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Tschirnhaus, Ehrenfried Walther von: Getreuer Hofmeister auf Academien und Reisen. Hrsg. v. Wolfgang Bernhard von Tschirnhaus. Hannover, 1727.

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Die XIX. Anmerckung.
Höfe Ministros dergleichen aus: Also kan
man immer von einem Hofe an den andern
Adressen mit sich nehmen, und sich derselben
mit Nutzen bedienen.
Noch eines muß ich erinnern: Daß man
und öffent-
liche So-
lenni
täten
mit Vor-
sichtigkeit
abzuwar-
ten suchen.
in Opern, Comedien-Häusern, auf Redouten,
masquirten Bällen, und andern Solenn- und
Festivitäten, keine pretiosa, als goldene Uh-
ren, kostbahre Ringe, Tabatieren, Duca-
ten-Beutel, etc. bey sich führen soll; Weil
die Kunst der Spitzbüberey so hoch gestiegen,
daß auch die vorsichtigsten Leute in dem Ge-
dränge, durch sie öffters bestohlen werden.
Jst man doch an grossen Oertern vielmahl in
seinem eigenen Zimmer nicht sicher, durch
solcher galonnirten Filous simulirte und un-
vermuthete Staats-Visiten, zu allerhand
gefährlichen Extremitäten forciret zu wer-
den. Dahero man auch, zu Bewillkom-
mung solcher interessirten ungebetnen Gäste,
sein Gewehr beständig fertig halten, und im
Fall der Noth bey der Hand haben muß.


Die XIX. Anmerckung.
Was man
bey An-
schaffung
der Bücher

JUnge (ee) Leute, die zum
Studiren incliniren, schaf-
fen sich in der Fremde
bald allerhand Bücher von denen

Buch-
Die XIX. Anmerckung.
Hoͤfe Miniſtros dergleichen aus: Alſo kan
man immer von einem Hofe an den andern
Adreſſen mit ſich nehmen, und ſich derſelben
mit Nutzen bedienen.
Noch eines muß ich erinnern: Daß man
und oͤffent-
liche So-
lenni
taͤten
mit Vor-
ſichtigkeit
abzuwar-
ten ſuchen.
in Opern, Comedien-Haͤuſern, auf Redouten,
maſquirten Baͤllen, und andern Solenn- und
Feſtivitaͤten, keine pretioſa, als goldene Uh-
ren, koſtbahre Ringe, Tabatieren, Duca-
ten-Beutel, ꝛc. bey ſich fuͤhren ſoll; Weil
die Kunſt der Spitzbuͤberey ſo hoch geſtiegen,
daß auch die vorſichtigſten Leute in dem Ge-
draͤnge, durch ſie oͤffters beſtohlen werden.
Jſt man doch an groſſen Oertern vielmahl in
ſeinem eigenen Zimmer nicht ſicher, durch
ſolcher galonnirten Filous ſimulirte und un-
vermuthete Staats-Viſiten, zu allerhand
gefaͤhrlichen Extremitaͤten forciret zu wer-
den. Dahero man auch, zu Bewillkom-
mung ſolcher intereſſirten ungebetnen Gaͤſte,
ſein Gewehr beſtaͤndig fertig halten, und im
Fall der Noth bey der Hand haben muß.


Die XIX. Anmerckung.
Was man
bey An-
ſchaffung
der Buͤcher

JUnge (ee) Leute, die zum
Studiren incliniren, ſchaf-
fen ſich in der Fremde
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[152/0174] Die XIX. Anmerckung. ⁽dd⁾ Hoͤfe Miniſtros dergleichen aus: Alſo kan man immer von einem Hofe an den andern Adreſſen mit ſich nehmen, und ſich derſelben mit Nutzen bedienen. Noch eines muß ich erinnern: Daß man in Opern, Comedien-Haͤuſern, auf Redouten, maſquirten Baͤllen, und andern Solenn- und Feſtivitaͤten, keine pretioſa, als goldene Uh- ren, koſtbahre Ringe, Tabatieren, Duca- ten-Beutel, ꝛc. bey ſich fuͤhren ſoll; Weil die Kunſt der Spitzbuͤberey ſo hoch geſtiegen, daß auch die vorſichtigſten Leute in dem Ge- draͤnge, durch ſie oͤffters beſtohlen werden. Jſt man doch an groſſen Oertern vielmahl in ſeinem eigenen Zimmer nicht ſicher, durch ſolcher galonnirten Filous ſimulirte und un- vermuthete Staats-Viſiten, zu allerhand gefaͤhrlichen Extremitaͤten forciret zu wer- den. Dahero man auch, zu Bewillkom- mung ſolcher intereſſirten ungebetnen Gaͤſte, ſein Gewehr beſtaͤndig fertig halten, und im Fall der Noth bey der Hand haben muß. Die XIX. Anmerckung. JUnge ⁽ee⁾ Leute, die zum Studiren incliniren, ſchaf- fen ſich in der Fremde bald allerhand Buͤcher von denen Buch-

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Zitationshilfe: Tschirnhaus, Ehrenfried Walther von: Getreuer Hofmeister auf Academien und Reisen. Hrsg. v. Wolfgang Bernhard von Tschirnhaus. Hannover, 1727, S. 152. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tschirnhaus_anleitung_1727/174>, abgerufen am 25.11.2024.