Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.[Spaltenumbruch]
Bro Brom-Hüner, Ohne Zweiffel daher also ge- Broncher, Heißt, wenn die Pferde Mis- Bronchorst, Ein Städtgen in der Graf- Bru mit güldenen Tuchscheeren umge-ben im rothen Felde, wegen der Herrschafft Batenburg; 3) auf ei- nem kleinen Mittel-Schilde drey rothe Kugeln im güldenen Felde, wegen der Herrschafft Borckeloe; 4) einen schwartzen Eber auf ei- nem grünen Hügel im güldenen Felde, und 5) eine rothe Rose im silbernen Felde, wegen der Graf- schafft Eberstein. Dieses Wap- pen wird von einer Grafen-Krone bedeckt. Brouhada, Nennen die Frantzosen das Ge- Brouiller, Verwirren, sich zancken. Cheval Bruch, Wird gennet, wo die Theile ei- abzu-
[Spaltenumbruch]
Bro Brom-Huͤner, Ohne Zweiffel daher alſo ge- Broncher, Heißt, wenn die Pferde Mis- Bronchorſt, Ein Staͤdtgen in der Graf- Bru mit guͤldenen Tuchſcheeren umge-ben im rothen Felde, wegen der Herrſchafft Batenburg; 3) auf ei- nem kleinen Mittel-Schilde drey rothe Kugeln im guͤldenen Felde, wegen der Herrſchafft Borckeloe; 4) einen ſchwartzen Eber auf ei- nem gruͤnen Huͤgel im guͤldenen Felde, und 5) eine rothe Roſe im ſilbernen Felde, wegen der Graf- ſchafft Eberſtein. Dieſes Wap- pen wird von einer Grafen-Krone bedeckt. Brouhada, Nennen die Frantzoſen das Ge- Brouiller, Verwirren, ſich zancken. Cheval Bruch, Wird gennet, wo die Theile ei- abzu-
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Bro
Bru
Brom-Huͤner,
Ohne Zweiffel daher alſo ge-
nannt, weil ſie ſich gerne an ſol-
chen Orten, wo es viel Brom-
beer-Stauden giebet, aufzuhal-
ten pflegen, ſind faſt noch einmahl
ſo groß, als die Haſel-Huͤner.
Der Han hat groſſe, mit einem
rothen, oder bisweilen auch blauen
Haͤutlein verſehene Augenbraunen,
am Halſe blaulicht ſchillernde, am
gantzen Leibe ſchwartze, an beyden
Fluͤgeln aber mit etwas weiſſen
vermiſchte Federn, einen kurtzen,
dicken und ſchwartzen Schnabel.
Die Henne hat eine etwas lichtere
Farbe, einen ſchwartzen und gleich
getheilten Schwantz, rauhe Schen-
ckel, woran die Federn ſchwaͤrtz-
licht, aber mit weiſſen Flecken be-
ſprengt, und iſt etwas groͤſſer und
laͤnger als eine mittelmaͤßige
Haus-Henne. Sie werden zur
Pfaltz-Zeit geſchoſſen, oder mit
Fallen und Schleiffen gefangen.
Broncher,
Heißt, wenn die Pferde Mis-
tritte thun, und ſtolpern, daß ſie
endlich gar fallen, ſo gemeiniglich
geſchiehet, wenn ſie ſchwach auf
den Schenckeln, und von vieler
Arbeit abgemattet ſind.
Bronchorſt,
Ein Staͤdtgen in der Graf-
ſchaf Zuͤtphen in Holland an der
Jſſel, wovon die Grafen von
Bronchorſt und Gronsfeld (ſo
eine Grafſchafft, im Lothringi-
ſchen gelegen, iſt) den Titel fuͤh-
ren. Dieſe Grafen gehoͤren zur
Weſtphaͤliſchen Banck, und fuͤhren
in ihrem Wappen 1) einen ſilber-
nen Loͤwen mit einer guͤldenen Cro-
ne im rothen Felde, als das
Stamm-Wappen von Bronchorſt;
2) ein guͤldenes Andreas-Creutz
mit guͤldenen Tuchſcheeren umge-
ben im rothen Felde, wegen der
Herrſchafft Batenburg; 3) auf ei-
nem kleinen Mittel-Schilde drey
rothe Kugeln im guͤldenen Felde,
wegen der Herrſchafft Borckeloe;
4) einen ſchwartzen Eber auf ei-
nem gruͤnen Huͤgel im guͤldenen
Felde, und 5) eine rothe Roſe im
ſilbernen Felde, wegen der Graf-
ſchafft Eberſtein. Dieſes Wap-
pen wird von einer Grafen-Krone
bedeckt.
Brouhada,
Nennen die Frantzoſen das Ge-
ſchrey, welches in Comoͤdien pflegt
gemacht zu werden, wenn man
ſich uͤber eine vorkommende ſchoͤne
Paſſage oder Action erfreuet.
Brouiller,
Verwirren, ſich zancken. Cheval
qui ſe brouille, ſagt man von ei-
nem Pferd, wenn es einige Schu-
len macht, ſich uͤbereilet, in die
Qveere tritt, und in Unordnung
geraͤth, aus Unruhigkeit, oder weil
es die Huͤlffe nicht verſtehet.
Bruch,
Wird gennet, wo die Theile ei-
ner Sache, daraus ſie beſtehet, nicht
mehr ſo genau verbunden ſeyn,
ſondern durch eine Gewalt aus
oder gar von einander geriſſen
worden, inſonderheit aber verſte-
het man dadurch, wenn durch
Renckung oder einen Riß im
Darm-Fell, das Netz oder ein Ge-
daͤrm, auch ſonſt ein fleiſchiges,
waͤßriges und dergleichen Weſen,
ſich an den Unter-Leib und deſſen
Theile einſetzet, und daſelbſt die
Haut heraus preſſet. Es geſchie-
het unterweilen, daß ein Pferd ei-
nen Bruch bekommt, und ihm das
Gedaͤrme heraus dringet; ſolchem
abzu-
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