Tschirnhaus, Ehrenfried Walther von: Getreuer Hofmeister auf Academien und Reisen. Hrsg. v. Wolfgang Bernhard von Tschirnhaus. Hannover, 1727.Die II. Anmerckung. (e) schrifften corroboriren. Auf solche Weisewird der Hofmeister seinen Anvertrauten allen Soubcon gantz gewiß benehmen, sich bey ihnen in völligen guten Credit setzen, und seine Rechnungen vor GOtt und der Welt am besten justificiren können. Denen zur nach dem unten an- geführten Modell ju- stificiren kan.Nachricht, welchen dieser Vorschlag gefal- len möchte, wird unten ein Model aus mei- ner auf der Universität Leipzig, als Tit. plen. den jüngern Herrn Grafen von Hoch- berg, älterer Linie von Rohnstock zu ac- compagniren, die Ehre hatte, geführten Rechnung sub Lit. A. zu finden seyn. Ehe ich den Passum der Wirthschafft gäntzlich zum Ende bringe, finde ich mich im Gewissen verbunden (nicht ehrlichen Hofmeistern zum Tort, sondern vielmehr zur Avantage, damit ihre Principalen ihre Treu und Ehrlichkeit und uninteressirte Conduite desto reichlicher recompensiren mö- gen; auch nicht zur Nachahmung, sondern zur Warnung) noch etwas von ungewissen- haffter Wirthschafft und Aufführung eini- ger Hofmeister zu gedencken, welche auf meinen drey und zwantzig jährigen Reisen kennen lernen, und die keine Scheu getra- gen haben, ihre Maximen einem und dem andern ihres gleichen zu recommendiren; und welche bey ihren jungen Herren, Frey- Herren und Grafen weder dero Studia und Qvalitäten zu befördern, noch ihr Geld Die II. Anmerckung. (e) ſchrifften corroboriren. Auf ſolche Weiſewird der Hofmeiſter ſeinen Anvertrauten allen Soubçon gantz gewiß benehmen, ſich bey ihnen in voͤlligen guten Credit ſetzen, und ſeine Rechnungen vor GOtt und der Welt am beſten juſtificiren koͤnnen. Denen zur nach dem unten an- gefuͤhrten Modell ju- ſtificiren kan.Nachricht, welchen dieſer Vorſchlag gefal- len moͤchte, wird unten ein Model aus mei- ner auf der Univerſitaͤt Leipzig, als Tit. plen. den juͤngern Herrn Grafen von Hoch- berg, aͤlterer Linie von Rohnſtock zu ac- compagniren, die Ehre hatte, gefuͤhrten Rechnung ſub Lit. A. zu finden ſeyn. Ehe ich den Paſſum der Wirthſchafft gaͤntzlich zum Ende bringe, finde ich mich im Gewiſſen verbunden (nicht ehrlichen Hofmeiſtern zum Tort, ſondern vielmehr zur Avantage, damit ihre Principalen ihre Treu und Ehrlichkeit und unintereſſirte Conduite deſto reichlicher recompenſiren moͤ- gen; auch nicht zur Nachahmung, ſondern zur Warnung) noch etwas von ungewiſſen- haffter Wirthſchafft und Auffuͤhrung eini- ger Hofmeiſter zu gedencken, welche auf meinen drey und zwantzig jaͤhrigen Reiſen kennen lernen, und die keine Scheu getra- gen haben, ihre Maximen einem und dem andern ihres gleichen zu recommendiren; und welche bey ihren jungen Herren, Frey- Herren und Grafen weder dero Studia und Qvalitaͤten zu befoͤrdern, noch ihr Geld <TEI> <text> <body> <div n="1"> <note xml:id="ne" prev="#ze" place="end" n="(e)"><pb facs="#f0050" n="28"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die <hi rendition="#aq">II.</hi> Anmerckung. <hi rendition="#aq">(e)</hi></hi></fw><lb/> ſchrifften <hi rendition="#aq">corrobori</hi>ren. 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Die II. Anmerckung. (e)
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ſchrifften corroboriren. Auf ſolche Weiſe
wird der Hofmeiſter ſeinen Anvertrauten
allen Soubçon gantz gewiß benehmen, ſich
bey ihnen in voͤlligen guten Credit ſetzen, und
ſeine Rechnungen vor GOtt und der Welt
am beſten juſtificiren koͤnnen. Denen zur
Nachricht, welchen dieſer Vorſchlag gefal-
len moͤchte, wird unten ein Model aus mei-
ner auf der Univerſitaͤt Leipzig, als Tit.
plen. den juͤngern Herrn Grafen von Hoch-
berg, aͤlterer Linie von Rohnſtock zu ac-
compagniren, die Ehre hatte, gefuͤhrten
Rechnung ſub Lit. A. zu finden ſeyn.
Ehe ich den Paſſum der Wirthſchafft
gaͤntzlich zum Ende bringe, finde ich mich
im Gewiſſen verbunden (nicht ehrlichen
Hofmeiſtern zum Tort, ſondern vielmehr
zur Avantage, damit ihre Principalen ihre
Treu und Ehrlichkeit und unintereſſirte
Conduite deſto reichlicher recompenſiren moͤ-
gen; auch nicht zur Nachahmung, ſondern
zur Warnung) noch etwas von ungewiſſen-
haffter Wirthſchafft und Auffuͤhrung eini-
ger Hofmeiſter zu gedencken, welche auf
meinen drey und zwantzig jaͤhrigen Reiſen
kennen lernen, und die keine Scheu getra-
gen haben, ihre Maximen einem und dem
andern ihres gleichen zu recommendiren;
und welche bey ihren jungen Herren, Frey-
Herren und Grafen weder dero Studia und
Qvalitaͤten zu befoͤrdern, noch ihr Geld
nuͤtz-
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