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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

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Hau
Elsaßischen, Strasburgischen und
andern Chronicken gemeldet wird.
Jnson derheit findet man in der
Cöllnischen Chronick, daß Anno
1240 sich der Ertz-Bischoff Con-
rad unterstanden, in Cölln zu
müntzen, darwider hätten sich ge-
setzt die Müntz-Herren, die Haus-
Genossen genannt, welche die
Müntz und den Wechsel gehabt,
deswegen sie sich beym Rath be-
schweret, daß der Bischoff sich
unterfangen, ihre Freyheit zu bre-
chen; darauf der Rath dem Bi-
schoff seinen Unfug zu Gemüthe
führen lassen, welches derselbe
mit grossem Zorn aufgenommen,
derhalben der Stadt seine Feind-
schafft angekündiget; darauf durch
eine grosse Empörung die Sache
dahin erwachsen, daß Anno 1267
die Hausgenossen, so die reiche-
sten und gewaltigsten in der Stadt
gewesen, aus derselben vertrieben
worden.

Hausse,

Der Frosch an einem Fiedel-
Bogen, fulcrum arcuatum.

Hausser,

Ethöhen, erheben, in die Höhe
ziehe[n] Stimme und Saiten.

Hautbois,

Jst ein Blas-Jnstrument, wel-
ches die Schallmey abgelöset,
und deswegen von den Frantzo-
sen das hohe Holtz oder höltzerne
Pfeiffe genennet worden, weil sie
einen To[n] oder eine Secundam hö-
her gehet, als die Zincken und Po-
saunen. Daher heist auch einer,
der auf de[r]gleichen Jnstrumenten
spielen kan ein Hautboiste. Jhr
Sprengel gehet vom eingestriche-
nen c bis [i]ns dreygestrichene c,
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Hau
auch wol ins dreygestrichene d,
nach Cammer-Ton gerechnet.

Hautbois d' Amour,

Sind seit ohngefehr 30 Jahren
bekandt geworden, und in allen
der ordentlichen Hautbois gleich,
nur daß sie eine andere unten zu-
gemachte Stürtze, und darinne
eine Mündung, so einen Finger
dick, haben. Der Sprengel er-
streckt sich vom eingestrichenen a
ins zweygestrichene a, auch wol
bis ins zweygestrichene b oder h.

Haut-Dessus,

Der hohe Discant, oder der er-
ste Discant.

Haute Contre de Hautbois,

Die zweyte Hautbois mit dem
c-Schlüssel, oder auch die Alt-
Partie in einem musicalischen
Stücke.

Haute Contre chantante,

Der singende Alt oder Altist.
Haute Contre premiere, wird die
erste Alt-Stimme genannt, se-
conde
aber die zweyte, Hante
Contre recitante,
der recitirende
Altist.

Haute Contre de Viole,

Die zweyte Violdagamba.

Haute Contre de Violon,

Jst diejenige Kling-Partie für
eine Violin, deren c-Schlüssel
gemeiniglich auf der ersten Linie
stehet.

Haute Taille,

Der singende Tenor oder Te-
norist.

Hautes,

Nennen die Frantzosen die höch-
sten Saiten des alten Systematis,
sonst Hyperbolaeon genannt.

Hayn-
K k 4

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Hau
Elſaßiſchen, Strasburgiſchen und
andern Chronicken gemeldet wird.
Jnſon derheit findet man in der
Coͤllniſchen Chronick, daß Anno
1240 ſich der Ertz-Biſchoff Con-
rad unterſtanden, in Coͤlln zu
muͤntzen, darwider haͤtten ſich ge-
ſetzt die Muͤntz-Herren, die Haus-
Genoſſen genannt, welche die
Muͤntz und den Wechſel gehabt,
deswegen ſie ſich beym Rath be-
ſchweret, daß der Biſchoff ſich
unterfangen, ihre Freyheit zu bre-
chen; darauf der Rath dem Bi-
ſchoff ſeinen Unfug zu Gemuͤthe
fuͤhren laſſen, welches derſelbe
mit groſſem Zorn aufgenommen,
derhalben der Stadt ſeine Feind-
ſchafft angekuͤndiget; darauf durch
eine groſſe Empoͤrung die Sache
dahin erwachſen, daß Anno 1267
die Hausgenoſſen, ſo die reiche-
ſten und gewaltigſten in der Stadt
geweſen, aus derſelben vertrieben
worden.

Hauſſe,

Der Froſch an einem Fiedel-
Bogen, fulcrum arcuatum.

Hauſſer,

Ethoͤhen, erheben, in die Hoͤhe
ziehe[n] Stimme und Saiten.

Hautbois,

Jſt ein Blas-Jnſtrument, wel-
ches die Schallmey abgeloͤſet,
und deswegen von den Frantzo-
ſen das hohe Holtz oder hoͤltzerne
Pfeiffe genennet worden, weil ſie
einen To[n] oder eine Secundam hoͤ-
her gehet, als die Zincken und Po-
ſaunen. Daher heiſt auch einer,
der auf de[r]gleichen Jnſtrumenten
ſpielen kan ein Hautboiſte. Jhr
Sprengel gehet vom eingeſtriche-
nen c bis [i]ns dreygeſtrichene c,
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Hau
auch wol ins dreygeſtrichene d,
nach Cammer-Ton gerechnet.

Hautbois d’ Amour,

Sind ſeit ohngefehr 30 Jahren
bekandt geworden, und in allen
der ordentlichen Hautbois gleich,
nur daß ſie eine andere unten zu-
gemachte Stuͤrtze, und darinne
eine Muͤndung, ſo einen Finger
dick, haben. Der Sprengel er-
ſtreckt ſich vom eingeſtrichenen a
ins zweygeſtrichene a, auch wol
bis ins zweygeſtrichene b oder h.

Haut-Deſſus,

Der hohe Diſcant, oder der er-
ſte Diſcant.

Haute Contre de Hautbois,

Die zweyte Hautbois mit dem
c-Schluͤſſel, oder auch die Alt-
Partie in einem muſicaliſchen
Stuͤcke.

Haute Contre chantante,

Der ſingende Alt oder Altiſt.
Haute Contre premiere, wird die
erſte Alt-Stimme genannt, ſe-
conde
aber die zweyte, Hante
Contre recitante,
der recitirende
Altiſt.

Haute Contre de Viole,

Die zweyte Violdagamba.

Haute Contre de Violon,

Jſt diejenige Kling-Partie fuͤr
eine Violin, deren c-Schluͤſſel
gemeiniglich auf der erſten Linie
ſtehet.

Haute Taille,

Der ſingende Tenor oder Te-
noriſt.

Hautes,

Nennen die Frantzoſen die hoͤch-
ſten Saiten des alten Syſtematis,
ſonſt Hyperbolæon genannt.

Hayn-
K k 4
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[0539] Hau Hau Elſaßiſchen, Strasburgiſchen und andern Chronicken gemeldet wird. Jnſon derheit findet man in der Coͤllniſchen Chronick, daß Anno 1240 ſich der Ertz-Biſchoff Con- rad unterſtanden, in Coͤlln zu muͤntzen, darwider haͤtten ſich ge- ſetzt die Muͤntz-Herren, die Haus- Genoſſen genannt, welche die Muͤntz und den Wechſel gehabt, deswegen ſie ſich beym Rath be- ſchweret, daß der Biſchoff ſich unterfangen, ihre Freyheit zu bre- chen; darauf der Rath dem Bi- ſchoff ſeinen Unfug zu Gemuͤthe fuͤhren laſſen, welches derſelbe mit groſſem Zorn aufgenommen, derhalben der Stadt ſeine Feind- ſchafft angekuͤndiget; darauf durch eine groſſe Empoͤrung die Sache dahin erwachſen, daß Anno 1267 die Hausgenoſſen, ſo die reiche- ſten und gewaltigſten in der Stadt geweſen, aus derſelben vertrieben worden. Hauſſe, Der Froſch an einem Fiedel- Bogen, fulcrum arcuatum. Hauſſer, Ethoͤhen, erheben, in die Hoͤhe ziehen Stimme und Saiten. Hautbois, Jſt ein Blas-Jnſtrument, wel- ches die Schallmey abgeloͤſet, und deswegen von den Frantzo- ſen das hohe Holtz oder hoͤltzerne Pfeiffe genennet worden, weil ſie einen Ton oder eine Secundam hoͤ- her gehet, als die Zincken und Po- ſaunen. Daher heiſt auch einer, der auf dergleichen Jnſtrumenten ſpielen kan ein Hautboiſte. Jhr Sprengel gehet vom eingeſtriche- nen c bis ins dreygeſtrichene c, auch wol ins dreygeſtrichene d, nach Cammer-Ton gerechnet. Hautbois d’ Amour, Sind ſeit ohngefehr 30 Jahren bekandt geworden, und in allen der ordentlichen Hautbois gleich, nur daß ſie eine andere unten zu- gemachte Stuͤrtze, und darinne eine Muͤndung, ſo einen Finger dick, haben. Der Sprengel er- ſtreckt ſich vom eingeſtrichenen a ins zweygeſtrichene a, auch wol bis ins zweygeſtrichene b oder h. Haut-Deſſus, Der hohe Diſcant, oder der er- ſte Diſcant. Haute Contre de Hautbois, Die zweyte Hautbois mit dem c-Schluͤſſel, oder auch die Alt- Partie in einem muſicaliſchen Stuͤcke. Haute Contre chantante, Der ſingende Alt oder Altiſt. Haute Contre premiere, wird die erſte Alt-Stimme genannt, ſe- conde aber die zweyte, Hante Contre recitante, der recitirende Altiſt. Haute Contre de Viole, Die zweyte Violdagamba. Haute Contre de Violon, Jſt diejenige Kling-Partie fuͤr eine Violin, deren c-Schluͤſſel gemeiniglich auf der erſten Linie ſtehet. Haute Taille, Der ſingende Tenor oder Te- noriſt. Hautes, Nennen die Frantzoſen die hoͤch- ſten Saiten des alten Syſtematis, ſonſt Hyperbolæon genannt. Hayn- K k 4

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Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/539>, abgerufen am 22.11.2024.