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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

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Schw
des herum gehet, und an den Sat-
tel oder das Vorderzeug befesti-
get ist, solches im Stand zu hal-
ten. Die Englischen Schwantz-
Riemen, die man nach Belieben
länger und kürtzer machen kan,
sind die besten und beqvemsten.
Wenn ein Pferd davon unter dem
Schwantze wund wird, soll man
alle Tage den Schwantz-Riemen
über, oder bey dem beschädigten
Orte starck mit Unschlitt schmie-
ren, und den Schaden oft mit
Brantwein waschen.

Schwartzburg,

Das Haus der ehemaligen
Reichs-Grafen, nunmehro Reichs-
Fürsten von Schwartzburg schrei-
bet nebst den ihme verwandten
Grafen von Kefernburg seinen
Ursprung aus dem Geblüte der
alten Fränckischen Könige her.
Nachdem aber Sizzo Graf von
Kefernburg (von welcher alten
Festung ohnweit Arnstadt die Ru-
dera
zu sehen) sich ein Schloß
am Fluß Schwartze erbauet; so
hat er nebst seiner weitläuftigen
Nachkommenschaft den Nahmen
der Grafen von Schwartzburg er-
halten. Graf Günther XXI von
Schwartzburg ward 1349 zum Rö-
mischen Kayser erwehlet, starb
aber im 6ten Monat darauf an
Gift. Sie werden unter die Vier
Grafen des Römischen Reichs ge-
zehlet, und sind des Heil. Röm.
Reichs Unter-Jäger-Meister,
die Reichs-Fürstliche Würde ha-
ben sie 1697 von dem Kayser Leo-
poldo
erhalten. Sie theilen sich
gegenwärtig in die Sondershäu-
sische und Rudelstädtische Linie.
Jm Wappen haben die Fürsten
von Schwartzburg ein Gold und
blau gestreiftes Creutz, welches
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Schw
das gantze Schild in 4 Qvartiere
theilt, und auf den Titel der 4 Gra-
fen des Reichs zielen soll; auf dem
güldenen Mittel-Schilde ist der 2
köpffigte schwartze Reichs-Adler
mit einem güldenen Schildlein
auf der Brust, darinne ein Für-
sten-Hut, wegen der Fürstlichen
Würde. Jn dem rechten Mittel-
Schilde erscheinet ein güldener
Löwe wegen der Grafschaft
Schwartzburg; in dem lincken
Mittel-Schilde aber ein schwar-
tzer Hirsch in Silber, wegen der
Herrschaft Clettenberg. Jn dem
Haupt-Schilde aber, welches aus
8 Feldern bestehet, siehet man ei-
nen schwartzen Adler im güldenen
Felde, wegen Arnstadt; ein rothes
Hirsch-Geweihe im Silber-, we-
gen Sondershausen; ein roth und
silbern Schach, wegen Hohnstein;
in einem getheilten Qvartier oben
einen güldenen Löwen im rothen
Felde, unten aber von Gold und
roth Balckenweise gestreift, we-
gen Leutenberg, und in dem Fusse
des Wappens eine rothe Streu-
Gabel und einen güldenen Kamm,
als das Stamm-Wappen der
Grafen von Käfernburg. Auf
diesem Schilde stehen 6 offene
Helme. Der Schwartzburgische
hat einen güldenen, sitzenden und
gekrönten Löwen; der Arnstadt-
Sondershausische einen schwar-
tzen Adler, zwischen einem rothen
Hirsch-Geweihe; der Hohenstei-
nische einen Pfauen-Schwantz
zwischen einem silbern und rothen
Hirsch-Horn. Die übrigen zwey,
als der Reichs-Adler und Für-
sten-Hut sind zwey Kayserliche
Gnaden-Zeichen; und der gekrön-
te geharnischte Mann wegen des
grossen Comitivs. Die Wappen-
halter sind zur Rechten ein wil-

der

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Schw
des herum gehet, und an den Sat-
tel oder das Vorderzeug befeſti-
get iſt, ſolches im Stand zu hal-
ten. Die Engliſchen Schwantz-
Riemen, die man nach Belieben
laͤnger und kuͤrtzer machen kan,
ſind die beſten und beqvemſten.
Wenn ein Pferd davon unter dem
Schwantze wund wird, ſoll man
alle Tage den Schwantz-Riemen
uͤber, oder bey dem beſchaͤdigten
Orte ſtarck mit Unſchlitt ſchmie-
ren, und den Schaden oft mit
Brantwein waſchen.

Schwartzburg,

Das Haus der ehemaligen
Reichs-Grafen, nunmehro Reichs-
Fuͤrſten von Schwartzburg ſchrei-
bet nebſt den ihme verwandten
Grafen von Kefernburg ſeinen
Urſprung aus dem Gebluͤte der
alten Fraͤnckiſchen Koͤnige her.
Nachdem aber Sizzo Graf von
Kefernburg (von welcher alten
Feſtung ohnweit Arnſtadt die Ru-
dera
zu ſehen) ſich ein Schloß
am Fluß Schwartze erbauet; ſo
hat er nebſt ſeiner weitlaͤuftigen
Nachkommenſchaft den Nahmen
der Grafen von Schwartzburg er-
halten. Graf Guͤnther XXI von
Schwartzburg ward 1349 zum Roͤ-
miſchen Kayſer erwehlet, ſtarb
aber im 6ten Monat darauf an
Gift. Sie werden unter die Vier
Grafen des Roͤmiſchen Reichs ge-
zehlet, und ſind des Heil. Roͤm.
Reichs Unter-Jaͤger-Meiſter,
die Reichs-Fuͤrſtliche Wuͤrde ha-
ben ſie 1697 von dem Kayſer Leo-
poldo
erhalten. Sie theilen ſich
gegenwaͤrtig in die Sondershaͤu-
ſiſche und Rudelſtaͤdtiſche Linie.
Jm Wappen haben die Fuͤrſten
von Schwartzburg ein Gold und
blau geſtreiftes Creutz, welches
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Schw
das gantze Schild in 4 Qvartiere
theilt, und auf den Titel der 4 Gra-
fen des Reichs zielen ſoll; auf dem
guͤldenen Mittel-Schilde iſt der 2
koͤpffigte ſchwartze Reichs-Adler
mit einem guͤldenen Schildlein
auf der Bruſt, darinne ein Fuͤr-
ſten-Hut, wegen der Fuͤrſtlichen
Wuͤrde. Jn dem rechten Mittel-
Schilde erſcheinet ein guͤldener
Loͤwe wegen der Grafſchaft
Schwartzburg; in dem lincken
Mittel-Schilde aber ein ſchwar-
tzer Hirſch in Silber, wegen der
Herrſchaft Clettenberg. Jn dem
Haupt-Schilde aber, welches aus
8 Feldern beſtehet, ſiehet man ei-
nen ſchwartzen Adler im guͤldenen
Felde, wegen Arnſtadt; ein rothes
Hirſch-Geweihe im Silber-, we-
gen Sondershauſen; ein roth und
ſilbern Schach, wegen Hohnſtein;
in einem getheilten Qvartier oben
einen guͤldenen Loͤwen im rothen
Felde, unten aber von Gold und
roth Balckenweiſe geſtreift, we-
gen Leutenberg, und in dem Fuſſe
des Wappens eine rothe Streu-
Gabel und einen guͤldenen Kamm,
als das Stamm-Wappen der
Grafen von Kaͤfernburg. Auf
dieſem Schilde ſtehen 6 offene
Helme. Der Schwartzburgiſche
hat einen guͤldenen, ſitzenden und
gekroͤnten Loͤwen; der Arnſtadt-
Sondershauſiſche einen ſchwar-
tzen Adler, zwiſchen einem rothen
Hirſch-Geweihe; der Hohenſtei-
niſche einen Pfauen-Schwantz
zwiſchen einem ſilbern und rothen
Hirſch-Horn. Die uͤbrigen zwey,
als der Reichs-Adler und Fuͤr-
ſten-Hut ſind zwey Kayſerliche
Gnaden-Zeichen; und der gekroͤn-
te geharniſchte Mann wegen des
groſſen Comitivs. Die Wappen-
halter ſind zur Rechten ein wil-

der
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[1070] Schw Schw des herum gehet, und an den Sat- tel oder das Vorderzeug befeſti- get iſt, ſolches im Stand zu hal- ten. Die Engliſchen Schwantz- Riemen, die man nach Belieben laͤnger und kuͤrtzer machen kan, ſind die beſten und beqvemſten. Wenn ein Pferd davon unter dem Schwantze wund wird, ſoll man alle Tage den Schwantz-Riemen uͤber, oder bey dem beſchaͤdigten Orte ſtarck mit Unſchlitt ſchmie- ren, und den Schaden oft mit Brantwein waſchen. Schwartzburg, Das Haus der ehemaligen Reichs-Grafen, nunmehro Reichs- Fuͤrſten von Schwartzburg ſchrei- bet nebſt den ihme verwandten Grafen von Kefernburg ſeinen Urſprung aus dem Gebluͤte der alten Fraͤnckiſchen Koͤnige her. Nachdem aber Sizzo Graf von Kefernburg (von welcher alten Feſtung ohnweit Arnſtadt die Ru- dera zu ſehen) ſich ein Schloß am Fluß Schwartze erbauet; ſo hat er nebſt ſeiner weitlaͤuftigen Nachkommenſchaft den Nahmen der Grafen von Schwartzburg er- halten. Graf Guͤnther XXI von Schwartzburg ward 1349 zum Roͤ- miſchen Kayſer erwehlet, ſtarb aber im 6ten Monat darauf an Gift. Sie werden unter die Vier Grafen des Roͤmiſchen Reichs ge- zehlet, und ſind des Heil. Roͤm. Reichs Unter-Jaͤger-Meiſter, die Reichs-Fuͤrſtliche Wuͤrde ha- ben ſie 1697 von dem Kayſer Leo- poldo erhalten. Sie theilen ſich gegenwaͤrtig in die Sondershaͤu- ſiſche und Rudelſtaͤdtiſche Linie. Jm Wappen haben die Fuͤrſten von Schwartzburg ein Gold und blau geſtreiftes Creutz, welches das gantze Schild in 4 Qvartiere theilt, und auf den Titel der 4 Gra- fen des Reichs zielen ſoll; auf dem guͤldenen Mittel-Schilde iſt der 2 koͤpffigte ſchwartze Reichs-Adler mit einem guͤldenen Schildlein auf der Bruſt, darinne ein Fuͤr- ſten-Hut, wegen der Fuͤrſtlichen Wuͤrde. Jn dem rechten Mittel- Schilde erſcheinet ein guͤldener Loͤwe wegen der Grafſchaft Schwartzburg; in dem lincken Mittel-Schilde aber ein ſchwar- tzer Hirſch in Silber, wegen der Herrſchaft Clettenberg. Jn dem Haupt-Schilde aber, welches aus 8 Feldern beſtehet, ſiehet man ei- nen ſchwartzen Adler im guͤldenen Felde, wegen Arnſtadt; ein rothes Hirſch-Geweihe im Silber-, we- gen Sondershauſen; ein roth und ſilbern Schach, wegen Hohnſtein; in einem getheilten Qvartier oben einen guͤldenen Loͤwen im rothen Felde, unten aber von Gold und roth Balckenweiſe geſtreift, we- gen Leutenberg, und in dem Fuſſe des Wappens eine rothe Streu- Gabel und einen guͤldenen Kamm, als das Stamm-Wappen der Grafen von Kaͤfernburg. Auf dieſem Schilde ſtehen 6 offene Helme. Der Schwartzburgiſche hat einen guͤldenen, ſitzenden und gekroͤnten Loͤwen; der Arnſtadt- Sondershauſiſche einen ſchwar- tzen Adler, zwiſchen einem rothen Hirſch-Geweihe; der Hohenſtei- niſche einen Pfauen-Schwantz zwiſchen einem ſilbern und rothen Hirſch-Horn. Die uͤbrigen zwey, als der Reichs-Adler und Fuͤr- ſten-Hut ſind zwey Kayſerliche Gnaden-Zeichen; und der gekroͤn- te geharniſchte Mann wegen des groſſen Comitivs. Die Wappen- halter ſind zur Rechten ein wil- der

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Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/1070>, abgerufen am 22.11.2024.