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Uhland, Ludwig: Gedichte. Stuttgart u. a., 1815.

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Ich kniete nieder am Altar,
Von Lieb' und Andacht ganz durchstralet.
Hoch oben an der Decke war
Des Himmels Glorie gemalet;
Doch als ich wieder sah empor,
Da war gesprengt der Kuppel Bogen,
Geöffnet war des Himmels Thor
Und jede Hülle weggezogen.
Was ich für Herrlichkeit geschaut
Mit still anbetendem Erstaunen,
Was ich gehört für sel'gen Laut,
Als Orgel mehr und als Posaunen:
Das steht nicht in der Worte Macht,
Doch wer darnach sich treulich sehnet,
Der nehme des Geläutes Acht,
Das in dem Walde dumpf ertönet!

Ich kniete nieder am Altar,
Von Lieb’ und Andacht ganz durchſtralet.
Hoch oben an der Decke war
Des Himmels Glorie gemalet;
Doch als ich wieder ſah empor,
Da war geſprengt der Kuppel Bogen,
Geöffnet war des Himmels Thor
Und jede Hülle weggezogen.
Was ich für Herrlichkeit geſchaut
Mit ſtill anbetendem Erſtaunen,
Was ich gehört für ſel’gen Laut,
Als Orgel mehr und als Poſaunen:
Das ſteht nicht in der Worte Macht,
Doch wer darnach ſich treulich ſehnet,
Der nehme des Geläutes Acht,
Das in dem Walde dumpf ertönet!

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[340/0346] Ich kniete nieder am Altar, Von Lieb’ und Andacht ganz durchſtralet. Hoch oben an der Decke war Des Himmels Glorie gemalet; Doch als ich wieder ſah empor, Da war geſprengt der Kuppel Bogen, Geöffnet war des Himmels Thor Und jede Hülle weggezogen. Was ich für Herrlichkeit geſchaut Mit ſtill anbetendem Erſtaunen, Was ich gehört für ſel’gen Laut, Als Orgel mehr und als Poſaunen: Das ſteht nicht in der Worte Macht, Doch wer darnach ſich treulich ſehnet, Der nehme des Geläutes Acht, Das in dem Walde dumpf ertönet!

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Zitationshilfe: Uhland, Ludwig: Gedichte. Stuttgart u. a., 1815, S. 340. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/uhland_gedichte_1815/346>, abgerufen am 22.11.2024.