Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.[Spaltenumbruch] Kin bis vier Junge, nachdem er vier-zehen Tage gesessen hat, aus, und ziehet dieselben mit allerhand in Sümpffen befindlichen Gewür- me auf. Aus denen Kibitz-Eyern, welche grün und mit schwartzen Tüpffelein besprenget sind, wird eine besondere Delicatesse gemacht, sie müssen aber noch vorher, ehe sie besessen worden, gefunden werden. Kiefer, s. Föhre. Kiefer, Oder die Kinnbacken eines Kienrus, Jst ein in grossen Kien-Wäl- Kin wird von Buchdruckern, Mah-lern und andern zu ihrer schwar- tzen Farbe gebraucht. Jn ver- schiedenen Forst-Ordnungen ist das Kienrus-Machen verboten; an andern Orten aber wird es nur gewissen Leuten unter einer vorge- schriebenen Masse erlaubt. Kinnbacken, v. Ganaches, it. Kiefer. Kinn-Kette, Kinn-Reiff, Gourmette, Jst eine kleine eiserne Kette cken
[Spaltenumbruch] Kin bis vier Junge, nachdem er vier-zehen Tage geſeſſen hat, aus, und ziehet dieſelben mit allerhand in Suͤmpffen befindlichen Gewuͤr- me auf. Aus denen Kibitz-Eyern, welche gruͤn und mit ſchwartzen Tuͤpffelein beſprenget ſind, wird eine beſondere Delicateſſe gemacht, ſie muͤſſen aber noch vorher, ehe ſie beſeſſen worden, gefunden werden. Kiefer, ſ. Foͤhre. Kiefer, Oder die Kinnbacken eines Kienrus, Jſt ein in groſſen Kien-Waͤl- Kin wird von Buchdruckern, Mah-lern und andern zu ihrer ſchwar- tzen Farbe gebraucht. Jn ver- ſchiedenen Forſt-Ordnungen iſt das Kienrus-Machen verboten; an andern Orten aber wird es nur gewiſſen Leuten unter einer vorge- ſchriebenen Maſſe erlaubt. Kinnbacken, v. Ganaches, it. Kiefer. Kinn-Kette, Kinn-Reiff, Gourmette, Jſt eine kleine eiſerne Kette cken
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Kin
Kin
bis vier Junge, nachdem er vier-
zehen Tage geſeſſen hat, aus, und
ziehet dieſelben mit allerhand in
Suͤmpffen befindlichen Gewuͤr-
me auf. Aus denen Kibitz-Eyern,
welche gruͤn und mit ſchwartzen
Tuͤpffelein beſprenget ſind, wird
eine beſondere Delicateſſe gemacht,
ſie muͤſſen aber noch vorher, ehe
ſie beſeſſen worden, gefunden
werden.
Kiefer, ſ. Foͤhre.
Kiefer,
Oder die Kinnbacken eines
Pferds ſollen gegen dem Hals
ſchmahl ſeyn, daß ſie den Kopff
bey dem Hals herzubringen koͤn-
nen; Denn ſind ſie gar zu breit,
zaͤumen ſich die Pferde ſehr unge-
ſtaltig und gleich einer Tabacks-
pfeiffen; alſo daß ſie nie wohl im
Zaum ſtehen koͤnnen; hingegen
zaͤumen ſich die Pferde, ſo duͤnne
Kiefer haben, zierlich und wohl,
und duͤrfen hernach im Bereuten
deſto weniger Zwang. Denn
was die großkoͤpfigten, dicken,
ſchwerhaͤlſichten Pferde anlangt,
moͤgen ſie nie gut gezaͤumt werden,
was Muͤhe man auch gebraucht,
man lege ihnen dann ein Mund-
ſtuͤck mit 4 Raͤdern an, das iſt:
man ſpanne es dann in einem
Wagen oder Karren.
Kienrus,
Jſt ein in groſſen Kien-Waͤl-
dern auf beſondern Rus-Huͤtten
mit Fleiß geſamleter Rus, wel-
cher theils von den Kienſtoͤcken,
ſo man aus der Erde graͤbt, theils
von dem, was im durchloͤcherten
Topffe, darinne das Pech ſchwi-
tzen muß, von dem Hartz uͤbrig
geblieben iſt, gemacht und in
Rusbutten geſamlet wird. Er
wird von Buchdruckern, Mah-
lern und andern zu ihrer ſchwar-
tzen Farbe gebraucht. Jn ver-
ſchiedenen Forſt-Ordnungen iſt
das Kienrus-Machen verboten;
an andern Orten aber wird es nur
gewiſſen Leuten unter einer vorge-
ſchriebenen Maſſe erlaubt.
Kinnbacken, v. Ganaches, it.
Kiefer.
Kinn-Kette, Kinn-Reiff,
Gourmette,
Jſt eine kleine eiſerne Kette
an dem Zaum eines Pferdes, wel-
che unter dem Kinn deſſelben her-
um geleget und in die Kinn-Haa-
cken eingeſencket wird, damit das
Gebiß feſt und ſtet liegen bleibe.
Sie iſt gleichſam das Gegen-Ge-
wicht, welches das Mund-Stuͤck
und die Stangen in rechter Wir-
ckung erhaͤlt, und muß dahero
weder zu kurtz noch zu lang ſeyn:
Denn iſt ſie zu kurtz, ſo macht ſie
das Mund-Stuͤck im Maule
ſtarrend, daß das Pferd das
Maul nicht wohl regen kan; iſt
ſie aber zu lang und liegt zu weit,
ſo ziehen ſie die Stangen nach der
Bruſt, daß man den Gaul nicht
wohl halten kan. Sie ſoll glatt,
großgliederig und ein iedes Glied
von dreyen kurtz zuſammen ge-
drungen- und in einander geſchloſ-
ſenen kleinen Gliedern gemacht,
auch dabey wohlgaͤngig ſeyn; ie
dicker die Glieder ſind, ie linder
iſt auch die Kinn-Kette, und ie
weniger macht ſie das Pferd wund:
ie ſubtiler aber die Glieder ſind, ie
einſchneidender und ſchaͤrffer iſt ſie.
Es muß auch dieſelbe dergeſtalt
ajuſtiret ſeyn, daß ſie nicht zu
hoch uͤber ſich rutſche; dieſem vor-
zukommen, muͤſſen die Kinn-Haa-
cken
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