Reich wär' Unstern noch geworden Mit dem Gut der neuen Welt, Hätte nicht ein Sturm aus Norden Noch im Port das Schiff zerschellt. Glücklich war er selbst entschwommen, Einer Planke hatt' er's Dank, Hatte schon den Strand erklommen, Glitt zurück noch und versank.
In den Himmel, sonder Zweifel, Würd' er gleich gekommen seyn, Liefe nicht ein dummer Teufel Just ihm in den Weg hinein. Teufel meint, es sey die Seele, Die er eben holen soll, Packt den Unstern an der Kehle, Rennt mit ihm davon wie toll.
Da erscheint ein lichter Engel Rettend aus dem Nebelduft, Donnert flugs den schwarzen Bengel In die tiefste Höllenkluft, Schwebt der goldnen Himmelsferne Mit dem armen Unstern zu, Ueber gut' und böse Sterne Führt er den zur ew'gen Ruh.
Uhlands Gedichte. 17
Reich wär’ Unſtern noch geworden Mit dem Gut der neuen Welt, Hätte nicht ein Sturm aus Norden Noch im Port das Schiff zerſchellt. Glücklich war er ſelbſt entſchwommen, Einer Planke hatt’ er’s Dank, Hatte ſchon den Strand erklommen, Glitt zurück noch und verſank.
In den Himmel, ſonder Zweifel, Würd’ er gleich gekommen ſeyn, Liefe nicht ein dummer Teufel Juſt ihm in den Weg hinein. Teufel meint, es ſey die Seele, Die er eben holen ſoll, Packt den Unſtern an der Kehle, Rennt mit ihm davon wie toll.
Da erſcheint ein lichter Engel Rettend aus dem Nebelduft, Donnert flugs den ſchwarzen Bengel In die tiefſte Höllenkluft, Schwebt der goldnen Himmelsferne Mit dem armen Unſtern zu, Ueber gut’ und böſe Sterne Führt er den zur ew’gen Ruh.
Uhlands Gedichte. 17
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Reich wär’ Unſtern noch geworden
Mit dem Gut der neuen Welt,
Hätte nicht ein Sturm aus Norden
Noch im Port das Schiff zerſchellt.
Glücklich war er ſelbſt entſchwommen,
Einer Planke hatt’ er’s Dank,
Hatte ſchon den Strand erklommen,
Glitt zurück noch und verſank.
In den Himmel, ſonder Zweifel,
Würd’ er gleich gekommen ſeyn,
Liefe nicht ein dummer Teufel
Juſt ihm in den Weg hinein.
Teufel meint, es ſey die Seele,
Die er eben holen ſoll,
Packt den Unſtern an der Kehle,
Rennt mit ihm davon wie toll.
Da erſcheint ein lichter Engel
Rettend aus dem Nebelduft,
Donnert flugs den ſchwarzen Bengel
In die tiefſte Höllenkluft,
Schwebt der goldnen Himmelsferne
Mit dem armen Unſtern zu,
Ueber gut’ und böſe Sterne
Führt er den zur ew’gen Ruh.
Uhlands Gedichte. 17
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Uhland, Ludwig: Gedichte. Stuttgart u. a., 1815, S. 257. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/uhland_gedichte_1815/263>, abgerufen am 16.07.2024.
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