Uhland, Ludwig: Gedichte. Stuttgart u. a., 1815.Es kamen in sein grünes Haus Viel leichtbeschwingte Gäste; Sie sprangen frei und hielten Schmaus Und sangen auf das Beste. Ich fand ein Bett zu süßer Ruh Auf weichen, grünen Matten; Der Wirth, er deckte selbst mich zu Mit seinem kühlen Schatten. Nun fragt' ich nach der Schuldigkeit; Da schüttelt' er den Wipfel. Gesegnet sey er allezeit, Von der Wurzel bis zum Gipfel! 9. Heimkehr. O brich nicht, Steg, du zitterst sehr! O stürz nicht, Fels, du dräuest schwer! Welt, geh nicht unter, Himmel, fall nicht ein, Eh ich mag bei der Liebsten seyn! Es kamen in ſein grünes Haus Viel leichtbeſchwingte Gäſte; Sie ſprangen frei und hielten Schmaus Und ſangen auf das Beſte. Ich fand ein Bett zu ſüßer Ruh Auf weichen, grünen Matten; Der Wirth, er deckte ſelbſt mich zu Mit ſeinem kühlen Schatten. Nun fragt’ ich nach der Schuldigkeit; Da ſchüttelt’ er den Wipfel. Geſegnet ſey er allezeit, Von der Wurzel bis zum Gipfel! 9. Heimkehr. O brich nicht, Steg, du zitterſt ſehr! O ſtürz nicht, Fels, du dräueſt ſchwer! Welt, geh nicht unter, Himmel, fall nicht ein, Eh ich mag bei der Liebſten ſeyn! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0074" n="68"/> <lg n="3"> <l>Es kamen in ſein grünes Haus</l><lb/> <l>Viel leichtbeſchwingte Gäſte;</l><lb/> <l>Sie ſprangen frei und hielten Schmaus</l><lb/> <l>Und ſangen auf das Beſte.</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>Ich fand ein Bett zu ſüßer Ruh</l><lb/> <l>Auf weichen, grünen Matten;</l><lb/> <l>Der Wirth, er deckte ſelbſt mich zu</l><lb/> <l>Mit ſeinem kühlen Schatten.</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <l>Nun fragt’ ich nach der Schuldigkeit;</l><lb/> <l>Da ſchüttelt’ er den Wipfel.</l><lb/> <l>Geſegnet ſey er allezeit,</l><lb/> <l>Von der Wurzel bis zum Gipfel!</l> </lg> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="3"> <head>9. <hi rendition="#g">Heimkehr</hi>.</head><lb/> <lg type="poem"> <l>O brich nicht, Steg, du zitterſt ſehr!</l><lb/> <l>O ſtürz nicht, Fels, du dräueſt ſchwer!</l><lb/> <l>Welt, geh nicht unter, Himmel, fall nicht ein,</l><lb/> <l>Eh ich mag bei der Liebſten ſeyn!</l> </lg> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [68/0074]
Es kamen in ſein grünes Haus
Viel leichtbeſchwingte Gäſte;
Sie ſprangen frei und hielten Schmaus
Und ſangen auf das Beſte.
Ich fand ein Bett zu ſüßer Ruh
Auf weichen, grünen Matten;
Der Wirth, er deckte ſelbſt mich zu
Mit ſeinem kühlen Schatten.
Nun fragt’ ich nach der Schuldigkeit;
Da ſchüttelt’ er den Wipfel.
Geſegnet ſey er allezeit,
Von der Wurzel bis zum Gipfel!
9. Heimkehr.
O brich nicht, Steg, du zitterſt ſehr!
O ſtürz nicht, Fels, du dräueſt ſchwer!
Welt, geh nicht unter, Himmel, fall nicht ein,
Eh ich mag bei der Liebſten ſeyn!
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