Tschirnhaus, Ehrenfried Walther von: Getreuer Hofmeister auf Academien und Reisen. Hrsg. v. Wolfgang Bernhard von Tschirnhaus. Hannover, 1727.Die XXV. Anmerckung. (ll) weniges zahlen, und kan die Summamleicht bey sich führen. (ll) Der Wechsel Gelder) Was dieDiese sind auf Reisen nicht so dienlich, Ubermachung der Wechsel anbetrifft, wolte ich nicht rathen, daß man formelle Wechsel-Briefe mit sich nehme. Denn es kan leicht ein solcher Zettel von handen kommen, und bey geschehener Beraubung oder andern zustossenden, unvermutheten und fatalen Zufällen, verlieret man durch die Auvisi, welche man dem Trassanten zu- senden, und die Nachricht, die man dem Acceptanten, wenn er bereits acceptiret worden ist, geben muß, allzuviel Zeit, und muß, biß ein anderer ankommt, viel Geld unnöthig verzehren. Auch wird man bey dem Acceptanten öffters, entweder wegen der noch entfernten Verfall-Zeit, oder der in Ansehung der Zahlung, an einigen Or- ten eingeführten Respyt-Tage, oder wenn sie laut Auviso ertheilet worden, mit der Zahlung aufgehalten; oder es kan auch, wenn Unglück seyn soll, der nicht acceptir- te oder zur Verfall-Zeit nicht bezahlte Wechsel, des Protests wegen, viel Zeit und Geld wegnehmen. Dahero sind die Re- commendationes, Credit- und Circulair Briefe weit besser. M
Die XXV. Anmerckung. (ll) weniges zahlen, und kan die Summamleicht bey ſich fuͤhren. (ll) Der Wechſel Gelder) Was dieDieſe ſind auf Reiſen nicht ſo dienlich, Ubermachung der Wechſel anbetrifft, wolte ich nicht rathen, daß man formelle Wechſel-Briefe mit ſich nehme. Denn es kan leicht ein ſolcher Zettel von handen kommen, und bey geſchehener Beraubung oder andern zuſtoſſenden, unvermutheten und fatalen Zufaͤllen, verlieret man durch die Auviſi, welche man dem Traſſanten zu- ſenden, und die Nachricht, die man dem Acceptanten, wenn er bereits acceptiret worden iſt, geben muß, allzuviel Zeit, und muß, biß ein anderer ankommt, viel Geld unnoͤthig verzehren. Auch wird man bey dem Acceptanten oͤffters, entweder wegen der noch entfernten Verfall-Zeit, oder der in Anſehung der Zahlung, an einigen Or- ten eingefuͤhrten Reſpyt-Tage, oder wenn ſie laut Auviſo ertheilet worden, mit der Zahlung aufgehalten; oder es kan auch, wenn Ungluͤck ſeyn ſoll, der nicht acceptir- te oder zur Verfall-Zeit nicht bezahlte Wechſel, des Proteſts wegen, viel Zeit und Geld wegnehmen. Dahero ſind die Re- commendationes, Credit- und Circulair Briefe weit beſſer. M
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Die XXV. Anmerckung. (ll)
weniges zahlen, und kan die Summam
leicht bey ſich fuͤhren.
⁽ll⁾ Der Wechſel Gelder) Was die
Ubermachung der Wechſel anbetrifft, wolte
ich nicht rathen, daß man formelle
Wechſel-Briefe mit ſich nehme. Denn
es kan leicht ein ſolcher Zettel von handen
kommen, und bey geſchehener Beraubung
oder andern zuſtoſſenden, unvermutheten
und fatalen Zufaͤllen, verlieret man durch
die Auviſi, welche man dem Traſſanten zu-
ſenden, und die Nachricht, die man dem
Acceptanten, wenn er bereits acceptiret
worden iſt, geben muß, allzuviel Zeit, und
muß, biß ein anderer ankommt, viel Geld
unnoͤthig verzehren. Auch wird man bey
dem Acceptanten oͤffters, entweder wegen
der noch entfernten Verfall-Zeit, oder der
in Anſehung der Zahlung, an einigen Or-
ten eingefuͤhrten Reſpyt-Tage, oder wenn
ſie laut Auviſo ertheilet worden, mit der
Zahlung aufgehalten; oder es kan auch,
wenn Ungluͤck ſeyn ſoll, der nicht acceptir-
te oder zur Verfall-Zeit nicht bezahlte
Wechſel, des Proteſts wegen, viel Zeit und
Geld wegnehmen. Dahero ſind die Re-
commendationes, Credit- und Circulair
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