Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Uhse, Erdmann: Wohl-informirter Poët. 2. Aufl. Leipzig, 1719.

Bild:
<< vorherige Seite
DienerNeider.
EhreRehe.
ErdeRede
Fehlen.Flehen.
FreyenEyfern.Feyren.
FurchtFrucht.
GastereyReysetag.
GewaltAltweg.
KeuterlingEin gut Kerl.
LebenNebel.
LiebBeil.
NothThon.
RegenGerne.
SchifFisch.
SchlafFalsch.
SchneiderSchindere.
SeelEsel.
TugendGut End.
UhrRuh.
WinterNi trew.

Wer nun aus solchen Anagrammatibus will Verse
machen,
dem wird es gar eine leichte Mühe geben. z. e.

Das Leben ist, und bleibt ein Nebel, es vergehet,
Gantz unvermerckt, und fällt, wenn es am besten stehet.
42. Was kommt nach den Anagramma-
tibus
?

Die Krebs-Reime oder Rücklinge, da man die
Zeilen auch zurücke lesen kan, so, daß bisweilen ein gantz
anderer Verstand heraus kommet. Diese Manier
aber gehet auf zweyerley Art an:

I. Da
G 3
DienerNeider.
EhreRehe.
ErdeRede
Fehlen.Flehen.
FreyenEyfern.Feyren.
FurchtFrucht.
GaſtereyReyſetag.
GewaltAltweg.
KeuterlingEin gut Kerl.
LebenNebel.
LiebBeil.
NothThon.
RegenGerne.
SchifFiſch.
SchlafFalſch.
SchneiderSchindere.
SeelEſel.
TugendGut End.
UhrRuh.
WinterNi trew.

Wer nun aus ſolchen Anagrammatibus will Verſe
machen,
dem wird es gar eine leichte Muͤhe geben. z. e.

Das Leben iſt, und bleibt ein Nebel, es vergehet,
Gantz unvermerckt, und faͤllt, wenn es am beſten ſtehet.
42. Was kommt nach den Anagramma-
tibus
?

Die Krebs-Reime oder Ruͤcklinge, da man die
Zeilen auch zuruͤcke leſen kan, ſo, daß bisweilen ein gantz
anderer Verſtand heraus kommet. Dieſe Manier
aber gehet auf zweyerley Art an:

I. Da
G 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <table>
            <pb facs="#f0103" n="99"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">von den <hi rendition="#aq">Generibus</hi> der Ver&#x017F;e.</hi> </fw><lb/>
            <row>
              <cell>Diener</cell>
              <cell>Neider.</cell>
              <cell/>
            </row><lb/>
            <row>
              <cell>Ehre</cell>
              <cell>Rehe.</cell>
              <cell/>
            </row><lb/>
            <row>
              <cell>Erde</cell>
              <cell>Rede</cell>
              <cell/>
            </row><lb/>
            <row>
              <cell>Fehlen.</cell>
              <cell>Flehen.</cell>
              <cell/>
            </row><lb/>
            <row>
              <cell>Freyen</cell>
              <cell>Eyfern.</cell>
              <cell>Feyren.</cell>
            </row><lb/>
            <row>
              <cell>Furcht</cell>
              <cell>Frucht.</cell>
              <cell/>
            </row><lb/>
            <row>
              <cell>Ga&#x017F;terey</cell>
              <cell>Rey&#x017F;etag.</cell>
              <cell/>
            </row><lb/>
            <row>
              <cell>Gewalt</cell>
              <cell>Altweg.</cell>
              <cell/>
            </row><lb/>
            <row>
              <cell>Keuterling</cell>
              <cell>Ein gut Kerl.</cell>
              <cell/>
            </row><lb/>
            <row>
              <cell>Leben</cell>
              <cell>Nebel.</cell>
              <cell/>
            </row><lb/>
            <row>
              <cell>Lieb</cell>
              <cell>Beil.</cell>
              <cell/>
            </row><lb/>
            <row>
              <cell>Noth</cell>
              <cell>Thon.</cell>
              <cell/>
            </row><lb/>
            <row>
              <cell>Regen</cell>
              <cell>Gerne.</cell>
              <cell/>
            </row><lb/>
            <row>
              <cell>Schif</cell>
              <cell>Fi&#x017F;ch.</cell>
              <cell/>
            </row><lb/>
            <row>
              <cell>Schlaf</cell>
              <cell>Fal&#x017F;ch.</cell>
              <cell/>
            </row><lb/>
            <row>
              <cell>Schneider</cell>
              <cell>Schindere.</cell>
              <cell/>
            </row><lb/>
            <row>
              <cell>Seel</cell>
              <cell>E&#x017F;el.</cell>
              <cell/>
            </row><lb/>
            <row>
              <cell>Tugend</cell>
              <cell>Gut End.</cell>
              <cell/>
            </row><lb/>
            <row>
              <cell>Uhr</cell>
              <cell>Ruh.</cell>
              <cell/>
            </row><lb/>
            <row>
              <cell>Winter</cell>
              <cell>Ni trew.</cell>
              <cell/>
            </row><lb/>
          </table>
          <p>Wer nun aus &#x017F;olchen <hi rendition="#aq">Anagrammatibus</hi> will <hi rendition="#fr">Ver&#x017F;e<lb/>
machen,</hi> dem wird es gar eine leichte Mu&#x0364;he geben. z. e.</p><lb/>
          <lg type="poem">
            <l>Das <hi rendition="#fr">Leben</hi> i&#x017F;t, und bleibt ein <hi rendition="#fr">Nebel,</hi> es vergehet,</l><lb/>
            <l>Gantz unvermerckt, und fa&#x0364;llt, wenn es am be&#x017F;ten &#x017F;tehet.</l>
          </lg>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">42. Was kommt nach den <hi rendition="#aq">Anagramma-<lb/>
tibus</hi>?</hi> </head><lb/>
          <p>Die <hi rendition="#fr">Krebs-Reime</hi> oder <hi rendition="#fr">Ru&#x0364;cklinge,</hi> da man die<lb/>
Zeilen auch zuru&#x0364;cke le&#x017F;en kan, &#x017F;o, daß bisweilen ein gantz<lb/>
anderer Ver&#x017F;tand heraus kommet. Die&#x017F;e Manier<lb/>
aber gehet auf zweyerley Art an:</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">G 3</fw>
          <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">I.</hi> Da</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[99/0103] von den Generibus der Verſe. Diener Neider. Ehre Rehe. Erde Rede Fehlen. Flehen. Freyen Eyfern. Feyren. Furcht Frucht. Gaſterey Reyſetag. Gewalt Altweg. Keuterling Ein gut Kerl. Leben Nebel. Lieb Beil. Noth Thon. Regen Gerne. Schif Fiſch. Schlaf Falſch. Schneider Schindere. Seel Eſel. Tugend Gut End. Uhr Ruh. Winter Ni trew. Wer nun aus ſolchen Anagrammatibus will Verſe machen, dem wird es gar eine leichte Muͤhe geben. z. e. Das Leben iſt, und bleibt ein Nebel, es vergehet, Gantz unvermerckt, und faͤllt, wenn es am beſten ſtehet. 42. Was kommt nach den Anagramma- tibus? Die Krebs-Reime oder Ruͤcklinge, da man die Zeilen auch zuruͤcke leſen kan, ſo, daß bisweilen ein gantz anderer Verſtand heraus kommet. Dieſe Manier aber gehet auf zweyerley Art an: I. Da G 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/uhse_poet_1719
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/uhse_poet_1719/103
Zitationshilfe: Uhse, Erdmann: Wohl-informirter Poët. 2. Aufl. Leipzig, 1719, S. 99. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/uhse_poet_1719/103>, abgerufen am 27.11.2024.