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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

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Bon
den Violinen und andern derglei-
chen Jnstrumenten, daran das
Seiten-Bretgen feste gemacht
wird.

Bouton des Renes,

Jst ein geflochtener Knopf von
Leder, an die beyden Zügel ange-
streifft, welcher sich längs der Zügel
auf- und abschieben läßt, um ein
Pferd auf den Knopf zu stellen, und
in der Postur zu halten.

Boyau, un cheval qui a beau-
coup de boyau,

Wird gesagt von einem Pferde,
welches gut bey Leibe, wohlgedär-
mig, und erhabene runde Flancken
hat, z. E. Dieses Pserd hat ge-
nug Gedärme, und seine Lenden
bezeugen, daß es wohl isset; Hin-
gegen das andere ist aufgeschürtzt,
d. i. es hat keinen Bauch, einge-
fallene weite Seiten, wie ein
Windspiel, dahero hat es keine
Dauer. Man verwirfft alle die-
se Pferde, welche so eng von Ge-
därm, und gleichsam die Haut auf
die Rippen geleimt haben.

Braccio, Brazzo,

Eine an Structur und Propor-
tion etwas grössere Geige, als ei-
ne Violin, hat 4 Saiten, deren
tieffste ins c, die zweyte ins g, die
dritte ins gestrichene d, und die
vierte ins gestrichene a gestimmet
wird. Weil sie vom Arme muß
gehalten werden, mag sie ihren
Nahmen von dem Lateinischen bra-
chium
her haben.

Brachicourt, s. Brassicourt.
Brach-Vögel,

Sind dreyerley Arten. Von
der ersten Art sind die Keil-Hacken
und Fasten-Schlier, welche an
Grösse wie eine Truthenne, und
von Farbe als ein Trappe, mit
langen Füssen sind, dahero sie sehr
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Bra
schnell lauffen, und in gewisser
Zeit sich auch wiederum zu drücken
und zu verbergen wissen. Sie ha-
ben auch einen Schnabel und
Kopff, nach Proportion, in der
Form wie ein Trappe; sind un-
gemein geschwinde im Flug, und
pflegen helle zu pfeiffen. Sie zie-
hen zur Herbst- und Frühlings-
Zeit, brüten aber selten allhier zu
Lande; doch hat man sie wol ehe
auf Brach-Aeckern, und in Stein-
Ritzen gefunden, da sie zwey Jun-
ge auf eine Brut gehabt. Jhre
Nahrung ist Gewürme, sonderlich
Regen-Würmer, und sind nicht
anders, als durchs Schiessen zu
bekommen. 2) Die andere Art
wird Saat-Hüner genennet,
welche so groß, als eine Taube,
und von schönen bunt-farbigen,
und sprencklichten grün-schilderi-
gen Federn sind, und zu Herbst-
Zeiten gerne auf den Saat-Fel-
dern zu seyn pflegen. Sie ziehen
in Menge, wie die Kibitze. Wei-
len ihre Brut nicht hier zu Lande
geschiehet, so kan man auch nicht
wissen, wie viel sie Junge aus-
bringen. 3) Die dritte Art aber,
welche die kleineste unter diesen
dreyen ist, und schöne bunte Fe-
dern, iedoch am Bauch etwas
weissere, als die Saat-Hüner
hat, nennet man Ditgen. Sie
halten sich gleichfalls auf denen
Saat-Feldern auf, und ziehen zu
gleicher Zeit, wie die ersten bey-
den, brüten auch, wie jene, nicht
hier zu Lande. Weil sie meistens
im freyen Felde liegen, und sehr
schlau sind, so kan man sie nicht
anders, als mit Schiessen, wiewol
schwer bekommen.

Brachylogia,

Soll in der Music seyn, wenn

in

[Spaltenumbruch]

Bon
den Violinen und andern derglei-
chen Jnſtrumenten, daran das
Seiten-Bretgen feſte gemacht
wird.

Bouton des Renes,

Jſt ein geflochtener Knopf von
Leder, an die beyden Zuͤgel ange-
ſtreifft, welcher ſich laͤngs der Zuͤgel
auf- und abſchieben laͤßt, um ein
Pferd auf den Knopf zu ſtellen, und
in der Poſtur zu halten.

Boyau, un cheval qui a beau-
coup de boyau,

Wird geſagt von einem Pferde,
welches gut bey Leibe, wohlgedaͤr-
mig, und erhabene runde Flancken
hat, z. E. Dieſes Pſerd hat ge-
nug Gedaͤrme, und ſeine Lenden
bezeugen, daß es wohl iſſet; Hin-
gegen das andere iſt aufgeſchuͤrtzt,
d. i. es hat keinen Bauch, einge-
fallene weite Seiten, wie ein
Windſpiel, dahero hat es keine
Dauer. Man verwirfft alle die-
ſe Pferde, welche ſo eng von Ge-
daͤrm, und gleichſam die Haut auf
die Rippen geleimt haben.

Braccio, Brazzo,

Eine an Structur und Propor-
tion etwas groͤſſere Geige, als ei-
ne Violin, hat 4 Saiten, deren
tieffſte ins c, die zweyte ins g, die
dritte ins geſtrichene d, und die
vierte ins geſtrichene a geſtimmet
wird. Weil ſie vom Arme muß
gehalten werden, mag ſie ihren
Nahmen von dem Lateiniſchen bra-
chium
her haben.

Brachicourt, ſ. Braſſicourt.
Brach-Voͤgel,

Sind dreyerley Arten. Von
der erſten Art ſind die Keil-Hacken
und Faſten-Schlier, welche an
Groͤſſe wie eine Truthenne, und
von Farbe als ein Trappe, mit
langen Fuͤſſen ſind, dahero ſie ſehr
[Spaltenumbruch]

Bra
ſchnell lauffen, und in gewiſſer
Zeit ſich auch wiederum zu druͤcken
und zu verbergen wiſſen. Sie ha-
ben auch einen Schnabel und
Kopff, nach Proportion, in der
Form wie ein Trappe; ſind un-
gemein geſchwinde im Flug, und
pflegen helle zu pfeiffen. Sie zie-
hen zur Herbſt- und Fruͤhlings-
Zeit, bruͤten aber ſelten allhier zu
Lande; doch hat man ſie wol ehe
auf Brach-Aeckern, und in Stein-
Ritzen gefunden, da ſie zwey Jun-
ge auf eine Brut gehabt. Jhre
Nahrung iſt Gewuͤrme, ſonderlich
Regen-Wuͤrmer, und ſind nicht
anders, als durchs Schieſſen zu
bekommen. 2) Die andere Art
wird Saat-Huͤner genennet,
welche ſo groß, als eine Taube,
und von ſchoͤnen bunt-farbigen,
und ſprencklichten gruͤn-ſchilderi-
gen Federn ſind, und zu Herbſt-
Zeiten gerne auf den Saat-Fel-
dern zu ſeyn pflegen. Sie ziehen
in Menge, wie die Kibitze. Wei-
len ihre Brut nicht hier zu Lande
geſchiehet, ſo kan man auch nicht
wiſſen, wie viel ſie Junge aus-
bringen. 3) Die dritte Art aber,
welche die kleineſte unter dieſen
dreyen iſt, und ſchoͤne bunte Fe-
dern, iedoch am Bauch etwas
weiſſere, als die Saat-Huͤner
hat, nennet man Ditgen. Sie
halten ſich gleichfalls auf denen
Saat-Feldern auf, und ziehen zu
gleicher Zeit, wie die erſten bey-
den, bruͤten auch, wie jene, nicht
hier zu Lande. Weil ſie meiſtens
im freyen Felde liegen, und ſehr
ſchlau ſind, ſo kan man ſie nicht
anders, als mit Schieſſen, wiewol
ſchwer bekommen.

Brachylogia,

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Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/120>, abgerufen am 21.11.2024.