Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Uhland, Ludwig: Gedichte. Stuttgart u. a., 1815.

Bild:
<< vorherige Seite
Der Traum.

Im schönsten Garten wallten
Zwei Buhlen, Hand in Hand,
Zwo bleiche, kranke Gestalten,
Sie saßen in's Blumenland.
Sie küßten sich auf die Wangen
Und küßten sich auf den Mund,
Sie hielten sich fest umfangen,
Sie wurden jung und gesund.
Zwei Glöcklein klangen helle,
Der Traum entschwand zur Stund';
Sie lag in der Klosterzelle,
Er fern in Thurmes Grund.

Der Traum.

Im ſchönſten Garten wallten
Zwei Buhlen, Hand in Hand,
Zwo bleiche, kranke Geſtalten,
Sie ſaßen in’s Blumenland.
Sie küßten ſich auf die Wangen
Und küßten ſich auf den Mund,
Sie hielten ſich feſt umfangen,
Sie wurden jung und geſund.
Zwei Glöcklein klangen helle,
Der Traum entſchwand zur Stund’;
Sie lag in der Kloſterzelle,
Er fern in Thurmes Grund.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0186" n="180"/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#g">Der Traum</hi>.</head><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l>Im &#x017F;chön&#x017F;ten Garten wallten</l><lb/>
              <l>Zwei Buhlen, Hand in Hand,</l><lb/>
              <l>Zwo bleiche, kranke Ge&#x017F;talten,</l><lb/>
              <l>Sie &#x017F;aßen in&#x2019;s Blumenland.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="2">
              <l>Sie küßten &#x017F;ich auf die Wangen</l><lb/>
              <l>Und küßten &#x017F;ich auf den Mund,</l><lb/>
              <l>Sie hielten &#x017F;ich fe&#x017F;t umfangen,</l><lb/>
              <l>Sie wurden jung und ge&#x017F;und.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="3">
              <l>Zwei Glöcklein klangen helle,</l><lb/>
              <l>Der Traum ent&#x017F;chwand zur Stund&#x2019;;</l><lb/>
              <l>Sie lag in der Klo&#x017F;terzelle,</l><lb/>
              <l>Er fern in Thurmes Grund.</l>
            </lg>
          </lg>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[180/0186] Der Traum. Im ſchönſten Garten wallten Zwei Buhlen, Hand in Hand, Zwo bleiche, kranke Geſtalten, Sie ſaßen in’s Blumenland. Sie küßten ſich auf die Wangen Und küßten ſich auf den Mund, Sie hielten ſich feſt umfangen, Sie wurden jung und geſund. Zwei Glöcklein klangen helle, Der Traum entſchwand zur Stund’; Sie lag in der Kloſterzelle, Er fern in Thurmes Grund.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/uhland_gedichte_1815
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/uhland_gedichte_1815/186
Zitationshilfe: Uhland, Ludwig: Gedichte. Stuttgart u. a., 1815, S. 180. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/uhland_gedichte_1815/186>, abgerufen am 22.11.2024.