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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

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Ton
nennen wir, welcher nicht gerade
fortgehet, sondern entweder an
ein Corpus oder an unterschiedene
stösset, und also zurück springet,
solches nennet man alsdann ein
Echo; gehet er weiter fort, und
stösset wieder an ein Corpus, so
wird er das andere mal reflectiret,
und heißt alsdann ein dopeltes
Echo und so fortan. Uiberhaupt
entstehet der Ton, Schall, Sonus,
von einer zitternden Bewegung
der kleinsten Theilgen der Lufft
und umstehenden festen Cörper,
welches in den Organis des Ge-
hörs eine gewisse Empfindung ver-
ursachet. Der Ton gehet langsa-
mer fort als das Licht, und zwar
in einer Secunde 250 Pariser Ru-
hen, oder 1500 Schuh. Jns be-
sondere aber ist der Tonus Musi-
cus
ein Ton oder Laut in der Mu-
sic, die Kunstgemässe Sing- und
Jnstrumentalische Kling-Art, die
das abgesungene Lied oder vor-
gespielte Music-Stück, um so viel
kräftiger macht, durch ihr Anhö-
ren die Gemüther dergestalt zu
afficiren, daß sie so viel aufmerck-
samer, freudig oder betrübt, hertz-
hafftig oder verzagt, lustig oder
wol gar rasend werden. Er ist
eine gewisse geschwinde Bewegung
und Zusammenschlagung der fei-
nesten Luft-Theilgen, die em-
pfindlich ins Gehör dringen.

Ton-Arten, Modi musici,

Nennet man den Umfang, die
Grenzen, Ausdehnungen, Lager,
Ordnung, Beschaffenheit und
Umstände derjenigen erwehlten
Octaven-Gattung, darinnen eine
Melodie angefangen, fortgefüh-
ret und geendiget werden soll.
Dergleichen Modi werden viele
gezehlet, als AEolius, authenticus,
[Spaltenumbruch]

Tor
collateralis, compositus, Dorius,
Hyper-Dorius, hyperjastius, hy-
poaeolius, hypodorius, hypoio-
nicus, hypolydius, hypomixoly-
dius, hypophrygius, jastius, im-
par, imperfectus, Ionicus, legiti-
mus, Lydius, Locricus, major,
minor, mixolydius, orthius, per-
fectus, Phrygius, plagalis, pri-
marius.

Tonus musicus,

Sonsten auch Claves genannt,
deren 7 sind, und durch die 7 ersten
Buchstaben des Alphabets unter-
schieden werden. Es ist aber ein
Ton ein Harmonischer Unter-
schied, da man die Stimme bald
erniedriget bald erhöhet.

Toph,

War eine Paucke bey den Ju-
den, hatte die Gestalt eines Kah-
nes oder Schiffleins, war mit
einem Fell überzogen, und ward
mit einer eisernen Ruthe oder ei-
nem Klöppel geschlagen. Sie
soll unten und oben mit einem
Pergament-Häutlein überzogen
gewesen seyn.

Torchenes,

Sind 2 gedrechselte Höltzer von
10 Daumen lang, an einem Ende
durchbohret, damit man einen le-
dernen Riemen kan durchziehen,
deren beyde Ende, die zusammen
geknüpft sind, dienen zu einer
Bremse, um des Pferdes Nasen-
Krospel enge einzuklemmen, da-
mit das Pferd dadurch genöthi-
get werde, stille zu stehen, ohne
zu schlagen, wenn man ihme die
Ohren ausscheren, oder was an-
ders mit ihm vornehmen will.

Torcher un cheval,

Heist im besondern Verstande

ein

[Spaltenumbruch]

Ton
nennen wir, welcher nicht gerade
fortgehet, ſondern entweder an
ein Corpus oder an unterſchiedene
ſtoͤſſet, und alſo zuruͤck ſpringet,
ſolches nennet man alsdann ein
Echo; gehet er weiter fort, und
ſtoͤſſet wieder an ein Corpus, ſo
wird er das andere mal reflectiret,
und heißt alsdann ein dopeltes
Echo und ſo fortan. Uiberhaupt
entſtehet der Ton, Schall, Sonus,
von einer zitternden Bewegung
der kleinſten Theilgen der Lufft
und umſtehenden feſten Coͤrper,
welches in den Organis des Ge-
hoͤrs eine gewiſſe Empfindung ver-
urſachet. Der Ton gehet langſa-
mer fort als das Licht, und zwar
in einer Secunde 250 Pariſer Ru-
hen, oder 1500 Schuh. Jns be-
ſondere aber iſt der Tonus Muſi-
cus
ein Ton oder Laut in der Mu-
ſic, die Kunſtgemaͤſſe Sing- und
Jnſtrumentaliſche Kling-Art, die
das abgeſungene Lied oder vor-
geſpielte Muſic-Stuͤck, um ſo viel
kraͤftiger macht, durch ihr Anhoͤ-
ren die Gemuͤther dergeſtalt zu
afficiren, daß ſie ſo viel aufmerck-
ſamer, freudig oder betruͤbt, hertz-
hafftig oder verzagt, luſtig oder
wol gar raſend werden. Er iſt
eine gewiſſe geſchwinde Bewegung
und Zuſammenſchlagung der fei-
neſten Luft-Theilgen, die em-
pfindlich ins Gehoͤr dringen.

Ton-Arten, Modi muſici,

Nennet man den Umfang, die
Grenzen, Ausdehnungen, Lager,
Ordnung, Beſchaffenheit und
Umſtaͤnde derjenigen erwehlten
Octaven-Gattung, darinnen eine
Melodie angefangen, fortgefuͤh-
ret und geendiget werden ſoll.
Dergleichen Modi werden viele
gezehlet, als Æolius, authenticus,
[Spaltenumbruch]

Tor
collateralis, compoſitus, Dorius,
Hyper-Dorius, hyperjaſtius, hy-
poæolius, hypodorius, hypoio-
nicus, hypolydius, hypomixoly-
dius, hypophrygius, jaſtius, im-
par, imperfectus, Ionicus, legiti-
mus, Lydius, Locricus, major,
minor, mixolydius, orthius, per-
fectus, Phrygius, plagalis, pri-
marius.

Tonus muſicus,

Sonſten auch Claves genannt,
deren 7 ſind, und durch die 7 erſten
Buchſtaben des Alphabets unter-
ſchieden werden. Es iſt aber ein
Ton ein Harmoniſcher Unter-
ſchied, da man die Stimme bald
erniedriget bald erhoͤhet.

Toph,

War eine Paucke bey den Ju-
den, hatte die Geſtalt eines Kah-
nes oder Schiffleins, war mit
einem Fell uͤberzogen, und ward
mit einer eiſernen Ruthe oder ei-
nem Kloͤppel geſchlagen. Sie
ſoll unten und oben mit einem
Pergament-Haͤutlein uͤberzogen
geweſen ſeyn.

Torchenes,

Sind 2 gedrechſelte Hoͤltzer von
10 Daumen lang, an einem Ende
durchbohret, damit man einen le-
dernen Riemen kan durchziehen,
deren beyde Ende, die zuſammen
geknuͤpft ſind, dienen zu einer
Bremſe, um des Pferdes Naſen-
Kroſpel enge einzuklemmen, da-
mit das Pferd dadurch genoͤthi-
get werde, ſtille zu ſtehen, ohne
zu ſchlagen, wenn man ihme die
Ohren ausſcheren, oder was an-
ders mit ihm vornehmen will.

Torcher un cheval,

Heiſt im beſondern Verſtande

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[1134] Ton Tor nennen wir, welcher nicht gerade fortgehet, ſondern entweder an ein Corpus oder an unterſchiedene ſtoͤſſet, und alſo zuruͤck ſpringet, ſolches nennet man alsdann ein Echo; gehet er weiter fort, und ſtoͤſſet wieder an ein Corpus, ſo wird er das andere mal reflectiret, und heißt alsdann ein dopeltes Echo und ſo fortan. Uiberhaupt entſtehet der Ton, Schall, Sonus, von einer zitternden Bewegung der kleinſten Theilgen der Lufft und umſtehenden feſten Coͤrper, welches in den Organis des Ge- hoͤrs eine gewiſſe Empfindung ver- urſachet. Der Ton gehet langſa- mer fort als das Licht, und zwar in einer Secunde 250 Pariſer Ru- hen, oder 1500 Schuh. Jns be- ſondere aber iſt der Tonus Muſi- cus ein Ton oder Laut in der Mu- ſic, die Kunſtgemaͤſſe Sing- und Jnſtrumentaliſche Kling-Art, die das abgeſungene Lied oder vor- geſpielte Muſic-Stuͤck, um ſo viel kraͤftiger macht, durch ihr Anhoͤ- ren die Gemuͤther dergeſtalt zu afficiren, daß ſie ſo viel aufmerck- ſamer, freudig oder betruͤbt, hertz- hafftig oder verzagt, luſtig oder wol gar raſend werden. Er iſt eine gewiſſe geſchwinde Bewegung und Zuſammenſchlagung der fei- neſten Luft-Theilgen, die em- pfindlich ins Gehoͤr dringen. Ton-Arten, Modi muſici, Nennet man den Umfang, die Grenzen, Ausdehnungen, Lager, Ordnung, Beſchaffenheit und Umſtaͤnde derjenigen erwehlten Octaven-Gattung, darinnen eine Melodie angefangen, fortgefuͤh- ret und geendiget werden ſoll. Dergleichen Modi werden viele gezehlet, als Æolius, authenticus, collateralis, compoſitus, Dorius, Hyper-Dorius, hyperjaſtius, hy- poæolius, hypodorius, hypoio- nicus, hypolydius, hypomixoly- dius, hypophrygius, jaſtius, im- par, imperfectus, Ionicus, legiti- mus, Lydius, Locricus, major, minor, mixolydius, orthius, per- fectus, Phrygius, plagalis, pri- marius. Tonus muſicus, Sonſten auch Claves genannt, deren 7 ſind, und durch die 7 erſten Buchſtaben des Alphabets unter- ſchieden werden. Es iſt aber ein Ton ein Harmoniſcher Unter- ſchied, da man die Stimme bald erniedriget bald erhoͤhet. Toph, War eine Paucke bey den Ju- den, hatte die Geſtalt eines Kah- nes oder Schiffleins, war mit einem Fell uͤberzogen, und ward mit einer eiſernen Ruthe oder ei- nem Kloͤppel geſchlagen. Sie ſoll unten und oben mit einem Pergament-Haͤutlein uͤberzogen geweſen ſeyn. Torchenes, Sind 2 gedrechſelte Hoͤltzer von 10 Daumen lang, an einem Ende durchbohret, damit man einen le- dernen Riemen kan durchziehen, deren beyde Ende, die zuſammen geknuͤpft ſind, dienen zu einer Bremſe, um des Pferdes Naſen- Kroſpel enge einzuklemmen, da- mit das Pferd dadurch genoͤthi- get werde, ſtille zu ſtehen, ohne zu ſchlagen, wenn man ihme die Ohren ausſcheren, oder was an- ders mit ihm vornehmen will. Torcher un cheval, Heiſt im beſondern Verſtande ein

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Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/1134>, abgerufen am 26.11.2024.