Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.[Spaltenumbruch]
Con Conjunctus, Conjoint, Heisset in der Music 1) vereini- Connexion derer Pas, Jst in der Tantz-Kunst, und Connil, Caninichen, Sonsten auch Killen, Hasen- Con diese, nemlich die zahmen. Die-ses Thier thut, wo es hinkommen kan, einen unglaublichen Schaden, in allerhand Getraide, absonderlich aber in Gärten und Weinbergen, doch hat es auch wieder seine Fein- de an Schlangen, Dachsen, Füchsen, zahmen und wilden Ka- tzen, Hunden etc. Die Caninichen fangen an zu hecken, wenn sie sechs Monat alt sind, und ver- mehren sich ungemein, indeme sie alle vier Wochen 5 bis 6 Junge setzen. Die wilden werden mit Drat-Schlingen, mit der Lausche, mit Sackgarnen, durch Hülffe eines Fröttels, und sonsten auf andere Arten mehr gefangen. Man pfleget sie zu fricaßiren, zu braten, oder ein Ragout davon zu machen. Jhre gar gemachte Felle aber die- nen zu mancherley Rauch-Futter und Aufschlägen. Conseguente, Conseguenza, Wird in den Fugen die zweyte Consociatio modorum, Heißt die gewöhnliche und Re- Consonante, Ein grosses von dem Abte du Jn- N 5
[Spaltenumbruch]
Con Conjunctus, Conjoint, Heiſſet in der Muſic 1) vereini- Connexion derer Pas, Jſt in der Tantz-Kunſt, und Connil, Caninichen, Sonſten auch Killen, Haſen- Con dieſe, nemlich die zahmen. Die-ſes Thier thut, wo es hinkommen kan, einen unglaublichen Schaden, in allerhand Getraide, abſonderlich aber in Gaͤrten und Weinbergen, doch hat es auch wieder ſeine Fein- de an Schlangen, Dachſen, Fuͤchſen, zahmen und wilden Ka- tzen, Hunden ꝛc. Die Caninichen fangen an zu hecken, wenn ſie ſechs Monat alt ſind, und ver- mehren ſich ungemein, indeme ſie alle vier Wochen 5 bis 6 Junge ſetzen. Die wilden werden mit Drat-Schlingen, mit der Lauſche, mit Sackgarnen, durch Huͤlffe eines Froͤttels, und ſonſten auf andere Arten mehr gefangen. Man pfleget ſie zu fricaßiren, zu braten, oder ein Ragout davon zu machen. Jhre gar gemachte Felle aber die- nen zu mancherley Rauch-Futter und Aufſchlaͤgen. Conſeguente, Conſeguenza, Wird in den Fugen die zweyte Conſociatio modorum, Heißt die gewoͤhnliche und Re- Conſonante, Ein groſſes von dem Abte du Jn- N 5
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Con
Con
Conjunctus, Conjoint,
Heiſſet in der Muſic 1) vereini-
get, verbunden; 2) was unmittel-
bar Stuffenweiſe auf einander
folget. Daher Conjunctio, Ver-
einigung, Verbindung, Hinzu-
fuͤgung.
Connexion derer Pas,
Jſt in der Tantz-Kunſt, und
zwar bey deren Erlernung eines
der noͤthigſten Stuͤcke, da der
Tantzende angewieſen wird, wie er
die eintzelen Univerſal- oder Fun-
damental-Pas geſchickt und nach
der Kunſt zuſammen ſetzen und
verbinden muͤſſe.
Connil, Caninichen,
Sonſten auch Killen, Haſen-
Koͤniglein, oder Haſen-Kuͤllen
genannt, iſt ein kleines vierfuͤßi-
ges Thier, in der Groͤſſe eines klei-
nen Haſens, deme es ziemlicher
maſſen gleich kommt, welches lan-
ge Ohren und einen kurtzen
Schwantz hat, blind auf die Welt
kommet, von Farben aber gantz
weiß, grau, ſprencklicht oder
ſchwaͤrtzlich iſt. Es wird dieſes
Thierlein hier zu Lande nicht in ſo
groſſer Menge, als in denen Cle-
viſchen Landen, in Brabant,
Franckreich und Engelland ange-
troffen, da ſie in beſondern Gehaͤ-
gen, ſo die Frantzoſen Garennes
nennen, gehalten werden. Man
hat zweyerley Arten derſelben,
nemlich wilde, worunter auch die
in Gehaͤgen oder Garennen einge-
ſchloſſene gezehlet werden, und zah-
me oder Haus-Caninichen. Bey-
de haben die Art an ſich, daß ſie
ſich in die Erde vergraben, und da-
rinnen ihren Bau oder Lager ma-
chen, wiewohl jene, die Wilden
von ungleich beſſerm Geſchmack,
auch ohnſtreitig geſuͤnder ſind, als
dieſe, nemlich die zahmen. Die-
ſes Thier thut, wo es hinkommen
kan, einen unglaublichen Schaden,
in allerhand Getraide, abſonderlich
aber in Gaͤrten und Weinbergen,
doch hat es auch wieder ſeine Fein-
de an Schlangen, Dachſen,
Fuͤchſen, zahmen und wilden Ka-
tzen, Hunden ꝛc. Die Caninichen
fangen an zu hecken, wenn ſie
ſechs Monat alt ſind, und ver-
mehren ſich ungemein, indeme ſie
alle vier Wochen 5 bis 6 Junge
ſetzen. Die wilden werden mit
Drat-Schlingen, mit der Lauſche,
mit Sackgarnen, durch Huͤlffe
eines Froͤttels, und ſonſten auf
andere Arten mehr gefangen. Man
pfleget ſie zu fricaßiren, zu braten,
oder ein Ragout davon zu machen.
Jhre gar gemachte Felle aber die-
nen zu mancherley Rauch-Futter
und Aufſchlaͤgen.
Conſeguente, Conſeguenza,
Wird in den Fugen die zweyte
Stimme genennet, welche dem
Fuͤhrer nachſinget, und deſſen
Gaͤnge von Note zu Note, wie
auch die Pauſen, nachmachet. Latei-
niſch heiſſet ſie Comes, Deutſch
aber Gefaͤhrte.
Conſociatio modorum,
Heißt die gewoͤhnliche und Re-
gel-maͤßige Weiſe des Wieder-
ſchlages, weil man, durch Veraͤn-
derung eines oder andern Jnter-
valles, die darinne ungleichen
Ton-Arten mit einander verein-
baret, bey welcher Zuſammenge-
ſellung die Vertauſchung eines
groſſen Jntervalls lange nicht ſo
mercklich iſt, als eines kleinen.
Conſonante,
Ein groſſes von dem Abte du
Mont neuerfundenes muſicaliſches
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