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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

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Bal
gen. z. E. Als auf einer Seite
Nürnbergisch, auf der andern nach
dem Gebrauch des Landes, oder
auf einer Seite Pfund, und auf
der andern Centner etc. Diese
Schnellwage ist auch nützlich zur
Pferd-Zäumung zu gebrauchen,
daß gleichwie an dem kurtzen Theil
die Last hänget, an dem langen
Wag-Balcken aber das Gewicht
und die Schwere anzeiget, auch
in den Zapffen die Empfindung
des Mundstücks giebt, also ist auch
des Pferdes Kopff die Last, so das
Obertheil der Stange, und die
Kinnkette, des Reuters Faust das
Pfund, das Untertheil der Stan-
gen der Wagbalcken, das Ober-
theil aber dem kurtzen Theil der
Schnellwage zu vergleichen, daß
solche an und bey dem Mundstück
hange, das Untertheil der Stan-
gen, woran das Pfund hänget,
(welches durch die Faust des Reu-
ters verstanden) als das Pfund die
Wirckung den Gebrauch thun muß.

Balanciren,

Kömmt sonderlich denen Seil-
Täntzern zu, weil sie sonsten auf
ihrer schmalen Passage kurtze Lufft-
Sprünge machen dürfften, zu wel-
chem Ende ihnen die Gewichts-
Stange wohl zu statten kömmt,
vermöge welcher sie ihren übersen-
ckenden Leib in gleicher Balance
wieder stellen können.

Balanciren,

Jst auch ein Terme in der Tantz-
Kunst, da nehmlich der Leib des
Täntzers auf einem Fuß stehend,
und den andern in der Höhe hal-
tend, nach der Cadence der Music
balanciret. Die Balance muß
auch im Reiten gehalten werden.
V. Pas de Palance.

[Spaltenumbruch]
Bal
Balasius,

Jst ein Edelgestein, der eine blei-
chere Röthe oder Glantz, als ein
Carbunckel hat, und wird darum
Balasius oder Palastius genannt,
weil er gleichsam die Mutter, Woh-
nung und Pallast ist, in welchem
der Carbunckel oder der rechte Ru-
bin gezeuget wird.

Balcon,

Ein Ercker oder Trompeter-
Gänglein, ist aussen vor dem Fen-
ster eines Pallasts, ein kleiner
Gang mit einem Geländer, auf
welchem die Trompeter unter wäh-
render Tafel blasen können. Man
hat auch Balcons in denen Reit-
häusern, allwo die Liebhaber be-
qvem stehen, und dem Reiten zuse-
hen können.

Balg,

Wird das abgezogene oder ab-
gestreiffte Fell einiger kleinen Thie-
re, als des Hasens, Caninichens
etc. und auch der Raub-Thiere, als
des Wolfs, Luchsen, der wilden Ka-
tzen, des Fuchsen, der Fisch-Otter
etc. genennet.

Balg,

Bey dem Vogel-Fange heißt
ein ausgestopfter Vogel, welchen
man auf einem kleinen Pfal in die
Erde stecket, daß es ausstehet, als
stünde der Vogel auf seinen Füs-
sen, die herum fliegenden Vögel
damit auf den Herd zu locken.

Balg-Register,

Kan der in einigen Orgeln be-
findliche Zug genennet werden, so
nach den Balgen gehet, und die-
selben alle zugleich los lässet, auch
wiederum verschleußt, daß der Cal-
cant nicht mehr treten kan.

Ball,

[Spaltenumbruch]

Bal
gen. z. E. Als auf einer Seite
Nuͤrnbergiſch, auf der andern nach
dem Gebrauch des Landes, oder
auf einer Seite Pfund, und auf
der andern Centner ꝛc. Dieſe
Schnellwage iſt auch nuͤtzlich zur
Pferd-Zaͤumung zu gebrauchen,
daß gleichwie an dem kurtzen Theil
die Laſt haͤnget, an dem langen
Wag-Balcken aber das Gewicht
und die Schwere anzeiget, auch
in den Zapffen die Empfindung
des Mundſtuͤcks giebt, alſo iſt auch
des Pferdes Kopff die Laſt, ſo das
Obertheil der Stange, und die
Kinnkette, des Reuters Fauſt das
Pfund, das Untertheil der Stan-
gen der Wagbalcken, das Ober-
theil aber dem kurtzen Theil der
Schnellwage zu vergleichen, daß
ſolche an und bey dem Mundſtuͤck
hange, das Untertheil der Stan-
gen, woran das Pfund haͤnget,
(welches durch die Fauſt des Reu-
ters verſtanden) als das Pfund die
Wirckung den Gebrauch thun muß.

Balanciren,

Koͤmmt ſonderlich denen Seil-
Taͤntzern zu, weil ſie ſonſten auf
ihrer ſchmalen Paſſage kurtze Lufft-
Spruͤnge machen duͤrfften, zu wel-
chem Ende ihnen die Gewichts-
Stange wohl zu ſtatten koͤmmt,
vermoͤge welcher ſie ihren uͤberſen-
ckenden Leib in gleicher Balance
wieder ſtellen koͤnnen.

Balanciren,

Jſt auch ein Terme in der Tantz-
Kunſt, da nehmlich der Leib des
Taͤntzers auf einem Fuß ſtehend,
und den andern in der Hoͤhe hal-
tend, nach der Cadence der Muſic
balanciret. Die Balance muß
auch im Reiten gehalten werden.
V. Pas de Palance.

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Bal
Balaſius,

Jſt ein Edelgeſtein, der eine blei-
chere Roͤthe oder Glantz, als ein
Carbunckel hat, und wird darum
Balaſius oder Palaſtius genannt,
weil er gleichſam die Mutter, Woh-
nung und Pallaſt iſt, in welchem
der Carbunckel oder der rechte Ru-
bin gezeuget wird.

Balcon,

Ein Ercker oder Trompeter-
Gaͤnglein, iſt auſſen vor dem Fen-
ſter eines Pallaſts, ein kleiner
Gang mit einem Gelaͤnder, auf
welchem die Trompeter unter waͤh-
render Tafel blaſen koͤnnen. Man
hat auch Balcons in denen Reit-
haͤuſern, allwo die Liebhaber be-
qvem ſtehen, und dem Reiten zuſe-
hen koͤnnen.

Balg,

Wird das abgezogene oder ab-
geſtreiffte Fell einiger kleinen Thie-
re, als des Haſens, Caninichens
ꝛc. und auch der Raub-Thiere, als
des Wolfs, Luchſen, der wilden Ka-
tzen, des Fuchſen, der Fiſch-Otter
ꝛc. genennet.

Balg,

Bey dem Vogel-Fange heißt
ein ausgeſtopfter Vogel, welchen
man auf einem kleinen Pfal in die
Erde ſtecket, daß es ausſtehet, als
ſtuͤnde der Vogel auf ſeinen Fuͤſ-
ſen, die herum fliegenden Voͤgel
damit auf den Herd zu locken.

Balg-Regiſter,

Kan der in einigen Orgeln be-
findliche Zug genennet werden, ſo
nach den Balgen gehet, und die-
ſelben alle zugleich los laͤſſet, auch
wiederum verſchleußt, daß der Cal-
cant nicht mehr treten kan.

Ball,
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[0074] Bal Bal gen. z. E. Als auf einer Seite Nuͤrnbergiſch, auf der andern nach dem Gebrauch des Landes, oder auf einer Seite Pfund, und auf der andern Centner ꝛc. Dieſe Schnellwage iſt auch nuͤtzlich zur Pferd-Zaͤumung zu gebrauchen, daß gleichwie an dem kurtzen Theil die Laſt haͤnget, an dem langen Wag-Balcken aber das Gewicht und die Schwere anzeiget, auch in den Zapffen die Empfindung des Mundſtuͤcks giebt, alſo iſt auch des Pferdes Kopff die Laſt, ſo das Obertheil der Stange, und die Kinnkette, des Reuters Fauſt das Pfund, das Untertheil der Stan- gen der Wagbalcken, das Ober- theil aber dem kurtzen Theil der Schnellwage zu vergleichen, daß ſolche an und bey dem Mundſtuͤck hange, das Untertheil der Stan- gen, woran das Pfund haͤnget, (welches durch die Fauſt des Reu- ters verſtanden) als das Pfund die Wirckung den Gebrauch thun muß. Balanciren, Koͤmmt ſonderlich denen Seil- Taͤntzern zu, weil ſie ſonſten auf ihrer ſchmalen Paſſage kurtze Lufft- Spruͤnge machen duͤrfften, zu wel- chem Ende ihnen die Gewichts- Stange wohl zu ſtatten koͤmmt, vermoͤge welcher ſie ihren uͤberſen- ckenden Leib in gleicher Balance wieder ſtellen koͤnnen. Balanciren, Jſt auch ein Terme in der Tantz- Kunſt, da nehmlich der Leib des Taͤntzers auf einem Fuß ſtehend, und den andern in der Hoͤhe hal- tend, nach der Cadence der Muſic balanciret. Die Balance muß auch im Reiten gehalten werden. V. Pas de Palance. Balaſius, Jſt ein Edelgeſtein, der eine blei- chere Roͤthe oder Glantz, als ein Carbunckel hat, und wird darum Balaſius oder Palaſtius genannt, weil er gleichſam die Mutter, Woh- nung und Pallaſt iſt, in welchem der Carbunckel oder der rechte Ru- bin gezeuget wird. Balcon, Ein Ercker oder Trompeter- Gaͤnglein, iſt auſſen vor dem Fen- ſter eines Pallaſts, ein kleiner Gang mit einem Gelaͤnder, auf welchem die Trompeter unter waͤh- render Tafel blaſen koͤnnen. Man hat auch Balcons in denen Reit- haͤuſern, allwo die Liebhaber be- qvem ſtehen, und dem Reiten zuſe- hen koͤnnen. Balg, Wird das abgezogene oder ab- geſtreiffte Fell einiger kleinen Thie- re, als des Haſens, Caninichens ꝛc. und auch der Raub-Thiere, als des Wolfs, Luchſen, der wilden Ka- tzen, des Fuchſen, der Fiſch-Otter ꝛc. genennet. Balg, Bey dem Vogel-Fange heißt ein ausgeſtopfter Vogel, welchen man auf einem kleinen Pfal in die Erde ſtecket, daß es ausſtehet, als ſtuͤnde der Vogel auf ſeinen Fuͤſ- ſen, die herum fliegenden Voͤgel damit auf den Herd zu locken. Balg-Regiſter, Kan der in einigen Orgeln be- findliche Zug genennet werden, ſo nach den Balgen gehet, und die- ſelben alle zugleich los laͤſſet, auch wiederum verſchleußt, daß der Cal- cant nicht mehr treten kan. Ball,

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Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/74>, abgerufen am 21.11.2024.