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[N. N.]: Der vollkommene rechtschaffene Welt-Mann. Frankfurt (Main), 1680.

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Welt-Mann.
len geschickter macht/ wie schon gesagt: So
ist auch gewiß/ daß/ weil sie macht/ daß wir
das Böse empfinden/ sie uns treibet Vor-
sehung zuthun gegen das Unglück/ so uns
noch begegnen kan. Ein General/ so ein-
mal geschlagen worden/ ist gemeiniglich
weit außsehender; und ein Steuermann/
der viel Stürm hat außgestanden/ gibt sich
nicht leicht auß dem Vortheil/ so lange ihm
der Wind noch in die Seegel stösset. Gott
hielt das Jüdische Volck auff dem Wege
der Gerechtigkeit nicht besser/ als durch die
Plagen. Und der weise Mann saget/ daß
es besser sey in das Klag-Hauß zugehen/
als in das Hauß der Freuden. Gewißlich
Elend macht uns gelehrter als Wohlerge-
hen/ weil jenes besser durchzudrücken pfle-
get/ und daß man nicht so geschwind ver-
gisset/ was man böses außgestanden/ als
daß man einige Lust gekostet hat. Ein recht-
schaffener und kluger Mann/ da er von ei-
nem unserer Herrschafft benachbartem Kö-
nige redete/ sagte/ daß dieser Printz ein vor-
trefflicher Herr wäre/ und von grossen Tu-
genden/ aber daß man auch bekennen mü-
ste/ seine Hoffmeisterinn die Noth hätte
nicht wenig beygetragen umb auß ihm ei-

nen

Welt-Mann.
len geſchickter macht/ wie ſchon geſagt: So
iſt auch gewiß/ daß/ weil ſie macht/ daß wir
das Boͤſe empfinden/ ſie uns treibet Vor-
ſehung zuthun gegen das Ungluͤck/ ſo uns
noch begegnen kan. Ein General/ ſo ein-
mal geſchlagen worden/ iſt gemeiniglich
weit außſehender; und ein Steuermann/
der viel Stuͤrm hat außgeſtanden/ gibt ſich
nicht leicht auß dem Vortheil/ ſo lange ihm
der Wind noch in die Seegel ſtoͤſſet. Gott
hielt das Juͤdiſche Volck auff dem Wege
der Gerechtigkeit nicht beſſer/ als durch die
Plagen. Und der weiſe Mann ſaget/ daß
es beſſer ſey in das Klag-Hauß zugehen/
als in das Hauß der Freuden. Gewißlich
Elend macht uns gelehrter als Wohlerge-
hen/ weil jenes beſſer durchzudruͤcken pfle-
get/ und daß man nicht ſo geſchwind ver-
giſſet/ was man boͤſes außgeſtanden/ als
daß man einige Luſt gekoſtet hat. Ein recht-
ſchaffener und kluger Mann/ da er von ei-
nem unſerer Herrſchafft benachbartem Koͤ-
nige redete/ ſagte/ daß dieſer Printz ein vor-
trefflicher Herr waͤre/ und von groſſen Tu-
genden/ aber daß man auch bekennen muͤ-
ſte/ ſeine Hoffmeiſterinn die Noth haͤtte
nicht wenig beygetragen umb auß ihm ei-

nen
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[65/0081] Welt-Mann. len geſchickter macht/ wie ſchon geſagt: So iſt auch gewiß/ daß/ weil ſie macht/ daß wir das Boͤſe empfinden/ ſie uns treibet Vor- ſehung zuthun gegen das Ungluͤck/ ſo uns noch begegnen kan. Ein General/ ſo ein- mal geſchlagen worden/ iſt gemeiniglich weit außſehender; und ein Steuermann/ der viel Stuͤrm hat außgeſtanden/ gibt ſich nicht leicht auß dem Vortheil/ ſo lange ihm der Wind noch in die Seegel ſtoͤſſet. Gott hielt das Juͤdiſche Volck auff dem Wege der Gerechtigkeit nicht beſſer/ als durch die Plagen. Und der weiſe Mann ſaget/ daß es beſſer ſey in das Klag-Hauß zugehen/ als in das Hauß der Freuden. Gewißlich Elend macht uns gelehrter als Wohlerge- hen/ weil jenes beſſer durchzudruͤcken pfle- get/ und daß man nicht ſo geſchwind ver- giſſet/ was man boͤſes außgeſtanden/ als daß man einige Luſt gekoſtet hat. Ein recht- ſchaffener und kluger Mann/ da er von ei- nem unſerer Herrſchafft benachbartem Koͤ- nige redete/ ſagte/ daß dieſer Printz ein vor- trefflicher Herr waͤre/ und von groſſen Tu- genden/ aber daß man auch bekennen muͤ- ſte/ ſeine Hoffmeiſterinn die Noth haͤtte nicht wenig beygetragen umb auß ihm ei- nen

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Zitationshilfe: [N. N.]: Der vollkommene rechtschaffene Welt-Mann. Frankfurt (Main), 1680, S. 65. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/unbekannt_weltmann_1680/81>, abgerufen am 26.11.2024.