Tschirnhaus, Ehrenfried Walther von: Getreuer Hofmeister auf Academien und Reisen. Hrsg. v. Wolfgang Bernhard von Tschirnhaus. Hannover, 1727.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

Die III. Anmerckung. (i)

über oben angeführte Philosophiam pragma-
ticam, und so bald das Jus Naturae absolviret,
über erwehntes herrliche Opus auch einen
Cursum juridicum, bey einem berühmten Do-
ctore oder Professore Juris, täglich zwey
Stunden höret, und die Mittwochs- und
Sonnabends-Stunden zum repetiren und
examiniren aussetzet. Wie denn der be-
rühmte Herr D. Rechenberg in Leipzig, schon
etliche mahl, summo cum applausu, darüber
täglich zwey Stunden gelesen, und es mit
höchst annehmlichen Vortrage in einem
Jahre gründlich absolviret hat. Solcher
Gestalt kan man die gantze Philosophiam, das
Jus Civile, Ecclesiasticum, Feudale & Publi-
cum, benebenst einem Collegio practico,
gleichsam spielende und mit grossem Nutzen,
in zwey Jahren absolviren.
Solte iemand die Institutiones, in einem
natürlichen Zusammenhange derer Grund-
Regeln mit ihren Folgerungen, ehe er über
den Titium das Collegium anfängt, hören
wollen, der halte ein halbjähriges Collegium,
täglich eine Stunde, über des Herrn
D. Christian Heinrich Freieslebens
Einleitung zur Bürgerlichen Rechts-Ge-
lahrheit, und widme die Mittwochs- und
Sonnabends-Stunden der Repetition und
dem Examini, so wird er profitiren, und in
diesem Buche, als in einem guten und brauch-
bar verfaßten Compendio, dasjenige finden,

Die III. Anmerckung. (i)

uͤber oben angefuͤhrte Philoſophiam pragma-
ticam, und ſo bald das Jus Naturæ abſolviret,
uͤber erwehntes herrliche Opus auch einen
Curſum juridicum, bey einem beruͤhmten Do-
ctore oder Profeſſore Juris, taͤglich zwey
Stunden hoͤret, und die Mittwochs- und
Sonnabends-Stunden zum repetiren und
examiniren auſſetzet. Wie denn der be-
ruͤhmte Herr D. Rechenberg in Leipzig, ſchon
etliche mahl, ſummo cum applauſu, daruͤber
taͤglich zwey Stunden geleſen, und es mit
hoͤchſt annehmlichen Vortrage in einem
Jahre gruͤndlich abſolviret hat. Solcher
Geſtalt kan man die gantze Philoſophiam, das
Jus Civile, Eccleſiaſticum, Feudale & Publi-
cum, benebenſt einem Collegio practico,
gleichſam ſpielende und mit groſſem Nutzen,
in zwey Jahren abſolviren.
Solte iemand die Inſtitutiones, in einem
natuͤrlichen Zuſammenhange derer Grund-
Regeln mit ihren Folgerungen, ehe er uͤber
den Titium das Collegium anfaͤngt, hoͤren
wollen, der halte ein halbjaͤhriges Collegium,
taͤglich eine Stunde, uͤber des Herrn
D. Chriſtian Heinrich Freieslebens
Einleitung zur Buͤrgerlichen Rechts-Ge-
lahrheit, und widme die Mittwochs- und
Sonnabends-Stunden der Repetition und
dem Examini, ſo wird er profitiren, und in
dieſem Buche, als in einem guten und brauch-
bar verfaßten Compendio, dasjenige finden,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <note xml:id="ni" prev="#zi" place="end" n="(i)"><pb facs="#f0082" n="60"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die <hi rendition="#aq">III.</hi> Anmerckung. <hi rendition="#aq">(i)</hi></hi></fw><lb/>
u&#x0364;ber oben angefu&#x0364;hrte <hi rendition="#aq">Philo&#x017F;ophiam pragma-<lb/>
ticam,</hi> und &#x017F;o bald das <hi rendition="#aq">Jus Naturæ ab&#x017F;olvi</hi>ret,<lb/>
u&#x0364;ber erwehntes herrliche <hi rendition="#aq">Opus</hi> auch einen<lb/><hi rendition="#aq">Cur&#x017F;um juridicum,</hi> bey einem beru&#x0364;hmten <hi rendition="#aq">Do-<lb/>
ctore</hi> oder <hi rendition="#aq">Profe&#x017F;&#x017F;ore Juris,</hi> ta&#x0364;glich zwey<lb/>
Stunden ho&#x0364;ret, und die Mittwochs- und<lb/>
Sonnabends-Stunden zum <hi rendition="#aq">repeti</hi>ren und<lb/><hi rendition="#aq">examini</hi>ren au&#x017F;&#x017F;etzet. Wie denn der be-<lb/>
ru&#x0364;hmte Herr <hi rendition="#aq">D. <hi rendition="#i">Rechenberg</hi></hi> in Leipzig, &#x017F;chon<lb/>
etliche mahl, <hi rendition="#aq">&#x017F;ummo cum applau&#x017F;u,</hi> daru&#x0364;ber<lb/>
ta&#x0364;glich zwey Stunden gele&#x017F;en, und es mit<lb/>
ho&#x0364;ch&#x017F;t annehmlichen Vortrage in einem<lb/>
Jahre gru&#x0364;ndlich <hi rendition="#aq">ab&#x017F;olvi</hi>ret hat. Solcher<lb/>
Ge&#x017F;talt kan man die gantze <hi rendition="#aq">Philo&#x017F;ophiam,</hi> das<lb/><hi rendition="#aq">Jus Civile, Eccle&#x017F;ia&#x017F;ticum, Feudale &amp; Publi-<lb/>
cum,</hi> beneben&#x017F;t einem <hi rendition="#aq">Collegio practico,</hi><lb/>
gleich&#x017F;am &#x017F;pielende und mit gro&#x017F;&#x017F;em Nutzen,<lb/>
in zwey Jahren <hi rendition="#aq">ab&#x017F;olvi</hi>ren.<lb/>
Solte iemand die <hi rendition="#aq">In&#x017F;titutiones,</hi> in einem<lb/>
natu&#x0364;rlichen Zu&#x017F;ammenhange derer Grund-<lb/>
Regeln mit ihren Folgerungen, ehe er u&#x0364;ber<lb/>
den <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Titium</hi></hi> das <hi rendition="#aq">Collegium</hi> anfa&#x0364;ngt, ho&#x0364;ren<lb/>
wollen, der halte ein halbja&#x0364;hriges <hi rendition="#aq">Collegium,</hi><lb/>
ta&#x0364;glich eine Stunde, u&#x0364;ber des Herrn<lb/><hi rendition="#aq">D.</hi> <hi rendition="#fr">Chri&#x017F;tian Heinrich Freieslebens</hi><lb/>
Einleitung zur Bu&#x0364;rgerlichen Rechts-Ge-<lb/>
lahrheit, und widme die Mittwochs- und<lb/>
Sonnabends-Stunden der <hi rendition="#aq">Repetition</hi> und<lb/>
dem <hi rendition="#aq">Examini,</hi> &#x017F;o wird er <hi rendition="#aq">profiti</hi>ren, und in<lb/>
die&#x017F;em Buche, als in einem guten und brauch-<lb/>
bar verfaßten <hi rendition="#aq">Compendio,</hi> dasjenige finden,<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">was</fw><lb/></note>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[60/0082] Die III. Anmerckung. (i) ⁽i⁾ uͤber oben angefuͤhrte Philoſophiam pragma- ticam, und ſo bald das Jus Naturæ abſolviret, uͤber erwehntes herrliche Opus auch einen Curſum juridicum, bey einem beruͤhmten Do- ctore oder Profeſſore Juris, taͤglich zwey Stunden hoͤret, und die Mittwochs- und Sonnabends-Stunden zum repetiren und examiniren auſſetzet. Wie denn der be- ruͤhmte Herr D. Rechenberg in Leipzig, ſchon etliche mahl, ſummo cum applauſu, daruͤber taͤglich zwey Stunden geleſen, und es mit hoͤchſt annehmlichen Vortrage in einem Jahre gruͤndlich abſolviret hat. Solcher Geſtalt kan man die gantze Philoſophiam, das Jus Civile, Eccleſiaſticum, Feudale & Publi- cum, benebenſt einem Collegio practico, gleichſam ſpielende und mit groſſem Nutzen, in zwey Jahren abſolviren. Solte iemand die Inſtitutiones, in einem natuͤrlichen Zuſammenhange derer Grund- Regeln mit ihren Folgerungen, ehe er uͤber den Titium das Collegium anfaͤngt, hoͤren wollen, der halte ein halbjaͤhriges Collegium, taͤglich eine Stunde, uͤber des Herrn D. Chriſtian Heinrich Freieslebens Einleitung zur Buͤrgerlichen Rechts-Ge- lahrheit, und widme die Mittwochs- und Sonnabends-Stunden der Repetition und dem Examini, ſo wird er profitiren, und in dieſem Buche, als in einem guten und brauch- bar verfaßten Compendio, dasjenige finden, was

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): CC BY-SA 4.0.
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/tschirnhaus_anleitung_1727
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/tschirnhaus_anleitung_1727/82
Zitationshilfe:	Tschirnhaus, Ehrenfried Walther von: Getreuer Hofmeister auf Academien und Reisen. Hrsg. v. Wolfgang Bernhard von Tschirnhaus. Hannover, 1727, S. 60. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tschirnhaus_anleitung_1727/82>, abgerufen am 29.11.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.