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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

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Obt
lieber alles Ungemach vertragen,
als seinen Willen brauchen will,
der Anweisung zu folgen. Die
äusserliche befindet sich am Ge-
wächs des Halses, 1) an den Pfer-
den, welchen der Hals von un-
ten auf, 2) an denen, welchen
der Hals von obenher, wider die
Zäumungs-Mittel und deren Ge-
brauch starret, und dieses ist mehr
ein Mangel des Gewächses, als
ein Laster zu nennen, weil das
Pferd so lang steiff und halsstar-
rig bleiben muß, bis es dessen
durch ordentliche Zäumungs-
Mittel befreyet wird. V. Opinia-
trete.

Obturamentum,

Der Spund von dem Wind-
Kasten in Orgeln und Positiven.

Occupations d' Esprit &
du Corps d' un Ecolier,

Jnnerliche und äusserliche Ge-
schäffte oder Uibungen eines jun-
gen Menschen auf der Reitbahn,
die bestehen nicht nur im Reiten,
sondern in folgenden Neben-Ex-
ercitiis:
1) soll er, wo möglich,
etwas dabey studiren und Spra-
chen lernen; 2) soll er sich auf ga-
lante Exercitia darneben legen,
welche ihn geschickt, hurtig, starck
in Armen und Schenckeln, gera-
den Leibs und zu allen dispost ma-
chen, als Voltigiren, Fechten,
Fahnen schwingen, Ballotiren,
mit der Piqve spielen, Tantzen,
Music und dergleichen, welche al-
le grosse Ringfertigkeit und Stär-
cke an allen Gliedmassen, und eine
gute gerade Leibesgestalt machen
und zum Reiten dienlich sind.

Octava,

Jst in der Music der Ton oder
[Spaltenumbruch]

Oct
Klang, welcher von seinem Ge-
genstand acht Klänge höher oder
tieffer abstehet, und mit demsel-
ben einerley Nahmen führet, und
also befinden sich zwischen diesem
Jntervalle 4 Linien und 4 Spatia.
Sie ist entweder die gewöhnliche
Octave, z. E. c cn, e en, a an, oder
die verkleinerte Octave, z. E.
cis cn, gis gn; oder die vergrösser-
te Octave, z. E. c cis. Was ei-
nige von mangelhaften und über-
flüßigen Octaven lehren, wollen
andere nicht gelten lassen, weil
dadurch nur Verwirrung in der
musicalischen Setzkunst angerich-
tet würde. Sonst werden die
Octaven unter die vollkommenen
Consonanzen gezehlet, sie müssen
sich aber nicht so gar oft hören
lassen, weil es armselig klinget.
Sie sind übrigens nicht unisoni,
sondern aequisoni.

Octava,

Jn der Orgel ist ein Register
von der Principal-Mensur, und
sind derselben viererley: 1) Groß-
Octava ist von 8 Fuß Ton, ge-
hört ins grosse Principal-Werck,
und ist als ein AEqual-Principal
an der Mensur und Klange, nur
daß es nicht von Zinn, sondern
meistentheils von Bley mit etwas
Zinn; 2) Octava von 4 Fuß Ton,
weil sie im Mittel mit ihrem Tone
eine Octava höher als das AEqual-
Principal;
3) Klein-Octava ist
2 Fuß Ton, wird sonst Superocta-
va
genennet, muß aber mit fol-
gendem nicht vermenget werden;
4) Super-Octävlein von 1 Fuß
Ton, heisset sonst Sedeze, weil es
2 Octaven über der Octav 4 Fuß
Ton stehet.

Octaviana, Octavine,

Jst auf den Jnstrumenten,

welche
Ritter-Lexic. F f f

[Spaltenumbruch]

Obt
lieber alles Ungemach vertragen,
als ſeinen Willen brauchen will,
der Anweiſung zu folgen. Die
aͤuſſerliche befindet ſich am Ge-
waͤchs des Halſes, 1) an den Pfer-
den, welchen der Hals von un-
ten auf, 2) an denen, welchen
der Hals von obenher, wider die
Zaͤumungs-Mittel und deren Ge-
brauch ſtarret, und dieſes iſt mehr
ein Mangel des Gewaͤchſes, als
ein Laſter zu nennen, weil das
Pferd ſo lang ſteiff und halsſtar-
rig bleiben muß, bis es deſſen
durch ordentliche Zaͤumungs-
Mittel befreyet wird. V. Opinia-
treté.

Obturamentum,

Der Spund von dem Wind-
Kaſten in Orgeln und Poſitiven.

Occupations d’ Eſprit &
du Corps d’ un Ecolier,

Jnnerliche und aͤuſſerliche Ge-
ſchaͤffte oder Uibungen eines jun-
gen Menſchen auf der Reitbahn,
die beſtehen nicht nur im Reiten,
ſondern in folgenden Neben-Ex-
ercitiis:
1) ſoll er, wo moͤglich,
etwas dabey ſtudiren und Spra-
chen lernen; 2) ſoll er ſich auf ga-
lante Exercitia darneben legen,
welche ihn geſchickt, hurtig, ſtarck
in Armen und Schenckeln, gera-
den Leibs und zu allen diſpoſt ma-
chen, als Voltigiren, Fechten,
Fahnen ſchwingen, Ballotiren,
mit der Piqve ſpielen, Tantzen,
Muſic und dergleichen, welche al-
le groſſe Ringfertigkeit und Staͤr-
cke an allen Gliedmaſſen, und eine
gute gerade Leibesgeſtalt machen
und zum Reiten dienlich ſind.

Octava,

Jſt in der Muſic der Ton oder
[Spaltenumbruch]

Oct
Klang, welcher von ſeinem Ge-
genſtand acht Klaͤnge hoͤher oder
tieffer abſtehet, und mit demſel-
ben einerley Nahmen fuͤhret, und
alſo befinden ſich zwiſchen dieſem
Jntervalle 4 Linien und 4 Spatia.
Sie iſt entweder die gewoͤhnliche
Octave, z. E. c c̄, e ē, a ā, oder
die verkleinerte Octave, z. E.
cis c̄, gis ḡ; oder die vergroͤſſer-
te Octave, z. E. c cis𝄖. Was ei-
nige von mangelhaften und uͤber-
fluͤßigen Octaven lehren, wollen
andere nicht gelten laſſen, weil
dadurch nur Verwirrung in der
muſicaliſchen Setzkunſt angerich-
tet wuͤrde. Sonſt werden die
Octaven unter die vollkommenen
Conſonanzen gezehlet, ſie muͤſſen
ſich aber nicht ſo gar oft hoͤren
laſſen, weil es armſelig klinget.
Sie ſind uͤbrigens nicht uniſoni,
ſondern æquiſoni.

Octava,

Jn der Orgel iſt ein Regiſter
von der Principal-Menſur, und
ſind derſelben viererley: 1) Groß-
Octava iſt von 8 Fuß Ton, ge-
hoͤrt ins groſſe Principal-Werck,
und iſt als ein Æqual-Principal
an der Menſur und Klange, nur
daß es nicht von Zinn, ſondern
meiſtentheils von Bley mit etwas
Zinn; 2) Octava von 4 Fuß Ton,
weil ſie im Mittel mit ihrem Tone
eine Octava hoͤher als das Æqual-
Principal;
3) Klein-Octava iſt
2 Fuß Ton, wird ſonſt Superocta-
va
genennet, muß aber mit fol-
gendem nicht vermenget werden;
4) Super-Octaͤvlein von 1 Fuß
Ton, heiſſet ſonſt Sedeze, weil es
2 Octaven uͤber der Octav 4 Fuß
Ton ſtehet.

Octaviana, Octavine,

Jſt auf den Jnſtrumenten,

welche
Ritter-Lexic. F f f
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[0837] Obt Oct lieber alles Ungemach vertragen, als ſeinen Willen brauchen will, der Anweiſung zu folgen. Die aͤuſſerliche befindet ſich am Ge- waͤchs des Halſes, 1) an den Pfer- den, welchen der Hals von un- ten auf, 2) an denen, welchen der Hals von obenher, wider die Zaͤumungs-Mittel und deren Ge- brauch ſtarret, und dieſes iſt mehr ein Mangel des Gewaͤchſes, als ein Laſter zu nennen, weil das Pferd ſo lang ſteiff und halsſtar- rig bleiben muß, bis es deſſen durch ordentliche Zaͤumungs- Mittel befreyet wird. V. Opinia- treté. Obturamentum, Der Spund von dem Wind- Kaſten in Orgeln und Poſitiven. Occupations d’ Eſprit & du Corps d’ un Ecolier, Jnnerliche und aͤuſſerliche Ge- ſchaͤffte oder Uibungen eines jun- gen Menſchen auf der Reitbahn, die beſtehen nicht nur im Reiten, ſondern in folgenden Neben-Ex- ercitiis: 1) ſoll er, wo moͤglich, etwas dabey ſtudiren und Spra- chen lernen; 2) ſoll er ſich auf ga- lante Exercitia darneben legen, welche ihn geſchickt, hurtig, ſtarck in Armen und Schenckeln, gera- den Leibs und zu allen diſpoſt ma- chen, als Voltigiren, Fechten, Fahnen ſchwingen, Ballotiren, mit der Piqve ſpielen, Tantzen, Muſic und dergleichen, welche al- le groſſe Ringfertigkeit und Staͤr- cke an allen Gliedmaſſen, und eine gute gerade Leibesgeſtalt machen und zum Reiten dienlich ſind. Octava, Jſt in der Muſic der Ton oder Klang, welcher von ſeinem Ge- genſtand acht Klaͤnge hoͤher oder tieffer abſtehet, und mit demſel- ben einerley Nahmen fuͤhret, und alſo befinden ſich zwiſchen dieſem Jntervalle 4 Linien und 4 Spatia. Sie iſt entweder die gewoͤhnliche Octave, z. E. c c̄, e ē, a ā, oder die verkleinerte Octave, z. E. cis c̄, gis ḡ; oder die vergroͤſſer- te Octave, z. E. c cis𝄖. Was ei- nige von mangelhaften und uͤber- fluͤßigen Octaven lehren, wollen andere nicht gelten laſſen, weil dadurch nur Verwirrung in der muſicaliſchen Setzkunſt angerich- tet wuͤrde. Sonſt werden die Octaven unter die vollkommenen Conſonanzen gezehlet, ſie muͤſſen ſich aber nicht ſo gar oft hoͤren laſſen, weil es armſelig klinget. Sie ſind uͤbrigens nicht uniſoni, ſondern æquiſoni. Octava, Jn der Orgel iſt ein Regiſter von der Principal-Menſur, und ſind derſelben viererley: 1) Groß- Octava iſt von 8 Fuß Ton, ge- hoͤrt ins groſſe Principal-Werck, und iſt als ein Æqual-Principal an der Menſur und Klange, nur daß es nicht von Zinn, ſondern meiſtentheils von Bley mit etwas Zinn; 2) Octava von 4 Fuß Ton, weil ſie im Mittel mit ihrem Tone eine Octava hoͤher als das Æqual- Principal; 3) Klein-Octava iſt 2 Fuß Ton, wird ſonſt Superocta- va genennet, muß aber mit fol- gendem nicht vermenget werden; 4) Super-Octaͤvlein von 1 Fuß Ton, heiſſet ſonſt Sedeze, weil es 2 Octaven uͤber der Octav 4 Fuß Ton ſtehet. Octaviana, Octavine, Jſt auf den Jnſtrumenten, welche Ritter-Lexic. F f f

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Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/837>, abgerufen am 22.11.2024.