Tuckermann, Peter: Ein Christliche Predigt/ Gethan zu Wolffenbüttel den 8. Septembris/ Als die Leich des ... Fürsten und Herrn/ Herrn Heinrich Iulii, Postulirten Bischoffen zu Halberstadt/ und Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg ... anhero gebracht/ und in der F. Schloß-Kirchen niedergesetzt. Wolfenbüttel, 1613.denselben in der that Todt für / mit Schmertzen vnd Weinen. Vnd wenn mans recht bedenckt / wem solte es nicht schmertzen? Wer wolte nicht drüber Weinen? Denn die hochlöbliche Landeßfürstin hat dran gehabt jhr Heupt / denn der Mann ist des Weibes Heupt / schreibt Paulus zun Ephes. 5. das hat sie verlohren / vnd ist in den betrübten Witwen Standt gerahten: Junge Herrn vnd Frewlein haben dran gehabt jhren Herrn Vater / dessen sind sie beraubet / vnnd zu Einsamen Waisen worden: Landt vnd Leut haben dran gehabt jhren jrrdischen Gott / denn Oberkeiten werden im 82. Psalm Götter geheissen / den haben sie zugesetzt. Vnd das sonderlich zubeklagen / wenn ja S. F. G. hetten sterben sollen / wie denn kein Mensch lebt / der nicht den Todt solt sehen / im 89. Psalm / so were es noch etlicher massen hingangen / so sie in seiner hertzlieben Gemahlin armen gestorben / welches nicht geschehen / vnnd so Junge Herrn vnd Frewlein (die jhren lieben Herren Vater zum theil in etlichen Jahren / zum theil gar nicht gesehen) im letzten vmbs Bette hergestanden / vnd Väterliche Vermahnung vnd Segen / wie Salomo Davids Sohn / im ersten Buch der Könige am 2. angehöret vnd empfangen / welches verblieben / vnnd so Landt vnd Leut auffgewartet / welches jhnen nicht hat wiederfahren können. Was sol ich viel sagen? Es ist gar ein jämmerlicher vnnd sehr beweglicher Fall. Weren wir nu Heyden / die von Gott nichts wissen / vnd keine Hoffnung haben / so möchten wir drüber denselben in der that Todt für / mit Schmertzen vnd Weinen. Vnd weñ mans recht bedenckt / wem solte es nicht schmertzen? Wer wolte nicht drüber Weinen? Deñ die hochlöbliche Landeßfürstin hat dran gehabt jhr Heupt / deñ der Mañ ist des Weibes Heupt / schreibt Paulus zun Ephes. 5. das hat sie verlohren / vnd ist in den betrübten Witwen Standt gerahten: Junge Herrn vnd Frewlein haben dran gehabt jhren Herrn Vater / dessen sind sie beraubet / vnnd zu Einsamen Waisen worden: Landt vnd Leut haben dran gehabt jhren jrrdischen Gott / deñ Oberkeiten werden im 82. Psalm Götter geheissen / den haben sie zugesetzt. Vnd das sonderlich zubeklagen / wenn ja S. F. G. hetten sterben sollen / wie deñ kein Mensch lebt / der nicht den Todt solt sehen / im 89. Psalm / so were es noch etlicher massen hingangen / so sie in seiner hertzlieben Gemahlin armen gestorben / welches nicht geschehen / vnnd so Junge Herrn vnd Frewlein (die jhren lieben Herren Vater zum theil in etlichen Jahren / zum theil gar nicht gesehen) im letzten vmbs Bette hergestanden / vnd Väterliche Vermahnung vnd Segen / wie Salomo Davids Sohn / im ersten Buch der Könige am 2. angehöret vnd empfangen / welches verblieben / vnnd so Landt vnd Leut auffgewartet / welches jhnen nicht hat wiederfahren können. Was sol ich viel sagen? Es ist gar ein jämmerlicher vnnd sehr beweglicher Fall. Weren wir nu Heyden / die von Gott nichts wissen / vnd keine Hoffnung haben / so möchten wir drüber <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0004"/> denselben in der that Todt für / mit Schmertzen vnd Weinen. Vnd weñ mans recht bedenckt / wem solte es nicht schmertzen? Wer wolte nicht drüber Weinen? Deñ die hochlöbliche Landeßfürstin hat dran gehabt jhr Heupt / deñ der Mañ ist des Weibes Heupt / schreibt Paulus zun Ephes. 5. das hat sie verlohren / vnd ist in den betrübten Witwen Standt gerahten: Junge Herrn vnd Frewlein haben dran gehabt jhren Herrn Vater / dessen sind sie beraubet / vnnd zu Einsamen Waisen worden: Landt vnd Leut haben dran gehabt jhren jrrdischen Gott / deñ Oberkeiten werden im 82. Psalm Götter geheissen / den haben sie zugesetzt. Vnd das sonderlich zubeklagen / wenn ja S. F. G. hetten sterben sollen / wie deñ kein Mensch lebt / der nicht den Todt solt sehen / im 89. Psalm / so were es noch etlicher massen hingangen / so sie in seiner hertzlieben Gemahlin armen gestorben / welches nicht geschehen / vnnd so Junge Herrn vnd Frewlein (die jhren lieben Herren Vater zum theil in etlichen Jahren / zum theil gar nicht gesehen) im letzten vmbs Bette hergestanden / vnd Väterliche Vermahnung vnd Segen / wie Salomo Davids Sohn / im ersten Buch der Könige am 2. angehöret vnd empfangen / welches verblieben / vnnd so Landt vnd Leut auffgewartet / welches jhnen nicht hat wiederfahren können. Was sol ich viel sagen? Es ist gar ein jämmerlicher vnnd sehr beweglicher Fall. Weren wir nu Heyden / die von Gott nichts wissen / vnd keine Hoffnung haben / so möchten wir drüber </p> </div> </body> </text> </TEI> [0004]
denselben in der that Todt für / mit Schmertzen vnd Weinen. Vnd weñ mans recht bedenckt / wem solte es nicht schmertzen? Wer wolte nicht drüber Weinen? Deñ die hochlöbliche Landeßfürstin hat dran gehabt jhr Heupt / deñ der Mañ ist des Weibes Heupt / schreibt Paulus zun Ephes. 5. das hat sie verlohren / vnd ist in den betrübten Witwen Standt gerahten: Junge Herrn vnd Frewlein haben dran gehabt jhren Herrn Vater / dessen sind sie beraubet / vnnd zu Einsamen Waisen worden: Landt vnd Leut haben dran gehabt jhren jrrdischen Gott / deñ Oberkeiten werden im 82. Psalm Götter geheissen / den haben sie zugesetzt. Vnd das sonderlich zubeklagen / wenn ja S. F. G. hetten sterben sollen / wie deñ kein Mensch lebt / der nicht den Todt solt sehen / im 89. Psalm / so were es noch etlicher massen hingangen / so sie in seiner hertzlieben Gemahlin armen gestorben / welches nicht geschehen / vnnd so Junge Herrn vnd Frewlein (die jhren lieben Herren Vater zum theil in etlichen Jahren / zum theil gar nicht gesehen) im letzten vmbs Bette hergestanden / vnd Väterliche Vermahnung vnd Segen / wie Salomo Davids Sohn / im ersten Buch der Könige am 2. angehöret vnd empfangen / welches verblieben / vnnd so Landt vnd Leut auffgewartet / welches jhnen nicht hat wiederfahren können. Was sol ich viel sagen? Es ist gar ein jämmerlicher vnnd sehr beweglicher Fall. Weren wir nu Heyden / die von Gott nichts wissen / vnd keine Hoffnung haben / so möchten wir drüber
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