Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.[Spaltenumbruch] Sec dern Pferden, als Menschen,aus den Verrenckungen und Ver- beugen und andern Zufällen. Secouer, v. Branler. Secourir un cheval, Heist einem Pferde die Hül- Secunda im Fechten, Jst die zweyte und nechste Be- Sec wendet eure Klinge, (indem ihrdurchgehet) in die Secundam; wird er alsdenn daselbst mit sei- ner Klingen nach der eurigen ver- fahren, so caviret geschwind mit der Secunda unter seiner Klingen durch, und stosset mit der Secun- da ausserhalb. 2) Lieget ihr mit langer Klinge vor dem Mann, daß er euch eure Klinge innerhalb strin- girte, so wendet eure Klinge gleich in die Secundam, so seyd ihr von dem Stringiren entlediget; wird er alsdenn mit seiner Klinge der euren innerhalb nachgehen, so ge- het mit der Secunda ausserhalb über seinen rechten Arm hinein; 3) stringiret ihn innerhalb, so bald er durch caviret, und stosset mit der Tertia ausserhalb, wird er euch den Stoß ausnehmen, so wechselt geschwind aus der Ter- tia in die Primam, und stosset mit der Prima nach seinem rechten Arm. Secunde in der Music, Jst ein Jntervall, so aus 2 un- in
[Spaltenumbruch] Sec dern Pferden, als Menſchen,aus den Verrenckungen und Ver- beugen und andern Zufaͤllen. Secouer, v. Branler. Secourir un cheval, Heiſt einem Pferde die Huͤl- Secunda im Fechten, Jſt die zweyte und nechſte Be- Sec wendet eure Klinge, (indem ihrdurchgehet) in die Secundam; wird er alsdenn daſelbſt mit ſei- ner Klingen nach der eurigen ver- fahren, ſo caviret geſchwind mit der Secunda unter ſeiner Klingen durch, und ſtoſſet mit der Secun- da auſſerhalb. 2) Lieget ihr mit langer Klinge vor dem Mann, daß er euch eure Klinge innerhalb ſtrin- girte, ſo wendet eure Klinge gleich in die Secundam, ſo ſeyd ihr von dem Stringiren entlediget; wird er alsdenn mit ſeiner Klinge der euren innerhalb nachgehen, ſo ge- het mit der Secunda auſſerhalb uͤber ſeinen rechten Arm hinein; 3) ſtringiret ihn innerhalb, ſo bald er durch caviret, und ſtoſſet mit der Tertia auſſerhalb, wird er euch den Stoß ausnehmen, ſo wechſelt geſchwind aus der Ter- tia in die Primam, und ſtoſſet mit der Prima nach ſeinem rechten Arm. Secunde in der Muſic, Jſt ein Jntervall, ſo aus 2 un- in
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f1078"/><cb n="2107"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Sec</hi></hi></fw><lb/> dern Pferden, als Menſchen,<lb/> aus den Verrenckungen und Ver-<lb/> beugen und andern Zufaͤllen.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Secouer, v. Branler.</hi> </hi> </head> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Secourir un cheval,</hi> </hi> </head><lb/> <p>Heiſt einem Pferde die Huͤl-<lb/> fen <hi rendition="#aq">à tempo</hi> und zu rechter Zeit<lb/> geben, wenn es ſich tummelt, und<lb/> den angeſprengten Galop verlaſ-<lb/> ſen, und entweder aus demſel-<lb/> ben in <hi rendition="#aq">Trott</hi> fallen, oder gar ſtill<lb/> ſtehen will, da muß denn der Reu-<lb/> ter ihm mit den Schenckeln, Stim-<lb/> me oder Spießruthe <hi rendition="#aq">ſecouri</hi>ren,<lb/> ehe er den Fehler begehet, damit<lb/> das Pferd die Cadence fortſetze,<lb/> wie es ſolche angefangen hat, ſonſt<lb/> iſt es falſch.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Secunda</hi> </hi> <hi rendition="#fr">im Fechten,</hi> </head><lb/> <p>Jſt die zweyte und nechſte Be-<lb/> wegung, nachdem man den De-<lb/> gen gezogen. Sie iſt eine der<lb/> Haupt-Bewegungen im Fechten,<lb/> und wird ſowol unter, als uͤber<lb/> den Arm, auch in gewiſſen Faͤllen<lb/> inwendig geſtoſſen. Man pari-<lb/> ret auch mit der <hi rendition="#aq">Secunda.</hi> Sie<lb/> wird fluͤchtig geſtoſſen, und die<lb/> Vertheidigung des Kopfes ſteckt<lb/> in der Hebung, welche man wohl<lb/> in Acht zu nehmen hat. Anbey<lb/> wird auch die Hand wohl gedre-<lb/> het, damit der Kopf voͤllig aus<lb/> der Hand koͤmmt. Sie iſt ein<lb/> gewiſſes Lager und Ausſtoß beym<lb/> Fechten, z. E. wie man ſeinem<lb/> Gegner mit der <hi rendition="#aq">Secunda</hi> auſſer-<lb/> halb uͤber ſeinen rechten Arm hin-<lb/> ein ſtoſſen ſoll. Lieget ihr in der<lb/> mittlern <hi rendition="#aq">Secunda</hi> vor dem Mann,<lb/> daß euch einer eure Klinge auſſer-<lb/> halb ſtringiret, ſo gehet mit eu-<lb/> rer Klinge geſchwind durch, alſo<lb/> daß ihr mit der eurigen innerhalb<lb/> ſeiner Klinge kommt, und ver-<lb/><cb n="2108"/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Sec</hi></hi></fw><lb/> wendet eure Klinge, (indem ihr<lb/> durchgehet) in die <hi rendition="#aq">Secundam;</hi><lb/> wird er alsdenn daſelbſt mit ſei-<lb/> ner Klingen nach der eurigen ver-<lb/> fahren, ſo <hi rendition="#aq">cavi</hi>ret geſchwind mit<lb/> der <hi rendition="#aq">Secunda</hi> unter ſeiner Klingen<lb/> durch, und ſtoſſet mit der <hi rendition="#aq">Secun-<lb/> da</hi> auſſerhalb. 2) Lieget ihr mit<lb/> langer Klinge vor dem Mann, daß<lb/> er euch eure Klinge innerhalb ſtrin-<lb/> girte, ſo wendet eure Klinge gleich<lb/> in die <hi rendition="#aq">Secundam,</hi> ſo ſeyd ihr von<lb/> dem Stringiren entlediget; wird<lb/> er alsdenn mit ſeiner Klinge der<lb/> euren innerhalb nachgehen, ſo ge-<lb/> het mit der <hi rendition="#aq">Secunda</hi> auſſerhalb<lb/> uͤber ſeinen rechten Arm hinein;<lb/> 3) ſtringiret ihn innerhalb, ſo bald<lb/> er durch <hi rendition="#aq">cavi</hi>ret, und ſtoſſet mit<lb/> der <hi rendition="#aq">Tertia</hi> auſſerhalb, wird er<lb/> euch den Stoß ausnehmen, ſo<lb/> wechſelt geſchwind aus der <hi rendition="#aq">Ter-<lb/> tia</hi> in die <hi rendition="#aq">Primam,</hi> und ſtoſſet mit<lb/> der <hi rendition="#aq">Prima</hi> nach ſeinem rechten<lb/> Arm.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#fr">Secunde in der Muſic,</hi> </head><lb/> <p>Jſt ein Jntervall, ſo aus 2 un-<lb/> mittelbar Stufenweiſe folgenden<lb/> Tonen oder Klaͤngen beſtehet.<lb/> Es iſt ſelbiges verſchiedener Gat-<lb/> tungen. Denn es zeiget ſich 1) der<lb/> halbe Ton, welcher entweder der<lb/> kleine, als <hi rendition="#aq">c-cis,</hi> oder der groſſe<lb/><hi rendition="#aq">c-dis moll</hi> iſt; 2) der gantze Ton,<lb/> und dieſer iſt entweder der kleine,<lb/><hi rendition="#aq">d-e,</hi> oder der groſſe <hi rendition="#aq">c-d;</hi> und 3)<lb/> der uͤbermaͤßige Ton, als <hi rendition="#aq">c-dis<lb/> dur.</hi> Dieſe uͤbermaͤßige Secund<lb/> hat in der Harmonie und Melodie<lb/> einen ziemlich ſtarcken Gebrauch,<lb/> der gewiſſe Dinge ſehr wohl aus-<lb/> drucket. Das <hi rendition="#aq">Comma,</hi> welches<lb/> ohngefehr den neunten Theil eines<lb/> Tones ausmacht, indem es wie<lb/> 80 gegen 81 im uͤbertheiligen Ver-<lb/> halt ſtehet, laͤßt ſich eben ſo wenig<lb/> <fw place="bottom" type="catch">in</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [1078]
Sec
Sec
dern Pferden, als Menſchen,
aus den Verrenckungen und Ver-
beugen und andern Zufaͤllen.
Secouer, v. Branler.
Secourir un cheval,
Heiſt einem Pferde die Huͤl-
fen à tempo und zu rechter Zeit
geben, wenn es ſich tummelt, und
den angeſprengten Galop verlaſ-
ſen, und entweder aus demſel-
ben in Trott fallen, oder gar ſtill
ſtehen will, da muß denn der Reu-
ter ihm mit den Schenckeln, Stim-
me oder Spießruthe ſecouriren,
ehe er den Fehler begehet, damit
das Pferd die Cadence fortſetze,
wie es ſolche angefangen hat, ſonſt
iſt es falſch.
Secunda im Fechten,
Jſt die zweyte und nechſte Be-
wegung, nachdem man den De-
gen gezogen. Sie iſt eine der
Haupt-Bewegungen im Fechten,
und wird ſowol unter, als uͤber
den Arm, auch in gewiſſen Faͤllen
inwendig geſtoſſen. Man pari-
ret auch mit der Secunda. Sie
wird fluͤchtig geſtoſſen, und die
Vertheidigung des Kopfes ſteckt
in der Hebung, welche man wohl
in Acht zu nehmen hat. Anbey
wird auch die Hand wohl gedre-
het, damit der Kopf voͤllig aus
der Hand koͤmmt. Sie iſt ein
gewiſſes Lager und Ausſtoß beym
Fechten, z. E. wie man ſeinem
Gegner mit der Secunda auſſer-
halb uͤber ſeinen rechten Arm hin-
ein ſtoſſen ſoll. Lieget ihr in der
mittlern Secunda vor dem Mann,
daß euch einer eure Klinge auſſer-
halb ſtringiret, ſo gehet mit eu-
rer Klinge geſchwind durch, alſo
daß ihr mit der eurigen innerhalb
ſeiner Klinge kommt, und ver-
wendet eure Klinge, (indem ihr
durchgehet) in die Secundam;
wird er alsdenn daſelbſt mit ſei-
ner Klingen nach der eurigen ver-
fahren, ſo caviret geſchwind mit
der Secunda unter ſeiner Klingen
durch, und ſtoſſet mit der Secun-
da auſſerhalb. 2) Lieget ihr mit
langer Klinge vor dem Mann, daß
er euch eure Klinge innerhalb ſtrin-
girte, ſo wendet eure Klinge gleich
in die Secundam, ſo ſeyd ihr von
dem Stringiren entlediget; wird
er alsdenn mit ſeiner Klinge der
euren innerhalb nachgehen, ſo ge-
het mit der Secunda auſſerhalb
uͤber ſeinen rechten Arm hinein;
3) ſtringiret ihn innerhalb, ſo bald
er durch caviret, und ſtoſſet mit
der Tertia auſſerhalb, wird er
euch den Stoß ausnehmen, ſo
wechſelt geſchwind aus der Ter-
tia in die Primam, und ſtoſſet mit
der Prima nach ſeinem rechten
Arm.
Secunde in der Muſic,
Jſt ein Jntervall, ſo aus 2 un-
mittelbar Stufenweiſe folgenden
Tonen oder Klaͤngen beſtehet.
Es iſt ſelbiges verſchiedener Gat-
tungen. Denn es zeiget ſich 1) der
halbe Ton, welcher entweder der
kleine, als c-cis, oder der groſſe
c-dis moll iſt; 2) der gantze Ton,
und dieſer iſt entweder der kleine,
d-e, oder der groſſe c-d; und 3)
der uͤbermaͤßige Ton, als c-dis
dur. Dieſe uͤbermaͤßige Secund
hat in der Harmonie und Melodie
einen ziemlich ſtarcken Gebrauch,
der gewiſſe Dinge ſehr wohl aus-
drucket. Das Comma, welches
ohngefehr den neunten Theil eines
Tones ausmacht, indem es wie
80 gegen 81 im uͤbertheiligen Ver-
halt ſtehet, laͤßt ſich eben ſo wenig
in
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |