stehet, wenn ein Zincken-Bläser sein Jnstrument von dem Munde absetzet.
Batard, Modes batards,
Heissen einige Modi Musici, welche nicht brauchbar sind.
Baterie,
Eine gewisse Art auf den Sai- ten der Goitarre manierlich zu spie- len.
Baton,
Bedeutet sonsten einen Stab, in der Music aber ist es die Figur der Pause, welche 4 Tacte gilt.
Baton d' Eperon,
Nennet man einem Spornstab, oder langen Stecken, in welchen ein Sporn eingeschraubt ist; so lange man mit dem Pferde noch im Exerciren verharret, ist der Ge- brauch dieses Spornstabs nützlich, das Pferd damit zu erleichtern, wo es noch zu plumb und zu schwer ist, und ihme auch dem Sporn be- kandt zu machen.
Battement, Battimento,
Heist 1) das Schlagen, das Ge- neral-Baß-Spielen; 2) die klei- ne Bewegung der Hand oder des Fusses beym Tact geben, und 3) das Tempo oder den Tact-Theil selbsten, das ist, die Währung von einem Theile bis zum andern.
Battes d' une selle,
Affter eines Sattels, das sind die hintern und vordern Bäusche über den Sattelbögen, welche die dicken Schenckel und die Knie des Reuters einschliessen, damit er sich bey den lüfftigen Sprüngen und Gewalt des Pferdes darinnen fest halten, und ihnen widerstehen kan.
[Spaltenumbruch]
Bat
Battiren,
Jst in der Fechtkunst, wenn man an des Contreparts Klinge eine starcke Bewegung macht, um den- selben dadurch zu ermüden, oder auch in einen wehrlosen Stand zu setzen. Jn der Tantz-Kunst ist es eine Bewegung des Fusses, welche durch anschlagen geschiehet. S. Battu.
Battologia,
Ein läppischer Mischmasch der Sätze in einem Periodo, so aus offtmaliger ungeschickter Wieder- holung derselben und aus der Zu- sammenkunfft gantz verschiedener Worte entstehet.
Battre a la main,
Wird gesagt von Pferden, so an die Faust schlagen, schnellen, und also unstet von Kopf sind, die Na- se erheben, schütteln und auf ein- mahl wieder niederschnellen, wie gemeiniglich die Türckischen und Tartarischen Pferde thun, sich der Unterwerffung des Zaums zu ent- brechen.
Battre la Poudre ou la Poussiere,
Wird gesagt von einem Pferde, das gleichsam den Staub schläget, und nicht bey iedem Tempo oder Bewegung gnugsam avanciret, und mit den vordern Schenckeln nicht wohl vor sich greiffet, son- dern alle Tempi zu kurtz machet, es geschehe nun im Schritt, Galop oder Courbetten, und wenn es in den Courbetten zu sehr eilet, und sich nicht hoch genug machet.
Battu,geschlagen, ange- schlagen,
Nennen die Tantzmeister eine Art der Bewegung der Füsse, de-
ren
Ritter-Lexic. E
[Spaltenumbruch]
Bat
ſtehet, wenn ein Zincken-Blaͤſer ſein Jnſtrument von dem Munde abſetzet.
Bâtard, Modes bâtards,
Heiſſen einige Modi Muſici, welche nicht brauchbar ſind.
Baterie,
Eine gewiſſe Art auf den Sai- ten der Goitarre manierlich zu ſpie- len.
Bâton,
Bedeutet ſonſten einen Stab, in der Muſic aber iſt es die Figur der Pauſe, welche 4 Tacte gilt.
Báton d’ Eperon,
Nennet man einem Spornſtab, oder langen Stecken, in welchen ein Sporn eingeſchraubt iſt; ſo lange man mit dem Pferde noch im Exerciren verharret, iſt der Ge- brauch dieſes Spornſtabs nuͤtzlich, das Pferd damit zu erleichtern, wo es noch zu plumb und zu ſchwer iſt, und ihme auch dem Sporn be- kandt zu machen.
Battement, Battimento,
Heiſt 1) das Schlagen, das Ge- neral-Baß-Spielen; 2) die klei- ne Bewegung der Hand oder des Fuſſes beym Tact geben, und 3) das Tempo oder den Tact-Theil ſelbſten, das iſt, die Waͤhrung von einem Theile bis zum andern.
Battes d’ une ſelle,
Affter eines Sattels, das ſind die hintern und vordern Baͤuſche uͤber den Sattelboͤgen, welche die dicken Schenckel und die Knie des Reuters einſchlieſſen, damit er ſich bey den luͤfftigen Spruͤngen und Gewalt des Pferdes darinnen feſt halten, und ihnen widerſtehen kan.
[Spaltenumbruch]
Bat
Battiren,
Jſt in der Fechtkunſt, wenn man an des Contreparts Klinge eine ſtarcke Bewegung macht, um den- ſelben dadurch zu ermuͤden, oder auch in einen wehrloſen Stand zu ſetzen. Jn der Tantz-Kunſt iſt es eine Bewegung des Fuſſes, welche durch anſchlagen geſchiehet. S. Battu.
Battologia,
Ein laͤppiſcher Miſchmaſch der Saͤtze in einem Periodo, ſo aus offtmaliger ungeſchickter Wieder- holung derſelben und aus der Zu- ſammenkunfft gantz verſchiedener Worte entſtehet.
Battre à la main,
Wird geſagt von Pferden, ſo an die Fauſt ſchlagen, ſchnellen, und alſo unſtet von Kopf ſind, die Na- ſe erheben, ſchuͤtteln und auf ein- mahl wieder niederſchnellen, wie gemeiniglich die Tuͤrckiſchen und Tartariſchen Pferde thun, ſich der Unterwerffung des Zaums zu ent- brechen.
Battre la Poudre ou la Pouſſiere,
Wird geſagt von einem Pferde, das gleichſam den Staub ſchlaͤget, und nicht bey iedem Tempo oder Bewegung gnugſam avanciret, und mit den vordern Schenckeln nicht wohl vor ſich greiffet, ſon- dern alle Tempi zu kurtz machet, es geſchehe nun im Schritt, Galop oder Courbetten, und wenn es in den Courbetten zu ſehr eilet, und ſich nicht hoch genug machet.
Battu,geſchlagen, ange- ſchlagen,
Nennen die Tantzmeiſter eine Art der Bewegung der Fuͤſſe, de-
ren
Ritter-Lexic. E
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[0085]
Bat
Bat
ſtehet, wenn ein Zincken-Blaͤſer
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Bâtard, Modes bâtards,
Heiſſen einige Modi Muſici,
welche nicht brauchbar ſind.
Baterie,
Eine gewiſſe Art auf den Sai-
ten der Goitarre manierlich zu ſpie-
len.
Bâton,
Bedeutet ſonſten einen Stab, in
der Muſic aber iſt es die Figur der
Pauſe, welche 4 Tacte gilt.
Báton d’ Eperon,
Nennet man einem Spornſtab,
oder langen Stecken, in welchen
ein Sporn eingeſchraubt iſt; ſo
lange man mit dem Pferde noch
im Exerciren verharret, iſt der Ge-
brauch dieſes Spornſtabs nuͤtzlich,
das Pferd damit zu erleichtern, wo
es noch zu plumb und zu ſchwer iſt,
und ihme auch dem Sporn be-
kandt zu machen.
Battement, Battimento,
Heiſt 1) das Schlagen, das Ge-
neral-Baß-Spielen; 2) die klei-
ne Bewegung der Hand oder des
Fuſſes beym Tact geben, und 3)
das Tempo oder den Tact-Theil
ſelbſten, das iſt, die Waͤhrung
von einem Theile bis zum andern.
Battes d’ une ſelle,
Affter eines Sattels, das ſind
die hintern und vordern Baͤuſche
uͤber den Sattelboͤgen, welche die
dicken Schenckel und die Knie des
Reuters einſchlieſſen, damit er ſich
bey den luͤfftigen Spruͤngen und
Gewalt des Pferdes darinnen feſt
halten, und ihnen widerſtehen kan.
Battiren,
Jſt in der Fechtkunſt, wenn man
an des Contreparts Klinge eine
ſtarcke Bewegung macht, um den-
ſelben dadurch zu ermuͤden, oder
auch in einen wehrloſen Stand zu
ſetzen. Jn der Tantz-Kunſt iſt es
eine Bewegung des Fuſſes, welche
durch anſchlagen geſchiehet. S.
Battu.
Battologia,
Ein laͤppiſcher Miſchmaſch der
Saͤtze in einem Periodo, ſo aus
offtmaliger ungeſchickter Wieder-
holung derſelben und aus der Zu-
ſammenkunfft gantz verſchiedener
Worte entſtehet.
Battre à la main,
Wird geſagt von Pferden, ſo an
die Fauſt ſchlagen, ſchnellen, und
alſo unſtet von Kopf ſind, die Na-
ſe erheben, ſchuͤtteln und auf ein-
mahl wieder niederſchnellen, wie
gemeiniglich die Tuͤrckiſchen und
Tartariſchen Pferde thun, ſich der
Unterwerffung des Zaums zu ent-
brechen.
Battre la Poudre ou la
Pouſſiere,
Wird geſagt von einem Pferde,
das gleichſam den Staub ſchlaͤget,
und nicht bey iedem Tempo oder
Bewegung gnugſam avanciret,
und mit den vordern Schenckeln
nicht wohl vor ſich greiffet, ſon-
dern alle Tempi zu kurtz machet, es
geſchehe nun im Schritt, Galop
oder Courbetten, und wenn es in
den Courbetten zu ſehr eilet, und
ſich nicht hoch genug machet.
Battu, geſchlagen, ange-
ſchlagen,
Nennen die Tantzmeiſter eine
Art der Bewegung der Fuͤſſe, de-
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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/85>, abgerufen am 16.02.2025.
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