Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Tulla, Johann Gottfried: Der Rhein von Basel bis Mannheim mit Begründung der Nothwendigkeit, diesen Strom zu regulieren. Leipzig, 1822.

Bild:
<< vorherige Seite

Hildmannsfeld, Moos, Breithurst, Zell, Unzhurst, Hesselbach, Groschweiher, Gamshurst, Wachshurst etc.

In welcher Zeit die bedeutenden Unternehmungen der Ableitung des deutschen Rheins in den großen vorgenommen wurden, dürfte in der Geschichte nicht aufzufinden seyn. Wahrscheinlich wurden die wichtigsten, unter der Regierung Kaiser Karls des Großen ausgeführt.

Vieles wurde durch gedachte Unternehmungen bewirkt, aber Vieles bleibt noch zu thun übrig. Die Wirkung der Abzugs-Canäle wurde durch die Anlegung von Mühlen, auf eine äußerst nachtheilige und der Cultur hinderliche Art, geschwächt, die Sümpfe nicht gehörig entwässert, ihre Erhöhung durch Trübwässerungen nicht, oder nicht hinlänglich befördert, überhaupt die Bewässerungs-Einrichtungen zum Theil wegen Mangel des Wasserabzugs größtentheils unterlassen und endlich nirgends eine Anstalt getroffen, die Flüsse zur Bewässerung des alten sterilen Seebetts zwischen dem deutschen und dem großen Rhein, von Lichtenau oder Stollhofen abwärts, zu benutzen.

Dieses Terrain kann nach einem Ueberschlag von Stollhofen bis gegen den Neckar 150000 bis 155000 Morgen betragen und könnte mit Ausnahme der in einigen Gegenden bestehenden Sandhügel, nach und nach in gutes Bauland umgeschaffen werden. Es würde gleich anfänglich, da wo Felder oder Wiesen

Hildmannsfeld, Moos, Breithurst, Zell, Unzhurst, Hesselbach, Groschweiher, Gamshurst, Wachshurst etc.

In welcher Zeit die bedeutenden Unternehmungen der Ableitung des deutschen Rheins in den großen vorgenommen wurden, dürfte in der Geschichte nicht aufzufinden seyn. Wahrscheinlich wurden die wichtigsten, unter der Regierung Kaiser Karls des Großen ausgeführt.

Vieles wurde durch gedachte Unternehmungen bewirkt, aber Vieles bleibt noch zu thun übrig. Die Wirkung der Abzugs-Canäle wurde durch die Anlegung von Mühlen, auf eine äußerst nachtheilige und der Cultur hinderliche Art, geschwächt, die Sümpfe nicht gehörig entwässert, ihre Erhöhung durch Trübwässerungen nicht, oder nicht hinlänglich befördert, überhaupt die Bewässerungs-Einrichtungen zum Theil wegen Mangel des Wasserabzugs größtentheils unterlassen und endlich nirgends eine Anstalt getroffen, die Flüsse zur Bewässerung des alten sterilen Seebetts zwischen dem deutschen und dem großen Rhein, von Lichtenau oder Stollhofen abwärts, zu benutzen.

Dieses Terrain kann nach einem Ueberschlag von Stollhofen bis gegen den Neckar 150000 bis 155000 Morgen betragen und könnte mit Ausnahme der in einigen Gegenden bestehenden Sandhügel, nach und nach in gutes Bauland umgeschaffen werden. Es würde gleich anfänglich, da wo Felder oder Wiesen

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0022" n="21"/>
Hildmannsfeld, Moos, Breithurst, Zell, Unzhurst, Hesselbach, Groschweiher, Gamshurst, Wachshurst etc.</p>
        <p>In welcher Zeit die bedeutenden Unternehmungen der Ableitung des deutschen Rheins in den großen vorgenommen wurden, dürfte in der Geschichte nicht aufzufinden seyn. Wahrscheinlich wurden die wichtigsten, unter der Regierung Kaiser <hi rendition="#g">Karls des Großen</hi> ausgeführt.</p>
        <p>Vieles wurde durch gedachte Unternehmungen bewirkt, aber Vieles bleibt noch zu thun übrig. Die Wirkung der Abzugs-Canäle wurde durch die Anlegung von Mühlen, auf eine äußerst nachtheilige und der Cultur hinderliche Art, geschwächt, die Sümpfe nicht gehörig entwässert, ihre Erhöhung durch Trübwässerungen nicht, oder nicht hinlänglich befördert, überhaupt die Bewässerungs-Einrichtungen zum Theil wegen Mangel des Wasserabzugs größtentheils unterlassen und endlich nirgends eine Anstalt getroffen, die Flüsse zur Bewässerung des alten sterilen Seebetts zwischen dem deutschen und dem großen Rhein, von Lichtenau oder Stollhofen abwärts, zu benutzen.</p>
        <p>Dieses Terrain kann nach einem Ueberschlag von Stollhofen bis gegen den Neckar 150000 bis 155000 Morgen betragen und könnte mit Ausnahme der in einigen Gegenden bestehenden Sandhügel, nach und nach in gutes Bauland umgeschaffen werden. Es würde gleich anfänglich, da wo Felder oder Wiesen
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[21/0022] Hildmannsfeld, Moos, Breithurst, Zell, Unzhurst, Hesselbach, Groschweiher, Gamshurst, Wachshurst etc. In welcher Zeit die bedeutenden Unternehmungen der Ableitung des deutschen Rheins in den großen vorgenommen wurden, dürfte in der Geschichte nicht aufzufinden seyn. Wahrscheinlich wurden die wichtigsten, unter der Regierung Kaiser Karls des Großen ausgeführt. Vieles wurde durch gedachte Unternehmungen bewirkt, aber Vieles bleibt noch zu thun übrig. Die Wirkung der Abzugs-Canäle wurde durch die Anlegung von Mühlen, auf eine äußerst nachtheilige und der Cultur hinderliche Art, geschwächt, die Sümpfe nicht gehörig entwässert, ihre Erhöhung durch Trübwässerungen nicht, oder nicht hinlänglich befördert, überhaupt die Bewässerungs-Einrichtungen zum Theil wegen Mangel des Wasserabzugs größtentheils unterlassen und endlich nirgends eine Anstalt getroffen, die Flüsse zur Bewässerung des alten sterilen Seebetts zwischen dem deutschen und dem großen Rhein, von Lichtenau oder Stollhofen abwärts, zu benutzen. Dieses Terrain kann nach einem Ueberschlag von Stollhofen bis gegen den Neckar 150000 bis 155000 Morgen betragen und könnte mit Ausnahme der in einigen Gegenden bestehenden Sandhügel, nach und nach in gutes Bauland umgeschaffen werden. Es würde gleich anfänglich, da wo Felder oder Wiesen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2012-10-29T10:30:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2012-10-29T10:30:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2012-10-29T10:30:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Als Grundlage dienen die Wikisource:Editionsrichtlinien.
  • Überschriebene „e“ über den Vokalen „a“, „o“ und „u“ wurden als moderne Umlaute transkribiert.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/tulla_rhein_1822
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/tulla_rhein_1822/22
Zitationshilfe: Tulla, Johann Gottfried: Der Rhein von Basel bis Mannheim mit Begründung der Nothwendigkeit, diesen Strom zu regulieren. Leipzig, 1822, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tulla_rhein_1822/22>, abgerufen am 03.12.2024.