
Koͤnig aufgehoben, und dabey ge-
ſagt: Hony ſoit, qui mal y penſe:
d. i. Trotz dem, der deshalber was
uͤbels gedencke, welche Worte auch
zum Wahlſpruch des Ordens ge-
diehen. Andere aber berichten,
die Gelegenheit ſey von einer be-
ſondern Kriegs-That genommen,
und dem Orden der Nahme vom
Hoſen-Band gegeben worden,
weil man dieſes Stuͤck allein von
dem gantzen Ordens-Kleid an-
faͤnglich ſtets zu tragen erwehlet,
um darbey die Ritter zu erinnern,
daß ſie durch ein beſtaͤndiges
Band der Einigkeit und Freund-
ſchafft verknuͤpffet ſeyn ſollen.
Der Orden hat ſeine eigene Offi-

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[1004] Rit Rit Ritter des Hahnes und des Hundes, Ordo a Gallo & Cane nomen ſortitus, hat der Hertzog Carl von Montmorency ſeiner Gemahlin Jeanne de Roucy, welche in ih- rem Wappen 4 Hirſche gefuͤhret, zu Liebe geſtifftet, und ſoll die Or- dens-Kette aus Hirſch-Koͤpffen beſtanden haben, an welcher eine guͤldene das Gepraͤge eines Hun- des fuͤhrende Muͤntze gehangen. Ritter S. Heinrichs, v. Equites divi Heinrici. Ritter des Hermelins, Soll Koͤnig Ferdinand I von Neapolis ums Jahr 1463 wider den Printzen von Roſſano, der ſich wider ihn empoͤret, aufge- bracht, und ihnen zum Kleinod ein Hermelin an einer guͤldenen Kette zugeeignet haben, nebſt den Worten: Malo mori, quam foe- dari. Ritter des guͤldenen Hir- ſches, Den Orden des guͤldenen Hir- ſches, Lat. Ordo cervi aurei ge- nennet, hat der letzte Schleſiſche Piaſtiſche Hertzog, George Wil- helm zur Liegnitz, Brieg und Wo- lau, den 23 Aug. An. 1672 bey ei- ner Jaͤger-Luſt im Thier-Garten bey Brieg aufgerichtet. Das Ordens-Kleinod war ein von Gold geſchlagenes Eichen-Blat, auf deſſen einer Seite ein Hirſch, auf der andern ein roth Hertz mit einem weiſſen Creutz, welches die Geſellſchaffter zum wenigſten, ſo oft ſie mit Seiner Durchlauchtig- keit oder dero Vicario auf der Jagd ſich befinden moͤchten, auf der Bruſt, an einem mit Gold durch- wircketen gruͤnen Bande zu tra- gen, und ſolches denſelbigen Tag ohne Verguͤnſtigung Sr. Durch- laucht. oder Dero Stathalters, abzunehmen nicht Macht hatten. Ritter vom Hoſenbande, Der Orden vom Hoſenbande oder von St. George, l’ Ordre de Jaretiere, Lat. Ordo periſceli- dis; Equites Georgiani Angliæ, iſt unter die glorieuſeſten der Welt zu zehlen. Die Ritter heiſſen in Engliſcher Sprache Knights of the Garter, und haben ihre Stiff- tung dem Koͤnig Eduardo III zu dancken, einem Herrn, der da- mals uͤber Franckreich und Schott- land triumphirete, die Koͤnige Johannem von Franckreich und Davidem von Schottland zu glei- cher Zeit in gefaͤnglicher Hafft hielt, und Anno 1345 oder 1350 dieſen Orden eingeſetzet. Einige halten dafuͤr, es ſey aus Liebe zur Graͤfin Catharine von Salisbury geſchehen, ſo im Tantze mit dem Koͤnige eines von ihren Strumpf- Baͤndern verlohren, welches der Koͤnig aufgehoben, und dabey ge- ſagt: Hony ſoit, qui mal y penſe: d. i. Trotz dem, der deshalber was uͤbels gedencke, welche Worte auch zum Wahlſpruch des Ordens ge- diehen. Andere aber berichten, die Gelegenheit ſey von einer be- ſondern Kriegs-That genommen, und dem Orden der Nahme vom Hoſen-Band gegeben worden, weil man dieſes Stuͤck allein von dem gantzen Ordens-Kleid an- faͤnglich ſtets zu tragen erwehlet, um darbey die Ritter zu erinnern, daß ſie durch ein beſtaͤndiges Band der Einigkeit und Freund- ſchafft verknuͤpffet ſeyn ſollen. Der Orden hat ſeine eigene Offi- cianten

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Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/1004>, abgerufen am 22.11.2024.