Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.[Spaltenumbruch] Schu Schule genennet wird. Num. 23ist eine Schule, so fast ohne Ende, und kan solche so lang im Galop gemacht und abgewechselt werden, als es des Pferdes Athem und Vermögen zuläst. Num. 24, 25 sind Lectiones auf gerader Linie im Galop Raccolda, so mit Re- polons im Radop am Ende um- gewendet, changirt werden. Num. 26 stellet vor ein Spanisch Creutz, welches eine von den allerschwe- resten Schulen, indem solche in lauter Courbetten bestehet, und fänget bey Lit. A an, bis in die Mitten, alsdenn courbettiret man rechts und lincks seitwerts; dann gantz vorwerts bis zu Ende des Creutzes, endlich courbettirt man auch wieder rückwerts bis Lit. A, und pariret mit einer Pi- roüette. Num. 27, diese Lection fänget sich mit doppelten Repo- lons an, avancirt auf gerader Li- nie im Galop raccolda bis zu En- de, formirt zwey kleine Eck-Vol- ten, und beschliest mit Schlan- gen-Wendungen. Num. 30 bis 33 sind Lectiones von künstlichen engen Abwechselungen Hand zu Hand. Num. 34 ist die kürtzeste und schwereste Schlangen-Schu- le, weil sie nicht auf gerader Li- nie, wie Num. 18, sondern in der viereckigten Volta gemacht wird. Num. 36, 37 eine Lection von Repo- lons auf justen Fuß geritten, da nach solcher nicht wie bey ober- wehnten Num. 14 changirt; son- dern in der Mitte auf gerader Linie abgewechselt wird; welche Schule zum Duel sehr dienlich, um des Gegners Gruppa abzuge- winnen. Num. 38, 39 ist der fal- sche und übereilte Travers, da des Pferdes Groppa gar zu viel eingehet, und solche fast der Brust [Spaltenumbruch] Schu vorkommet, welches gefährlich undauch schädlich, indem es mit den vördern Schenckeln starck kreu- zet, und sich mit den hintern auf die Crone tritt, auch solcher Ge- stalt keine Volta radoppiata for- miren kan. Num. 40, 41, 42, die- se Lectiones sind Volte radoppia- te, welche man allezeit auswen- dig abwechseln; und die Gruppa wohl einhalten muß, damit das Pferd auf den Satz sich wohl wen- den, also auch recht für sich avan- ciren könne. Num. 43, 44 sind zwey sogenannte Wiener-Schu- len, so allda sehr üblich, und nach Newcastlischer Methode zu reu- ten sind. Num. 45, 47, 48: Diese Lection ist eine wohl eingetheilte Volta radoppiata, welche für die schönste und nützlichste Schule auf der Reitbahn geachtet wird. Num. 46 ist eine dargegen gesetzte verfälschte Volta radoppiata, wel- che von den übereilten Travers num. 38 herrühret, und einem Pferde nicht nur schwer ankom- met, sondern viel Unordnungen daraus entstehet, und unmöglich zu einer Volta gelangen, und die rechte Circumferenz vollführen kan. Num. 49 zeiget an den rech- ten Travers, welcher dem falschen num. 38 entgegen gesetzt ist, da ein Pferd die schrege Linien mit den vördern und hintern Schen- ckeln betreten muß, welches das Fundament des rechten Radops ist, wie num. 45 weiset. Num. 51 folget ferner der Travers, so schregs, rechts und lincks avanci- rend gehet, woraus der rechte Schlangen-Tantz entspringet, wie Num. 50 weiset. Num. 52 ist eine General-Lection und Universal- Schule, worinnen die andern alle bestehen, als man sprengt das Pferd
[Spaltenumbruch] Schu Schule genennet wird. Num. 23iſt eine Schule, ſo faſt ohne Ende, und kan ſolche ſo lang im Galop gemacht und abgewechſelt werden, als es des Pferdes Athem und Vermoͤgen zulaͤſt. Num. 24, 25 ſind Lectiones auf gerader Linie im Galop Raccolda, ſo mit Re- polons im Radop am Ende um- gewendet, changirt werden. Num. 26 ſtellet vor ein Spaniſch Creutz, welches eine von den allerſchwe- reſten Schulen, indem ſolche in lauter Courbetten beſtehet, und faͤnget bey Lit. A an, bis in die Mitten, alsdenn courbettiret man rechts und lincks ſeitwerts; dann gantz vorwerts bis zu Ende des Creutzes, endlich courbettirt man auch wieder ruͤckwerts bis Lit. A, und pariret mit einer Pi- roüette. Num. 27, dieſe Lection faͤnget ſich mit doppelten Repo- lons an, avancirt auf gerader Li- nie im Galop raccolda bis zu En- de, formirt zwey kleine Eck-Vol- ten, und beſchlieſt mit Schlan- gen-Wendungen. Num. 30 bis 33 ſind Lectiones von kuͤnſtlichen engen Abwechſelungen Hand zu Hand. Num. 34 iſt die kuͤrtzeſte und ſchwereſte Schlangen-Schu- le, weil ſie nicht auf gerader Li- nie, wie Num. 18, ſondern in der viereckigten Volta gemacht wird. Num. 36, 37 eine Lection von Repo- lons auf juſten Fuß geritten, da nach ſolcher nicht wie bey ober- wehnten Num. 14 changirt; ſon- dern in der Mitte auf gerader Linie abgewechſelt wird; welche Schule zum Duel ſehr dienlich, um des Gegners Gruppa abzuge- winnen. Num. 38, 39 iſt der fal- ſche und uͤbereilte Travers, da des Pferdes Groppa gar zu viel eingehet, und ſolche faſt der Bruſt [Spaltenumbruch] Schu vorkommet, welches gefaͤhrlich undauch ſchaͤdlich, indem es mit den voͤrdern Schenckeln ſtarck kreu- zet, und ſich mit den hintern auf die Crone tritt, auch ſolcher Ge- ſtalt keine Volta radoppiata for- miren kan. Num. 40, 41, 42, die- ſe Lectiones ſind Volte radoppia- te, welche man allezeit auswen- dig abwechſeln; und die Gruppa wohl einhalten muß, damit das Pferd auf den Satz ſich wohl wen- den, alſo auch recht fuͤr ſich avan- ciren koͤnne. Num. 43, 44 ſind zwey ſogenannte Wiener-Schu- len, ſo allda ſehr uͤblich, und nach Newcaſtliſcher Methode zu reu- ten ſind. Num. 45, 47, 48: Dieſe Lection iſt eine wohl eingetheilte Volta radoppiata, welche fuͤr die ſchoͤnſte und nuͤtzlichſte Schule auf der Reitbahn geachtet wird. Num. 46 iſt eine dargegen geſetzte verfaͤlſchte Volta radoppiata, wel- che von den uͤbereilten Travers num. 38 herruͤhret, und einem Pferde nicht nur ſchwer ankom- met, ſondern viel Unordnungen daraus entſtehet, und unmoͤglich zu einer Volta gelangen, und die rechte Circumferenz vollfuͤhren kan. Num. 49 zeiget an den rech- ten Travers, welcher dem falſchen num. 38 entgegen geſetzt iſt, da ein Pferd die ſchrege Linien mit den voͤrdern und hintern Schen- ckeln betreten muß, welches das Fundament des rechten Radops iſt, wie num. 45 weiſet. Num. 51 folget ferner der Travers, ſo ſchregs, rechts und lincks avanci- rend gehet, woraus der rechte Schlangen-Tantz entſpringet, wie Num. 50 weiſet. Num. 52 iſt eine General-Lection und Univerſal- Schule, worinnen die andern alle beſtehen, als man ſprengt das Pferd
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Schu
Schu
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und kan ſolche ſo lang im Galop
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als es des Pferdes Athem und
Vermoͤgen zulaͤſt. Num. 24, 25
ſind Lectiones auf gerader Linie
im Galop Raccolda, ſo mit Re-
polons im Radop am Ende um-
gewendet, changirt werden. Num.
26 ſtellet vor ein Spaniſch Creutz,
welches eine von den allerſchwe-
reſten Schulen, indem ſolche in
lauter Courbetten beſtehet, und
faͤnget bey Lit. A an, bis in die
Mitten, alsdenn courbettiret
man rechts und lincks ſeitwerts;
dann gantz vorwerts bis zu Ende
des Creutzes, endlich courbettirt
man auch wieder ruͤckwerts bis
Lit. A, und pariret mit einer Pi-
roüette. Num. 27, dieſe Lection
faͤnget ſich mit doppelten Repo-
lons an, avancirt auf gerader Li-
nie im Galop raccolda bis zu En-
de, formirt zwey kleine Eck-Vol-
ten, und beſchlieſt mit Schlan-
gen-Wendungen. Num. 30 bis
33 ſind Lectiones von kuͤnſtlichen
engen Abwechſelungen Hand zu
Hand. Num. 34 iſt die kuͤrtzeſte
und ſchwereſte Schlangen-Schu-
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nie, wie Num. 18, ſondern in der
viereckigten Volta gemacht wird.
Num. 36, 37 eine Lection von Repo-
lons auf juſten Fuß geritten, da
nach ſolcher nicht wie bey ober-
wehnten Num. 14 changirt; ſon-
dern in der Mitte auf gerader
Linie abgewechſelt wird; welche
Schule zum Duel ſehr dienlich,
um des Gegners Gruppa abzuge-
winnen. Num. 38, 39 iſt der fal-
ſche und uͤbereilte Travers, da
des Pferdes Groppa gar zu viel
eingehet, und ſolche faſt der Bruſt
vorkommet, welches gefaͤhrlich und
auch ſchaͤdlich, indem es mit den
voͤrdern Schenckeln ſtarck kreu-
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die Crone tritt, auch ſolcher Ge-
ſtalt keine Volta radoppiata for-
miren kan. Num. 40, 41, 42, die-
ſe Lectiones ſind Volte radoppia-
te, welche man allezeit auswen-
dig abwechſeln; und die Gruppa
wohl einhalten muß, damit das
Pferd auf den Satz ſich wohl wen-
den, alſo auch recht fuͤr ſich avan-
ciren koͤnne. Num. 43, 44 ſind
zwey ſogenannte Wiener-Schu-
len, ſo allda ſehr uͤblich, und nach
Newcaſtliſcher Methode zu reu-
ten ſind. Num. 45, 47, 48: Dieſe
Lection iſt eine wohl eingetheilte
Volta radoppiata, welche fuͤr die
ſchoͤnſte und nuͤtzlichſte Schule
auf der Reitbahn geachtet wird.
Num. 46 iſt eine dargegen geſetzte
verfaͤlſchte Volta radoppiata, wel-
che von den uͤbereilten Travers
num. 38 herruͤhret, und einem
Pferde nicht nur ſchwer ankom-
met, ſondern viel Unordnungen
daraus entſtehet, und unmoͤglich
zu einer Volta gelangen, und die
rechte Circumferenz vollfuͤhren
kan. Num. 49 zeiget an den rech-
ten Travers, welcher dem falſchen
num. 38 entgegen geſetzt iſt, da
ein Pferd die ſchrege Linien mit
den voͤrdern und hintern Schen-
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Fundament des rechten Radops
iſt, wie num. 45 weiſet. Num. 51
folget ferner der Travers, ſo
ſchregs, rechts und lincks avanci-
rend gehet, woraus der rechte
Schlangen-Tantz entſpringet, wie
Num. 50 weiſet. Num. 52 iſt eine
General-Lection und Univerſal-
Schule, worinnen die andern alle
beſtehen, als man ſprengt das
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