Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.[Spaltenumbruch] Mol Schenckel öffters mit rectificirtenBrantewein waschen lassen, wel- ches stärcket und verbessert. Mollis Cantus, Jn der Music ein weicher, trau- Momentum, Bedeutet in der Music eine Monaco, Kleines Fürstenthum an den Monaulos, Hieß bey den Griechen der Mon Egyptier ihre einfache Pfeiffe,welche ihr erster König Osiris oder nach andern Mercurius soll erfun- den haben. Monchen, Nennen die Jäger das Gehör- Monochordum, Monochordium, Jst eine viereckigte länglich- Monodia, Ein einstimmiger Gesang, wenn Monotonia, Eintönigkeit, wenn man immer Monseigneur, Dieser Titel, wenn er ohne Monsieur, Jst ein Titel, welcher, wenn Mon-
[Spaltenumbruch] Mol Schenckel oͤffters mit rectificirtenBrantewein waſchen laſſen, wel- ches ſtaͤrcket und verbeſſert. Mollis Cantus, Jn der Muſic ein weicher, trau- Momentum, Bedeutet in der Muſic eine Monaco, Kleines Fuͤrſtenthum an den Monaulos, Hieß bey den Griechen der Mon Egyptier ihre einfache Pfeiffe,welche ihr erſter Koͤnig Oſiris oder nach andern Mercurius ſoll erfun- den haben. Monchen, Nennen die Jaͤger das Gehoͤr- Monochordum, Monochordium, Jſt eine viereckigte laͤnglich- Monodia, Ein einſtimmiger Geſang, wenn Monotonia, Eintoͤnigkeit, wenn man immer Monſeigneur, Dieſer Titel, wenn er ohne Monſieur, Jſt ein Titel, welcher, wenn Mon-
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Mol
Mon
Schenckel oͤffters mit rectificirten
Brantewein waſchen laſſen, wel-
ches ſtaͤrcket und verbeſſert.
Mollis Cantus,
Jn der Muſic ein weicher, trau-
riger, melancholiſcher Geſang,
welcher zu Anfang eines muſica-
liſchen Stuͤckes durch den Clavem
b angedeutet wird.
Momentum,
Bedeutet in der Muſic eine
Sechzehntheil-Pauſe. Momen-
tulum aber eine zwey und dreyßig-
Theil-Pauſe.
Monaco,
Kleines Fuͤrſtenthum an den
Genueſiſchen Kuͤſten, das ſeinen
abſonderlichen Fuͤrſten aus dem
Hauſe Grimaldi hat. Dieſer ſte-
het unter dem Schutz der Cron
Franckreich, daher auch iederzeit
Frantzoͤſiſche Beſatzung in der
befeſtigten Hauptſtadt Monaco
liegt. Der itzige Fuͤrſt iſt aus dem
Frantzoͤſiſchen Hauſe Matignon,
und war deſſen Vater mit der Er-
bin des Fuͤrſtenthums Monaco
vermaͤhlet, und hatte ihm ſein
Schwieger-Vater ſchon bey Leb-
zeiten das Hertzogthum Valenti-
nois abgetreten. Es hat aber der
Fuͤrſt von Monaco ein aus lauter
filbernen und rothen Rauten be-
ſtehendes Wappen, und oben auf
dem Helm erſcheinet zwiſchen ei-
nem gruͤnen Palm- und Oel-Zwei-
ge eine guͤldene Lilie. Die Wap-
penhalter ſind zwey Auguſtiner-
Moͤnche in ihrem ſchwartzen Ha-
bite, in bloſſem Haupt, und mit
einer Hand das Wappen, mit der
andern aber einen bloſſen Degen
haltend.
Monaulos,
Hieß bey den Griechen der
Egyptier ihre einfache Pfeiffe,
welche ihr erſter Koͤnig Oſiris oder
nach andern Mercurius ſoll erfun-
den haben.
Monchen,
Nennen die Jaͤger das Gehoͤr-
ne der Hirſche, wenn die Enden
noch jung ſind. V. Hirſch.
Monochordum, Monochordium,
Jſt eine viereckigte laͤnglich-
te Lade mit einem Halſe und
mit einer aufgezogenen Darm-
Saite, welche durch den Circkel
ausgetheilet, alle Conſonantzen
durch die proportiones ergruͤndet.
Es wird auch die Trompette ma-
rine alſo genennt.
Monodia,
Ein einſtimmiger Geſang, wenn
eine Perſon alleine ſinget.
Monotonia,
Eintoͤnigkeit, wenn man immer
in einerley Tone bleibet. Mono-
tonus, der ſich immer in einerley
Tone hoͤren laͤſſet.
Monſeigneur,
Dieſer Titel, wenn er ohne
Zuſatz iſt, bedeutet den Dauphin
oder Cron-Printzen in Franck-
reich, ſonſten werden auch alle
Hertzoge, Fuͤrſten und vornehme
Stands-Perſonen Monſeigneur
tituliret.
Monſieur,
Jſt ein Titel, welcher, wenn
er ohne Zuſatz geſetzet wird, dem
zweyten Koͤniglichen Printzen in
Franckreich, nemlich des Koͤnigs
Bruder, dem Hertzoge von Orle-
aus, als erſten Printzen von Ge-
bluͤte, beygelegt wird.
Mon-
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