Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Der vollkommene rechtschaffene Welt-Mann. Frankfurt (Main), 1680.

Bild:
<< vorherige Seite

Der vollkommene
Volck/ so dergleichen Schutz nicht hätte/
in steter Unruhe seyn würde/ es würde sich
alle Augenblick in der Gefahr sehen/ von
seinen Feinden geplündert zuwerden/ und
würden nicht allein seine Schätze die
Furcht von ihm nicht abtreiben können/
sondern würden sie auch noch ohnfehlbar
vermehren/ in Betrachtung/ daß sie eine
solche Beute sind/ so die Feinde von allen
Orten an sich locket. Aber nachdem wir
gesaget/ wie man sich müsse verhalten bey
seinem Printzen. So lasset uns auch noch
sehen/ wie wir mit noch einer andern
Macht/ die offt nur eine allzuungemessene
Gewalt über unsere Wilkühr hat/ umb-
gehen sollen.

Daß das Umbgehen mit dem
Frauenzimmer einem recht-
schaffenen Manne nicht allein
nicht muß verboten seyn/ sondern
auch/ daß es ihm etlicher
massen nöthig ist.

ES ist warhafftig gewiß/ daß diese Con-
versation
ihm kan nützlich seyn/ wofern

er

Der vollkommene
Volck/ ſo dergleichen Schutz nicht haͤtte/
in ſteter Unruhe ſeyn wuͤrde/ es wuͤrde ſich
alle Augenblick in der Gefahr ſehen/ von
ſeinen Feinden gepluͤndert zuwerden/ und
wuͤrden nicht allein ſeine Schaͤtze die
Furcht von ihm nicht abtreiben koͤnnen/
ſondern wuͤrden ſie auch noch ohnfehlbar
vermehren/ in Betrachtung/ daß ſie eine
ſolche Beute ſind/ ſo die Feinde von allen
Orten an ſich locket. Aber nachdem wir
geſaget/ wie man ſich muͤſſe verhalten bey
ſeinem Printzen. So laſſet uns auch noch
ſehen/ wie wir mit noch einer andern
Macht/ die offt nur eine allzuungemeſſene
Gewalt uͤber unſere Wilkuͤhr hat/ umb-
gehen ſollen.

Daß das Umbgehen mit dem
Frauenzimmer einem recht-
ſchaffenen Manne nicht allein
nicht muß veꝛboten ſeyn/ ſondeꝛn
auch/ daß es ihm etlicher
maſſen noͤthig iſt.

ES iſt warhafftig gewiß/ daß dieſe Con-
verſation
ihm kan nuͤtzlich ſeyn/ wofern

er
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0150" n="134"/><fw place="top" type="header">Der vollkommene</fw><lb/>
Volck/ &#x017F;o dergleichen Schutz nicht ha&#x0364;tte/<lb/>
in &#x017F;teter Unruhe &#x017F;eyn wu&#x0364;rde/ es wu&#x0364;rde &#x017F;ich<lb/>
alle Augenblick in der Gefahr &#x017F;ehen/ von<lb/>
&#x017F;einen Feinden geplu&#x0364;ndert zuwerden/ und<lb/>
wu&#x0364;rden nicht allein &#x017F;eine Scha&#x0364;tze die<lb/>
Furcht von ihm nicht abtreiben ko&#x0364;nnen/<lb/>
&#x017F;ondern wu&#x0364;rden &#x017F;ie auch noch ohnfehlbar<lb/>
vermehren/ in Betrachtung/ daß &#x017F;ie eine<lb/>
&#x017F;olche Beute &#x017F;ind/ &#x017F;o die Feinde von allen<lb/>
Orten an &#x017F;ich locket. Aber nachdem wir<lb/>
ge&#x017F;aget/ wie man &#x017F;ich mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e verhalten bey<lb/>
&#x017F;einem Printzen. So la&#x017F;&#x017F;et uns auch noch<lb/>
&#x017F;ehen/ wie wir mit noch einer andern<lb/>
Macht/ die offt nur eine allzuungeme&#x017F;&#x017F;ene<lb/>
Gewalt u&#x0364;ber un&#x017F;ere Wilku&#x0364;hr hat/ umb-<lb/>
gehen &#x017F;ollen.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Daß das Umbgehen mit dem<lb/>
Frauenzimmer einem recht-<lb/>
&#x017F;chaffenen Manne nicht allein<lb/>
nicht muß ve&#xA75B;boten &#x017F;eyn/ &#x017F;onde&#xA75B;n<lb/>
auch/ daß es ihm etlicher<lb/>
ma&#x017F;&#x017F;en no&#x0364;thig i&#x017F;t.</hi> </head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">E</hi>S i&#x017F;t warhafftig gewiß/ daß die&#x017F;e <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Con-<lb/>
ver&#x017F;ation</hi></hi> ihm kan nu&#x0364;tzlich &#x017F;eyn/ wofern<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">er</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[134/0150] Der vollkommene Volck/ ſo dergleichen Schutz nicht haͤtte/ in ſteter Unruhe ſeyn wuͤrde/ es wuͤrde ſich alle Augenblick in der Gefahr ſehen/ von ſeinen Feinden gepluͤndert zuwerden/ und wuͤrden nicht allein ſeine Schaͤtze die Furcht von ihm nicht abtreiben koͤnnen/ ſondern wuͤrden ſie auch noch ohnfehlbar vermehren/ in Betrachtung/ daß ſie eine ſolche Beute ſind/ ſo die Feinde von allen Orten an ſich locket. Aber nachdem wir geſaget/ wie man ſich muͤſſe verhalten bey ſeinem Printzen. So laſſet uns auch noch ſehen/ wie wir mit noch einer andern Macht/ die offt nur eine allzuungemeſſene Gewalt uͤber unſere Wilkuͤhr hat/ umb- gehen ſollen. Daß das Umbgehen mit dem Frauenzimmer einem recht- ſchaffenen Manne nicht allein nicht muß veꝛboten ſeyn/ ſondeꝛn auch/ daß es ihm etlicher maſſen noͤthig iſt. ES iſt warhafftig gewiß/ daß dieſe Con- verſation ihm kan nuͤtzlich ſeyn/ wofern er

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/unbekannt_weltmann_1680
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/unbekannt_weltmann_1680/150
Zitationshilfe: [N. N.]: Der vollkommene rechtschaffene Welt-Mann. Frankfurt (Main), 1680, S. 134. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/unbekannt_weltmann_1680/150>, abgerufen am 11.05.2024.