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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

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Cou
in diesem Beugen und Heben bey
dem Schritte durch die Schärfe
Stuffenweise höher steigen wollte,
noch 3 andere verschiedene höhere
Grade angewiesen werden: 1) Wenn
der Schritt gebogen fortgehet,
und am Ende mit stärckerm Stre-
cken auffället, also daß in selbiger
Zeit der andere Fuß zugleich in die
Luft kömmt. 2) Wenn der eine
Fuß schon in der Lufft ist, und der
andere indessen durch Beugen und
noch stärckeres Strecken den Leib
in die Luft wirft, und der sprin-
gende Fuß eher als der andere wie-
derum auf die Erde fället, und also
einen ziemlichen Sprung macht.
3) Wenn man sich durch Beugen
und Heben mit beyden Füssen in
die Lufft schwinget, und daselbst
einige Schritte formiret, ehe man
wieder auf die Erde fället.

Couper un cheval,

Heist ein Pferd verschneiden
und zum Wallachen machen, denn
die Hengste sind gemeiniglich schlimm
auf andere Pferde, auch öffters
auf die Menschen selbst; welches
verschnittene nicht so leicht thun.

Couper, cheval qui se coupe,

Sagt man von einem Pferde,
das hinten und vorn so enge gehet,
daß es sich mit den Hufeisen reis-
set und anstreichet, und die Fessel
verletzet, welche Verletzungen
sehr unheilsam sind.

Couper le rond, ou couper
la volte,

Jst eine Veränderung, wenn
man eine runde Tour in der Mit-
ten halbirt, und einen Durchschnitt
macht, daß das Pferd changiren,
und im Galop seine Schenckel
wechseln muß, dergestalt, so man
die Volte entzwey theilet, chan-
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Cou
girt man auch die Faust- und
Schenckel-Hülffe, und gehet mit
einer geraden Linie hindurch, eine
Volte auf die andere Seite von
neuen anzufangen, und dieses con-
tinuirt man von einer Hand zur
andern, so lang es des Pferdes
Vermögen zuläst.

Couper les sons,

Heißt in der Music die Klänge
abkürtzen, das ist, ihnen an der
Geltung etwas abnehmen, oder
nach Erfoderung des auszudrü-
ckenden Affects solche gelinde oder
starck abstossen.

Couplet,

Eine gewisse Anzahl Verse, oder
Absatz von einem Liede, eine
Strophe.

Courage d' un cheval,

Hertzhafftigkeit eines Pferdes ist
eine treffliche Eigenschafft, so wol
im Krieg als ausser demselben, in
den Turniren und hohen Ritter-
spielen, auf der Jagd, im Hof-Le-
ben, zum Pomp und Pracht, auch
allen Heroischen Bezeigungen.

Courante,

Der erste unter den 3 niedrigen
Cammer- und Fundamental-Tän-
tzen, hat seinen Nahmen von cur-
rere,
lauffen, daher ihn einige auch
den Lauff-Tanz nennen; oder von
dem Frantzösischen courant, flies-
send, weil ein Couranten-Täntzer
gleichsam schwimmet, und als ein
schneller Strom sehr geschwind
fortschiesset, und weil auch die Cou-
rante allezeit terre a terre und oh-
ne einzigen Sprung getantzet wird.
Dem äusserlichen Ansehen nach ist
die Courante der allerleichteste und
schlechteste; in der That aber der
allerschwereste und vornehmste

Tantz,

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Cou
in dieſem Beugen und Heben bey
dem Schritte durch die Schaͤrfe
Stuffenweiſe hoͤher ſteigen wollte,
noch 3 andere verſchiedene hoͤhere
Grade angewieſen werden: 1) Wenn
der Schritt gebogen fortgehet,
und am Ende mit ſtaͤrckerm Stre-
cken auffaͤllet, alſo daß in ſelbiger
Zeit der andere Fuß zugleich in die
Luft koͤmmt. 2) Wenn der eine
Fuß ſchon in der Lufft iſt, und der
andere indeſſen durch Beugen und
noch ſtaͤrckeres Strecken den Leib
in die Luft wirft, und der ſprin-
gende Fuß eher als der andere wie-
derum auf die Erde faͤllet, und alſo
einen ziemlichen Sprung macht.
3) Wenn man ſich durch Beugen
und Heben mit beyden Fuͤſſen in
die Lufft ſchwinget, und daſelbſt
einige Schritte formiret, ehe man
wieder auf die Erde faͤllet.

Couper un cheval,

Heiſt ein Pferd verſchneiden
und zum Wallachen machen, denn
die Hengſte ſind gemeiniglich ſchlim̃
auf andere Pferde, auch oͤffters
auf die Menſchen ſelbſt; welches
verſchnittene nicht ſo leicht thun.

Couper, cheval qui ſe coupe,

Sagt man von einem Pferde,
das hinten und vorn ſo enge gehet,
daß es ſich mit den Hufeiſen reiſ-
ſet und anſtreichet, und die Feſſel
verletzet, welche Verletzungen
ſehr unheilſam ſind.

Couper le rond, ou couper
la volte,

Jſt eine Veraͤnderung, wenn
man eine runde Tour in der Mit-
ten halbirt, und einen Durchſchnitt
macht, daß das Pferd changiren,
und im Galop ſeine Schenckel
wechſeln muß, dergeſtalt, ſo man
die Volte entzwey theilet, chan-
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Cou
girt man auch die Fauſt- und
Schenckel-Huͤlffe, und gehet mit
einer geraden Linie hindurch, eine
Volte auf die andere Seite von
neuen anzufangen, und dieſes con-
tinuirt man von einer Hand zur
andern, ſo lang es des Pferdes
Vermoͤgen zulaͤſt.

Couper les ſons,

Heißt in der Muſic die Klaͤnge
abkuͤrtzen, das iſt, ihnen an der
Geltung etwas abnehmen, oder
nach Erfoderung des auszudruͤ-
ckenden Affects ſolche gelinde oder
ſtarck abſtoſſen.

Couplet,

Eine gewiſſe Anzahl Verſe, oder
Abſatz von einem Liede, eine
Strophe.

Courage d’ un cheval,

Hertzhafftigkeit eines Pferdes iſt
eine treffliche Eigenſchafft, ſo wol
im Krieg als auſſer demſelben, in
den Turniren und hohen Ritter-
ſpielen, auf der Jagd, im Hof-Le-
ben, zum Pomp und Pracht, auch
allen Heroiſchen Bezeigungen.

Courante,

Der erſte unter den 3 niedrigen
Cammer- und Fundamental-Taͤn-
tzen, hat ſeinen Nahmen von cur-
rere,
lauffen, daher ihn einige auch
den Lauff-Tanz nennen; oder von
dem Frantzoͤſiſchen courant, flieſ-
ſend, weil ein Couranten-Taͤntzer
gleichſam ſchwimmet, und als ein
ſchneller Strom ſehr geſchwind
fortſchieſſet, und weil auch die Cou-
rante allezeit terre à terre und oh-
ne einzigen Sprung getantzet wird.
Dem aͤuſſerlichen Anſehen nach iſt
die Courante der allerleichteſte und
ſchlechteſte; in der That aber der
allerſchwereſte und vornehmſte

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[0240] Cou Cou in dieſem Beugen und Heben bey dem Schritte durch die Schaͤrfe Stuffenweiſe hoͤher ſteigen wollte, noch 3 andere verſchiedene hoͤhere Grade angewieſen werden: 1) Wenn der Schritt gebogen fortgehet, und am Ende mit ſtaͤrckerm Stre- cken auffaͤllet, alſo daß in ſelbiger Zeit der andere Fuß zugleich in die Luft koͤmmt. 2) Wenn der eine Fuß ſchon in der Lufft iſt, und der andere indeſſen durch Beugen und noch ſtaͤrckeres Strecken den Leib in die Luft wirft, und der ſprin- gende Fuß eher als der andere wie- derum auf die Erde faͤllet, und alſo einen ziemlichen Sprung macht. 3) Wenn man ſich durch Beugen und Heben mit beyden Fuͤſſen in die Lufft ſchwinget, und daſelbſt einige Schritte formiret, ehe man wieder auf die Erde faͤllet. Couper un cheval, Heiſt ein Pferd verſchneiden und zum Wallachen machen, denn die Hengſte ſind gemeiniglich ſchlim̃ auf andere Pferde, auch oͤffters auf die Menſchen ſelbſt; welches verſchnittene nicht ſo leicht thun. Couper, cheval qui ſe coupe, Sagt man von einem Pferde, das hinten und vorn ſo enge gehet, daß es ſich mit den Hufeiſen reiſ- ſet und anſtreichet, und die Feſſel verletzet, welche Verletzungen ſehr unheilſam ſind. Couper le rond, ou couper la volte, Jſt eine Veraͤnderung, wenn man eine runde Tour in der Mit- ten halbirt, und einen Durchſchnitt macht, daß das Pferd changiren, und im Galop ſeine Schenckel wechſeln muß, dergeſtalt, ſo man die Volte entzwey theilet, chan- girt man auch die Fauſt- und Schenckel-Huͤlffe, und gehet mit einer geraden Linie hindurch, eine Volte auf die andere Seite von neuen anzufangen, und dieſes con- tinuirt man von einer Hand zur andern, ſo lang es des Pferdes Vermoͤgen zulaͤſt. Couper les ſons, Heißt in der Muſic die Klaͤnge abkuͤrtzen, das iſt, ihnen an der Geltung etwas abnehmen, oder nach Erfoderung des auszudruͤ- ckenden Affects ſolche gelinde oder ſtarck abſtoſſen. Couplet, Eine gewiſſe Anzahl Verſe, oder Abſatz von einem Liede, eine Strophe. Courage d’ un cheval, Hertzhafftigkeit eines Pferdes iſt eine treffliche Eigenſchafft, ſo wol im Krieg als auſſer demſelben, in den Turniren und hohen Ritter- ſpielen, auf der Jagd, im Hof-Le- ben, zum Pomp und Pracht, auch allen Heroiſchen Bezeigungen. Courante, Der erſte unter den 3 niedrigen Cammer- und Fundamental-Taͤn- tzen, hat ſeinen Nahmen von cur- rere, lauffen, daher ihn einige auch den Lauff-Tanz nennen; oder von dem Frantzoͤſiſchen courant, flieſ- ſend, weil ein Couranten-Taͤntzer gleichſam ſchwimmet, und als ein ſchneller Strom ſehr geſchwind fortſchieſſet, und weil auch die Cou- rante allezeit terre à terre und oh- ne einzigen Sprung getantzet wird. Dem aͤuſſerlichen Anſehen nach iſt die Courante der allerleichteſte und ſchlechteſte; in der That aber der allerſchwereſte und vornehmſte Tantz,

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Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/240>, abgerufen am 24.11.2024.