Tschirnhaus, Ehrenfried Walther von: Getreuer Hofmeister auf Academien und Reisen. Hrsg. v. Wolfgang Bernhard von Tschirnhaus. Hannover, 1727.von Tschirnhauß Instruction. hementz und Contradictiones, so ande-re nur irritiren, ableget, und die zancksüchtigen Friedens-Stöhrer und Zäncker meidet, die Narren verträ- get, und sich etwas retire und sericux hält. Käme aber mein Sohn in zuge- muthete und unverdiente Händel, (wel- ches aber nicht leicht zu vermuthen, wo er sich nur recht gouverniret): So su- che der Herr Vetter ihn aufs äuserste bono modo zu protegiren, erstlich mit glimpflichen Worten, wollen die nicht helffen, so suche er Hülffe bey dem Re- ctore Magnifico. Denn das Duelli-Das Duel- liren unter- lassen; ren, Rencontriren und Secundiren, soll meinem Sohne in der Fremde, hiermit ernstlich untersaget seyn, und der Herr Vetter auch solches quocunque modo verhindern helffen; zumahl da es mei- stens verbothen ist, damit solche Gesellen und Stäncker abgeschrecket werden. XII. Daß er ihm die Schaamhaff-Züchtig le- XIII. Daß er ihn sonderlich vonDie Trun- doch
von Tſchirnhauß Inſtruction. hementz und Contradictiones, ſo ande-re nur irritiren, ableget, und die zanckſuͤchtigen Friedens-Stoͤhrer und Zaͤncker meidet, die Narren vertraͤ- get, und ſich etwas retiré und ſericux haͤlt. Kaͤme aber mein Sohn in zuge- muthete und unverdiente Haͤndel, (wel- ches aber nicht leicht zu vermuthen, wo er ſich nur recht gouverniret): So ſu- che der Herr Vetter ihn aufs aͤuſerſte bono modo zu protegiren, erſtlich mit glimpflichen Worten, wollen die nicht helffen, ſo ſuche er Huͤlffe bey dem Re- ctore Magnifico. Denn das Duelli-Das Duel- liren unter- laſſen; ren, Rencontriren und Secundiren, ſoll meinem Sohne in der Fremde, hiermit ernſtlich unterſaget ſeyn, und der Herr Vetter auch ſolches quocunque modo verhindern helffen; zumahl da es mei- ſtens verbothen iſt, damit ſolche Geſellen und Staͤncker abgeſchrecket werden. XII. Daß er ihm die Schaamhaff-Zuͤchtig le- XIII. Daß er ihn ſonderlich vonDie Trun- doch
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von Tſchirnhauß Inſtruction.
hementz und Contradictiones, ſo ande-
re nur irritiren, ableget, und die
zanckſuͤchtigen Friedens-Stoͤhrer und
Zaͤncker meidet, die Narren vertraͤ-
get, und ſich etwas retiré und ſericux
haͤlt. Kaͤme aber mein Sohn in zuge-
muthete und unverdiente Haͤndel, (wel-
ches aber nicht leicht zu vermuthen, wo
er ſich nur recht gouverniret): So ſu-
che der Herr Vetter ihn aufs aͤuſerſte
bono modo zu protegiren, erſtlich mit
glimpflichen Worten, wollen die nicht
helffen, ſo ſuche er Huͤlffe bey dem Re-
ctore Magnifico. Denn das Duelli-
ren, Rencontriren und Secundiren, ſoll
meinem Sohne in der Fremde, hiermit
ernſtlich unterſaget ſeyn, und der Herr
Vetter auch ſolches quocunque modo
verhindern helffen; zumahl da es mei-
ſtens verbothen iſt, damit ſolche Geſellen
und Staͤncker abgeſchrecket werden.
Das Duel-
liren unter-
laſſen;
XII. Daß er ihm die Schaamhaff-
tigkeit und Erbarkeit, Zucht und An-
ſtaͤndigkeit offt recommendire, und
ihm damit ſelbſt vorleuchte.
Zuͤchtig le-
ben;
XIII. Daß er ihn ſonderlich von
Sauff-Geſellſchafften abziehe. Denn
doch
Die Trun-
ckenheit
ſlichen;
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