Uhse, Erdmann: Wohl-informirter Poët. 2. Aufl. Leipzig, 1719.von den Generibus der Verse. 3. Ein andrer weiß sein Weißheits-Pfund,Wenn er was machen soll, klug an den Mann zu bringen, Und dessen Witz wird eilend kund, Man siehet den und den zu solchem Weisen dringen, Den lobet man an jenes statt, Weil er sehr viel besitzt, was jener gar nicht hat. II. Trochaische Oden. vid. Musen-Cabinet p. 90. 109. 106. 377. & 378. 381. 383. 463. 491. 522. 535. 538. 792. 864. 1179. 1224. Also verfertigte ein guter Freund folgendes, als S. Kön. Majest. in Preus- sen An. 1701. von der Crönung aus Preussen wie- der in die Marck zurücke kam, und einem Ritter- schlage zu Sonnenburg beywohnen wolte. 1. Grosser König, nimm mit GnadenDeines Knechtes Opffer an, Dessen Hertz mit Lust beladen, Die er nicht verbergen kan: Nun du grosser Friederich, Siehst mit Gnaden auch auf mich. 2. Preussen wird beglückt geschätzet,Daß es dir Hochtheurer Held, Deine Cron' aufs Haupt gesetzet, Und den Scepter dargestellt: Doch die Marck ist mehr beglückt, Weil sie dich nun stets erblickt. 3. Deine Majestät durch dringetAller Unterthanen Brust, Und dein Vater-Hertze bringet Jhnen überhäuffte Lust, Ohne
von den Generibus der Verſe. 3. Ein andrer weiß ſein Weißheits-Pfund,Wenn er was machen ſoll, klug an den Mann zu bringen, Und deſſen Witz wird eilend kund, Man ſiehet den und den zu ſolchem Weiſen dringen, Den lobet man an jenes ſtatt, Weil er ſehr viel beſitzt, was jener gar nicht hat. II. Trochaiſche Oden. vid. Muſen-Cabinet p. 90. 109. 106. 377. & 378. 381. 383. 463. 491. 522. 535. 538. 792. 864. 1179. 1224. Alſo verfertigte ein guter Freund folgendes, als S. Koͤn. Majeſt. in Preuſ- ſen An. 1701. von der Croͤnung aus Preuſſen wie- der in die Marck zuruͤcke kam, und einem Ritter- ſchlage zu Sonnenburg beywohnen wolte. 1. Groſſer Koͤnig, nimm mit GnadenDeines Knechtes Opffer an, Deſſen Hertz mit Luſt beladen, Die er nicht verbergen kan: Nun du groſſer Friederich, Siehſt mit Gnaden auch auf mich. 2. Preuſſen wird begluͤckt geſchaͤtzet,Daß es dir Hochtheurer Held, Deine Cron’ aufs Haupt geſetzet, Und den Scepter dargeſtellt: Doch die Marck iſt mehr begluͤckt, Weil ſie dich nun ſtets erblickt. 3. Deine Majeſtaͤt durch dringetAller Unterthanen Bruſt, Und dein Vater-Hertze bringet Jhnen uͤberhaͤuffte Luſt, Ohne
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Und deſſen Witz wird eilend kund,
Man ſiehet den und den zu ſolchem Weiſen dringen,
Den lobet man an jenes ſtatt,
Weil er ſehr viel beſitzt, was jener gar nicht hat.
II. Trochaiſche Oden. vid. Muſen-Cabinet p. 90.
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792. 864. 1179. 1224. Alſo verfertigte ein guter
Freund folgendes, als S. Koͤn. Majeſt. in Preuſ-
ſen An. 1701. von der Croͤnung aus Preuſſen wie-
der in die Marck zuruͤcke kam, und einem Ritter-
ſchlage zu Sonnenburg beywohnen wolte.
1.
Groſſer Koͤnig, nimm mit Gnaden
Deines Knechtes Opffer an,
Deſſen Hertz mit Luſt beladen,
Die er nicht verbergen kan:
Nun du groſſer Friederich,
Siehſt mit Gnaden auch auf mich.
2.
Preuſſen wird begluͤckt geſchaͤtzet,
Daß es dir Hochtheurer Held,
Deine Cron’ aufs Haupt geſetzet,
Und den Scepter dargeſtellt:
Doch die Marck iſt mehr begluͤckt,
Weil ſie dich nun ſtets erblickt.
3.
Deine Majeſtaͤt durch dringet
Aller Unterthanen Bruſt,
Und dein Vater-Hertze bringet
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