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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

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Tra
seine Hufschläge qver machet: d. i.
welches mit der Groppa neben
der Seite einwerts gehet, und den
Kopf auswerts kehret, welches
einem jungen Pferde das Traver-
si
ren im Anfang erleichtert. Aber
der Reuter muß es zu keiner Ge-
wohnheit kommen lassen, son-
dern, nachdem es diese Lection et-
was gefasset, muß Kopf und
Groppa zugleich in die Volta ge-
bogen werden, sonst ists eine gantz
falsche Bezeigung, ob es schon
von vielen nicht dafür will gehal-
ten werden.

Traun,

Die Reichs-Grafen von Aben-
sperg und Traun, so aus dem Ge-
blüte der alten Hertzoge in Bay-
ern und Pfaltzgrafen zu Scheyern
abstammen, besitzen die Land-
Marschalls- und Ober-Erb-Pan-
ner-Würde in Oesterreich. Den
Reichs-Grafen-Stand erhielte
die Meissauische Linie von Kayser
Ferdinando III, und sind sie 1668
auf dem Reichs-Tage zu Ulm
unter den Schwäbischen Grafen
zu Sitz und Stimme gelanget.
Sie theilen sich in die Eschelber-
gische und Meissauische Linie.
Die Grafen von Traun haben ein
in die Länge getheiltes halb weisses
und halb schwartzes Schild, oben
auf dem offenen gecrönten Helm
mit einem schwartzen und weissen
Flügel gezieret.

Trautmannsdorf,

Das Reichsgräfliche Geschlecht
hat sich schon in ältern Zeiten ziem-
lich ausgebreitet. Denn in der
Schlacht Kaysers Rudolphi I mit
Ottocaro Könige in Böhmen 1278
sind 14 Herren von Trautmanns-
dorf, und in der Schlacht bey
Müldorf 1322 deren 16 geblieben.
[Spaltenumbruch]

Tra
Kayser Ferdinandus III ertheilte
ihnen den Reichs-Grafen-Stand,
und werden sie zur Schwäbischen
Banck gezehlet. Sie bestehen
aus der Davids- und Ehrenreichs-
Linie, welche erstere sich wieder in
die Johann-Friedrichs- u. Johann-
Hartmanns-Neben-Linie absondert.
Diese Grafen führen ein 6 mal
von Silber und roth gestreifftes
Feld, als das Geschlechts-Wap-
pen der Castelaltischen Familie
aus Tyrol, wormit sich diese Gra-
fen verheyrathet; drey rothe Hüte
über einander, als das Geschlechts-
Wappen der Holtzler in Oester-
reich, mit denen sich diese Gra-
fen gleichfalls verheyrathet; ein
getheiltes Feld unten Gold, oben
aber von roth und Silber gespal-
ten, als das Kirchbergische Stamm-
Wappen; und in dem roth und
silbernen Mittel-Schilde eine
halb roth und halb weisse Rose,
als das Trautmannsdorffische
Stamm-Wappen. Auf diesem
Schilde ruhen drey offene gekrön-
te Helme. Der Castelaltische
hat roth und silber gewürffelte
Büffels-Hörner, dazwischen ein
Mann ohne Arme; der Traut-
mannsdorffische hat einen roth
und Silber gespaltenen Busch, mit
Hahnen-Federn und einer Rose
bestecket; der Kirchbergische zei-
get einen halben silbernen Mann
mit langen spitzigen Ohren, zwi-
schen zwey Büffels-Hörnern.

Trautsohn von Falcken-
stein,

Von dem Ursprunge des Nah-
mens Trautsohn erzehlet man, daß
Peter von Matray als Edel-Kna-
be bey seinem Landes-Herrn in
grossen Gnaden gestanden, und
den Zunahmen Trautsohn erhal-

ten,

[Spaltenumbruch]

Tra
ſeine Hufſchlaͤge qver machet: d. i.
welches mit der Groppa neben
der Seite einwerts gehet, und den
Kopf auswerts kehret, welches
einem jungen Pferde das Traver-
ſi
ren im Anfang erleichtert. Aber
der Reuter muß es zu keiner Ge-
wohnheit kommen laſſen, ſon-
dern, nachdem es dieſe Lection et-
was gefaſſet, muß Kopf und
Groppa zugleich in die Volta ge-
bogen werden, ſonſt iſts eine gantz
falſche Bezeigung, ob es ſchon
von vielen nicht dafuͤr will gehal-
ten werden.

Traun,

Die Reichs-Grafen von Aben-
ſperg und Traun, ſo aus dem Ge-
bluͤte der alten Hertzoge in Bay-
ern und Pfaltzgrafen zu Scheyern
abſtammen, beſitzen die Land-
Marſchalls- und Ober-Erb-Pan-
ner-Wuͤrde in Oeſterreich. Den
Reichs-Grafen-Stand erhielte
die Meiſſauiſche Linie von Kayſer
Ferdinando III, und ſind ſie 1668
auf dem Reichs-Tage zu Ulm
unter den Schwaͤbiſchen Grafen
zu Sitz und Stimme gelanget.
Sie theilen ſich in die Eſchelber-
giſche und Meiſſauiſche Linie.
Die Grafen von Traun haben ein
in die Laͤnge getheiltes halb weiſſes
und halb ſchwartzes Schild, oben
auf dem offenen gecroͤnten Helm
mit einem ſchwartzen und weiſſen
Fluͤgel gezieret.

Trautmannsdorf,

Das Reichsgraͤfliche Geſchlecht
hat ſich ſchon in aͤltern Zeiten ziem-
lich ausgebreitet. Denn in der
Schlacht Kayſers Rudolphi I mit
Ottocaro Koͤnige in Boͤhmen 1278
ſind 14 Herren von Trautmanns-
dorf, und in der Schlacht bey
Muͤldorf 1322 deren 16 geblieben.
[Spaltenumbruch]

Tra
Kayſer Ferdinandus III ertheilte
ihnen den Reichs-Grafen-Stand,
und werden ſie zur Schwaͤbiſchen
Banck gezehlet. Sie beſtehen
aus der Davids- und Ehrenreichs-
Linie, welche erſtere ſich wieder in
die Johann-Friedrichs- u. Johann-
Hartmañs-Neben-Linie abſondert.
Dieſe Grafen fuͤhren ein 6 mal
von Silber und roth geſtreifftes
Feld, als das Geſchlechts-Wap-
pen der Caſtelaltiſchen Familie
aus Tyrol, wormit ſich dieſe Gra-
fen verheyrathet; drey rothe Huͤte
uͤber einander, als das Geſchlechts-
Wappen der Holtzler in Oeſter-
reich, mit denen ſich dieſe Gra-
fen gleichfalls verheyrathet; ein
getheiltes Feld unten Gold, oben
aber von roth und Silber geſpal-
ten, als das Kirchbergiſche Stam̃-
Wappen; und in dem roth und
ſilbernen Mittel-Schilde eine
halb roth und halb weiſſe Roſe,
als das Trautmannsdorffiſche
Stamm-Wappen. Auf dieſem
Schilde ruhen drey offene gekroͤn-
te Helme. Der Caſtelaltiſche
hat roth und ſilber gewuͤrffelte
Buͤffels-Hoͤrner, dazwiſchen ein
Mann ohne Arme; der Traut-
mannsdorffiſche hat einen roth
und Silber geſpaltenen Buſch, mit
Hahnen-Federn und einer Roſe
beſtecket; der Kirchbergiſche zei-
get einen halben ſilbernen Mann
mit langen ſpitzigen Ohren, zwi-
ſchen zwey Buͤffels-Hoͤrnern.

Trautſohn von Falcken-
ſtein,

Von dem Urſprunge des Nah-
mens Trautſohn erzehlet man, daß
Peter von Matray als Edel-Kna-
be bey ſeinem Landes-Herrn in
groſſen Gnaden geſtanden, und
den Zunahmen Trautſohn erhal-

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Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/1140>, abgerufen am 25.11.2024.