Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch]

Rit
Kayser Carl dem Grossen, der ih-
nen, weil sie sich so wohl wider
die damals Heydnischen Sachsen
gehalten, eine Kayserliche Krone
zum Ordens-Zeichen gegeben, so
die Ritter auf der Brust zu tra-
gen pflegten.

Ritter der Liebe des Nech-
sten,

Lat. Equites amoris proximi,
hat die Gemahlin des Königs
Caroli III in Spanien, nunmeh-
ro verwittibte Kayserin, 1708
vor ihrer Abreise aus Wien ge-
stifftet, und ihnen, ein güldenes
und nicht emaillirtes Creutz mit
diesen Creutzweis stehenden Wor-
ten: Amore Proximi, an einem
rothen Bande zum Ordens-Zeichen
auf der Brust zu tragen, gegeben.
Es werden so wohl Cavaliers als
Dames darein genommen, und
können sie solchen Orden einem
andern guten Freunde, iedoch nur
einmal, geben, daher ihre Anzahl
nicht gewiß ist.

Ritter (Maltheser-) v. Equi-
tes Johannitici.
Ritter de la noble Passion,

Lat. Ordo animi generosi. Die-
sen hat der Hertzog Johann Geor-
ge zu Sachsen-Weissenfels den 24
Junii 1704 auf dem Residentz-
Schloß Neu-Augustusburg zu
Weissenfels aufgerichtet. Jch
weiß nicht, ob ich die Ordens-
Genossen Ritter oder Gesellschaf-
ter heissen soll, weil der Herr Ur-
heber in denen hierüber gestellten
Artickeln sie selbst Societäts-Ge-
nossen nennet, und bald des Or-
dens, bald der Genossenschafft
erwehnet. Das Ordens-Zeichen
ist ein güldener Stern, in dessen
Mitte die Buchstaben J. G. als
[Spaltenumbruch]

Rit
des Oberhaupts Nahme, in einem
blau-emaillirten Felde, hinter dem-
selben ein rothes Creutz, und um
selbiges ein weisses Band mit gol-
dener Bordure, auf welchem diese
Worte zu befinden: J'aime l' hon-
neur, qui vient par la vertu.
Auf
der andern Seiten aber präsenti-
ret sich das Sachsen-Qverfurti-
sche Wappen mit den Worten:
Societe de la noble Passion, insti-
tuee par J. G. D. S. Q.
1704. Die-
ses Ordens-Zeichen, so an einem
weissen Bande mit goldener Bor-
dure,
von der rechten Achsel her-
ab hangend nach der lincken Sei-
te, und zwar über der Weste,
wenn der Rock offen stehet, ge-
tragen worden, wenn aber sol-
cher zugemacht ward, sollte der
Stern durch ein Knopfloch des
Rockes gezogen seyn. Das Ab-
sehen schiene dahin zu gehen, die
Gesellschafter zu beständiger Treue
gegen das Haus Sachsen, und zu
Rittermäßiger Generosität zu ani-
miren, anbey ein Gedächtniß des
an das Hochfürstl. Sachsen-Weis-
senfelsische Haus gehörigen Für-
stenthums Qverfurt zu stifften.
Das Fest dieser Societät ward jähr-
lich auf den Johannis-Tag gehal-
ten, da alle anwesende Glieder in
blauer mit Golde chamarirter Klei-
dung bey Hofe erschienen, nebst dem
Oberhaupt den Gottesdienst ab-
warteten, nachgehends von des Or-
dens Aufnehmen sich besprachen,
und ein willkührliches Allmosen
für bleßirte Soldaten zusammen
legten, dergleichen Collation auch
bey der Einnehmung in die Ge-
sellschafft geschahe. Die Zahl
der Ritter war ungewiß, und
hatte sich der Stifter vorbehal-
ten, selbige nach Belieben zu ver-
grössern.

Ritter

[Spaltenumbruch]

Rit
Kayſer Carl dem Groſſen, der ih-
nen, weil ſie ſich ſo wohl wider
die damals Heydniſchen Sachſen
gehalten, eine Kayſerliche Krone
zum Ordens-Zeichen gegeben, ſo
die Ritter auf der Bruſt zu tra-
gen pflegten.

Ritter der Liebe des Nech-
ſten,

Lat. Equites amoris proximi,
hat die Gemahlin des Koͤnigs
Caroli III in Spanien, nunmeh-
ro verwittibte Kayſerin, 1708
vor ihrer Abreiſe aus Wien ge-
ſtifftet, und ihnen, ein guͤldenes
und nicht emaillirtes Creutz mit
dieſen Creutzweis ſtehenden Wor-
ten: Amore Proximi, an einem
rothen Bande zum Ordens-Zeichen
auf der Bruſt zu tragen, gegeben.
Es werden ſo wohl Cavaliers als
Dames darein genommen, und
koͤnnen ſie ſolchen Orden einem
andern guten Freunde, iedoch nur
einmal, geben, daher ihre Anzahl
nicht gewiß iſt.

Ritter (Maltheſer-) v. Equi-
tes Johannitici.
Ritter de la noble Paſſion,

Lat. Ordo animi generoſi. Die-
ſen hat der Hertzog Johann Geor-
ge zu Sachſen-Weiſſenfels den 24
Junii 1704 auf dem Reſidentz-
Schloß Neu-Auguſtusburg zu
Weiſſenfels aufgerichtet. Jch
weiß nicht, ob ich die Ordens-
Genoſſen Ritter oder Geſellſchaf-
ter heiſſen ſoll, weil der Herr Ur-
heber in denen hieruͤber geſtellten
Artickeln ſie ſelbſt Societaͤts-Ge-
noſſen nennet, und bald des Or-
dens, bald der Genoſſenſchafft
erwehnet. Das Ordens-Zeichen
iſt ein guͤldener Stern, in deſſen
Mitte die Buchſtaben J. G. als
[Spaltenumbruch]

Rit
des Oberhaupts Nahme, in einem
blau-emaillirten Felde, hinter dem-
ſelben ein rothes Creutz, und um
ſelbiges ein weiſſes Band mit gol-
dener Bordure, auf welchem dieſe
Worte zu befinden: J’aime l’ hon-
neur, qui vient par la vertu.
Auf
der andern Seiten aber praͤſenti-
ret ſich das Sachſen-Qverfurti-
ſche Wappen mit den Worten:
Societé de la noble Paſſion, inſti-
tuée par J. G. D. S. Q.
1704. Die-
ſes Ordens-Zeichen, ſo an einem
weiſſen Bande mit goldener Bor-
dure,
von der rechten Achſel her-
ab hangend nach der lincken Sei-
te, und zwar uͤber der Weſte,
wenn der Rock offen ſtehet, ge-
tragen worden, wenn aber ſol-
cher zugemacht ward, ſollte der
Stern durch ein Knopfloch des
Rockes gezogen ſeyn. Das Ab-
ſehen ſchiene dahin zu gehen, die
Geſellſchafter zu beſtaͤndiger Treue
gegen das Haus Sachſen, und zu
Rittermaͤßiger Generoſitaͤt zu ani-
miren, anbey ein Gedaͤchtniß des
an das Hochfuͤrſtl. Sachſen-Weiſ-
ſenfelſiſche Haus gehoͤrigen Fuͤr-
ſtenthums Qverfurt zu ſtifften.
Das Feſt dieſer Societaͤt ward jaͤhr-
lich auf den Johannis-Tag gehal-
ten, da alle anweſende Glieder in
blauer mit Golde chamarirter Klei-
dung bey Hofe erſchienen, nebſt dem
Oberhaupt den Gottesdienſt ab-
warteten, nachgehends von des Or-
dens Aufnehmen ſich beſprachen,
und ein willkuͤhrliches Allmoſen
fuͤr bleßirte Soldaten zuſammen
legten, dergleichen Collation auch
bey der Einnehmung in die Ge-
ſellſchafft geſchahe. Die Zahl
der Ritter war ungewiß, und
hatte ſich der Stifter vorbehal-
ten, ſelbige nach Belieben zu ver-
groͤſſern.

Ritter
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f1006"/><cb n="1971"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Rit</hi></hi></fw><lb/>
Kay&#x017F;er Carl dem Gro&#x017F;&#x017F;en, der ih-<lb/>
nen, weil &#x017F;ie &#x017F;ich &#x017F;o wohl wider<lb/>
die damals Heydni&#x017F;chen Sach&#x017F;en<lb/>
gehalten, eine Kay&#x017F;erliche Krone<lb/>
zum Ordens-Zeichen gegeben, &#x017F;o<lb/>
die Ritter auf der Bru&#x017F;t zu tra-<lb/>
gen pflegten.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#fr">Ritter der Liebe des Nech-<lb/>
&#x017F;ten,</hi> </head><lb/>
          <p>Lat. <hi rendition="#aq">Equites amoris proximi,</hi><lb/>
hat die Gemahlin des Ko&#x0364;nigs<lb/><hi rendition="#aq">Caroli III</hi> in Spanien, nunmeh-<lb/>
ro verwittibte Kay&#x017F;erin, 1708<lb/>
vor ihrer Abrei&#x017F;e aus Wien ge-<lb/>
&#x017F;tifftet, und ihnen, ein gu&#x0364;ldenes<lb/>
und nicht emaillirtes Creutz mit<lb/>
die&#x017F;en Creutzweis &#x017F;tehenden Wor-<lb/>
ten: <hi rendition="#aq">Amore Proximi,</hi> an einem<lb/>
rothen Bande zum Ordens-Zeichen<lb/>
auf der Bru&#x017F;t zu tragen, gegeben.<lb/>
Es werden &#x017F;o wohl Cavaliers als<lb/>
Dames darein genommen, und<lb/>
ko&#x0364;nnen &#x017F;ie &#x017F;olchen Orden einem<lb/>
andern guten Freunde, iedoch nur<lb/>
einmal, geben, daher ihre Anzahl<lb/>
nicht gewiß i&#x017F;t.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#fr">Ritter (Malthe&#x017F;er-)</hi> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">v. Equi-<lb/>
tes Johannitici.</hi> </hi> </head>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#fr">Ritter</hi> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">de la noble Pa&#x017F;&#x017F;ion,</hi> </hi> </head><lb/>
          <p>Lat. <hi rendition="#aq">Ordo animi genero&#x017F;i.</hi> Die-<lb/>
&#x017F;en hat der Hertzog Johann Geor-<lb/>
ge zu Sach&#x017F;en-Wei&#x017F;&#x017F;enfels den 24<lb/>
Junii 1704 auf dem Re&#x017F;identz-<lb/>
Schloß Neu-Augu&#x017F;tusburg zu<lb/>
Wei&#x017F;&#x017F;enfels aufgerichtet. Jch<lb/>
weiß nicht, ob ich die Ordens-<lb/>
Geno&#x017F;&#x017F;en Ritter oder Ge&#x017F;ell&#x017F;chaf-<lb/>
ter hei&#x017F;&#x017F;en &#x017F;oll, weil der Herr Ur-<lb/>
heber in denen hieru&#x0364;ber ge&#x017F;tellten<lb/>
Artickeln &#x017F;ie &#x017F;elb&#x017F;t Societa&#x0364;ts-Ge-<lb/>
no&#x017F;&#x017F;en nennet, und bald des Or-<lb/>
dens, bald der Geno&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chafft<lb/>
erwehnet. Das Ordens-Zeichen<lb/>
i&#x017F;t ein gu&#x0364;ldener Stern, in de&#x017F;&#x017F;en<lb/>
Mitte die Buch&#x017F;taben <hi rendition="#aq">J. G.</hi> als<lb/><cb n="1972"/>
<fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Rit</hi></hi></fw><lb/>
des Oberhaupts Nahme, in einem<lb/>
blau-emaillirten Felde, hinter dem-<lb/>
&#x017F;elben ein rothes Creutz, und um<lb/>
&#x017F;elbiges ein wei&#x017F;&#x017F;es Band mit gol-<lb/>
dener <hi rendition="#aq">Bordure,</hi> auf welchem die&#x017F;e<lb/>
Worte zu befinden: <hi rendition="#aq">J&#x2019;aime l&#x2019; hon-<lb/>
neur, qui vient par la vertu.</hi> Auf<lb/>
der andern Seiten aber pra&#x0364;&#x017F;enti-<lb/>
ret &#x017F;ich das Sach&#x017F;en-Qverfurti-<lb/>
&#x017F;che Wappen mit den Worten:<lb/><hi rendition="#aq">Societé de la noble Pa&#x017F;&#x017F;ion, in&#x017F;ti-<lb/>
tuée par J. G. D. S. Q.</hi> 1704. Die-<lb/>
&#x017F;es Ordens-Zeichen, &#x017F;o an einem<lb/>
wei&#x017F;&#x017F;en Bande mit goldener <hi rendition="#aq">Bor-<lb/>
dure,</hi> von der rechten Ach&#x017F;el her-<lb/>
ab hangend nach der lincken Sei-<lb/>
te, und zwar u&#x0364;ber der We&#x017F;te,<lb/>
wenn der Rock offen &#x017F;tehet, ge-<lb/>
tragen worden, wenn aber &#x017F;ol-<lb/>
cher zugemacht ward, &#x017F;ollte der<lb/>
Stern durch ein Knopfloch des<lb/>
Rockes gezogen &#x017F;eyn. Das Ab-<lb/>
&#x017F;ehen &#x017F;chiene dahin zu gehen, die<lb/>
Ge&#x017F;ell&#x017F;chafter zu be&#x017F;ta&#x0364;ndiger Treue<lb/>
gegen das Haus Sach&#x017F;en, und zu<lb/>
Ritterma&#x0364;ßiger Genero&#x017F;ita&#x0364;t zu ani-<lb/>
miren, anbey ein Geda&#x0364;chtniß des<lb/>
an das Hochfu&#x0364;r&#x017F;tl. Sach&#x017F;en-Wei&#x017F;-<lb/>
&#x017F;enfel&#x017F;i&#x017F;che Haus geho&#x0364;rigen Fu&#x0364;r-<lb/>
&#x017F;tenthums Qverfurt zu &#x017F;tifften.<lb/>
Das Fe&#x017F;t die&#x017F;er Societa&#x0364;t ward ja&#x0364;hr-<lb/>
lich auf den Johannis-Tag gehal-<lb/>
ten, da alle anwe&#x017F;ende Glieder in<lb/>
blauer mit Golde chamarirter Klei-<lb/>
dung bey Hofe er&#x017F;chienen, neb&#x017F;t dem<lb/>
Oberhaupt den Gottesdien&#x017F;t ab-<lb/>
warteten, nachgehends von des Or-<lb/>
dens Aufnehmen &#x017F;ich be&#x017F;prachen,<lb/>
und ein willku&#x0364;hrliches Allmo&#x017F;en<lb/>
fu&#x0364;r bleßirte Soldaten zu&#x017F;ammen<lb/>
legten, dergleichen Collation auch<lb/>
bey der Einnehmung in die Ge-<lb/>
&#x017F;ell&#x017F;chafft ge&#x017F;chahe. Die Zahl<lb/>
der Ritter war ungewiß, und<lb/>
hatte &#x017F;ich der Stifter vorbehal-<lb/>
ten, &#x017F;elbige nach Belieben zu ver-<lb/>
gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;ern.</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Ritter</hi> </fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1006] Rit Rit Kayſer Carl dem Groſſen, der ih- nen, weil ſie ſich ſo wohl wider die damals Heydniſchen Sachſen gehalten, eine Kayſerliche Krone zum Ordens-Zeichen gegeben, ſo die Ritter auf der Bruſt zu tra- gen pflegten. Ritter der Liebe des Nech- ſten, Lat. Equites amoris proximi, hat die Gemahlin des Koͤnigs Caroli III in Spanien, nunmeh- ro verwittibte Kayſerin, 1708 vor ihrer Abreiſe aus Wien ge- ſtifftet, und ihnen, ein guͤldenes und nicht emaillirtes Creutz mit dieſen Creutzweis ſtehenden Wor- ten: Amore Proximi, an einem rothen Bande zum Ordens-Zeichen auf der Bruſt zu tragen, gegeben. Es werden ſo wohl Cavaliers als Dames darein genommen, und koͤnnen ſie ſolchen Orden einem andern guten Freunde, iedoch nur einmal, geben, daher ihre Anzahl nicht gewiß iſt. Ritter (Maltheſer-) v. Equi- tes Johannitici. Ritter de la noble Paſſion, Lat. Ordo animi generoſi. Die- ſen hat der Hertzog Johann Geor- ge zu Sachſen-Weiſſenfels den 24 Junii 1704 auf dem Reſidentz- Schloß Neu-Auguſtusburg zu Weiſſenfels aufgerichtet. Jch weiß nicht, ob ich die Ordens- Genoſſen Ritter oder Geſellſchaf- ter heiſſen ſoll, weil der Herr Ur- heber in denen hieruͤber geſtellten Artickeln ſie ſelbſt Societaͤts-Ge- noſſen nennet, und bald des Or- dens, bald der Genoſſenſchafft erwehnet. Das Ordens-Zeichen iſt ein guͤldener Stern, in deſſen Mitte die Buchſtaben J. G. als des Oberhaupts Nahme, in einem blau-emaillirten Felde, hinter dem- ſelben ein rothes Creutz, und um ſelbiges ein weiſſes Band mit gol- dener Bordure, auf welchem dieſe Worte zu befinden: J’aime l’ hon- neur, qui vient par la vertu. Auf der andern Seiten aber praͤſenti- ret ſich das Sachſen-Qverfurti- ſche Wappen mit den Worten: Societé de la noble Paſſion, inſti- tuée par J. G. D. S. Q. 1704. Die- ſes Ordens-Zeichen, ſo an einem weiſſen Bande mit goldener Bor- dure, von der rechten Achſel her- ab hangend nach der lincken Sei- te, und zwar uͤber der Weſte, wenn der Rock offen ſtehet, ge- tragen worden, wenn aber ſol- cher zugemacht ward, ſollte der Stern durch ein Knopfloch des Rockes gezogen ſeyn. Das Ab- ſehen ſchiene dahin zu gehen, die Geſellſchafter zu beſtaͤndiger Treue gegen das Haus Sachſen, und zu Rittermaͤßiger Generoſitaͤt zu ani- miren, anbey ein Gedaͤchtniß des an das Hochfuͤrſtl. Sachſen-Weiſ- ſenfelſiſche Haus gehoͤrigen Fuͤr- ſtenthums Qverfurt zu ſtifften. Das Feſt dieſer Societaͤt ward jaͤhr- lich auf den Johannis-Tag gehal- ten, da alle anweſende Glieder in blauer mit Golde chamarirter Klei- dung bey Hofe erſchienen, nebſt dem Oberhaupt den Gottesdienſt ab- warteten, nachgehends von des Or- dens Aufnehmen ſich beſprachen, und ein willkuͤhrliches Allmoſen fuͤr bleßirte Soldaten zuſammen legten, dergleichen Collation auch bey der Einnehmung in die Ge- ſellſchafft geſchahe. Die Zahl der Ritter war ungewiß, und hatte ſich der Stifter vorbehal- ten, ſelbige nach Belieben zu ver- groͤſſern. Ritter

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/1006
Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/1006>, abgerufen am 22.11.2024.