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Tschirnhaus, Ehrenfried Walther von: Getreuer Hofmeister auf Academien und Reisen. Hrsg. v. Wolfgang Bernhard von Tschirnhaus. Hannover, 1727.

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L. Das II. Diaetische Consilium
vollkommen erwachsener Mensch, täg-
lich drey biß vier Kannen zu sich nehmen
kan.

3) Die
Zeit.

Was hernach die Zeit anlanget, in
welcher man trincken soll, ist selbige die
beste Mittags und Abends, bey der
Mahlzeit iedes mahl drey Nössel oder
zwey Kannen. Sonsten aber thut das
viele Triucken nach der Mahlzeit, oder
auch wohl gar das Nacht-Schwelgen
unserer Natur grossen Schaden.

III. Bey
der Bewe-
gung, und

Auf Speiß und Tranck folget Mo-
tus & Quies.
Gleichwie unser Leben
in der Bewegung, und Gegentheils der
Tod im Stillstande beruhet; Also ist
unstreitig, daß eine mäßige Bewegung
unserer Gesundheit sehr zuträglich;
was aber drüber und drunter ist, schadet
gleichfalls nicht wenig. Allzuhefftige
Bewegungen verursachen grosse und
schädliche Ebullitiones derer Säffte,
auch nicht selten gar Rupturen derer
Blut-Gefässe, und andrer Theile; wo-
her so dann Brüche, auch viele andere,
IV. Bey
der Ruhe
die Mode-
ration.
ja tödtliche Zufälle entspringen. Da
im Gegentheil allzuvieles Sitzen, und
allzuwenige Bewegung, allerhand Sta-

gna-

L. Das II. Diætiſche Conſilium
vollkommen erwachſener Menſch, taͤg-
lich drey biß vier Kannen zu ſich nehmen
kan.

3) Die
Zeit.

Was hernach die Zeit anlanget, in
welcher man trincken ſoll, iſt ſelbige die
beſte Mittags und Abends, bey der
Mahlzeit iedes mahl drey Noͤſſel oder
zwey Kannen. Sonſten aber thut das
viele Triucken nach der Mahlzeit, oder
auch wohl gar das Nacht-Schwelgen
unſerer Natur groſſen Schaden.

III. Bey
der Bewe-
gung, und

Auf Speiß und Tranck folget Mo-
tus & Quies.
Gleichwie unſer Leben
in der Bewegung, und Gegentheils der
Tod im Stillſtande beruhet; Alſo iſt
unſtreitig, daß eine maͤßige Bewegung
unſerer Geſundheit ſehr zutraͤglich;
was aber druͤber und drunter iſt, ſchadet
gleichfalls nicht wenig. Allzuhefftige
Bewegungen verurſachen groſſe und
ſchaͤdliche Ebullitiones derer Saͤffte,
auch nicht ſelten gar Rupturen derer
Blut-Gefaͤſſe, und andrer Theile; wo-
her ſo dann Bruͤche, auch viele andere,
IV. Bey
der Ruhe
die Mode-
ration.
ja toͤdtliche Zufaͤlle entſpringen. Da
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[332/0354] L. Das II. Diætiſche Conſilium vollkommen erwachſener Menſch, taͤg- lich drey biß vier Kannen zu ſich nehmen kan. Was hernach die Zeit anlanget, in welcher man trincken ſoll, iſt ſelbige die beſte Mittags und Abends, bey der Mahlzeit iedes mahl drey Noͤſſel oder zwey Kannen. Sonſten aber thut das viele Triucken nach der Mahlzeit, oder auch wohl gar das Nacht-Schwelgen unſerer Natur groſſen Schaden. Auf Speiß und Tranck folget Mo- tus & Quies. Gleichwie unſer Leben in der Bewegung, und Gegentheils der Tod im Stillſtande beruhet; Alſo iſt unſtreitig, daß eine maͤßige Bewegung unſerer Geſundheit ſehr zutraͤglich; was aber druͤber und drunter iſt, ſchadet gleichfalls nicht wenig. Allzuhefftige Bewegungen verurſachen groſſe und ſchaͤdliche Ebullitiones derer Saͤffte, auch nicht ſelten gar Rupturen derer Blut-Gefaͤſſe, und andrer Theile; wo- her ſo dann Bruͤche, auch viele andere, ja toͤdtliche Zufaͤlle entſpringen. Da im Gegentheil allzuvieles Sitzen, und allzuwenige Bewegung, allerhand Sta- gna- IV. Bey der Ruhe die Mode- ration.

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Zitationshilfe: Tschirnhaus, Ehrenfried Walther von: Getreuer Hofmeister auf Academien und Reisen. Hrsg. v. Wolfgang Bernhard von Tschirnhaus. Hannover, 1727, S. 332. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tschirnhaus_anleitung_1727/354>, abgerufen am 24.11.2024.