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Unzer, Johann August: Erste Gründe einer Physiologie der eigentlichen thierischen Natur thierischer Körper. Leipzig, 1771.

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Wirk. d. mat. Jd. durch die Nerv. in den Mechan.
die, durch die äußern Empfindungen, gewirket werden.
§. 132.
3. Wenn die Seele durch eigenmächtige Vorstellungen
die Muskeln, und durch sie andre Theile beweget, so müs-
sen diese im Gehirne den Ursprung der Nerven reizen, die
diese Muskeln regieren. §. 130. Alle Arten der Einbil-
dungen und Vorhersehungen, auch unächte äußere Em-
pfindungen, (§. 148.) die innern Empfindungen, Trieb-
federn des Gemüths, Begierden, Verabscheuungen, Trie-
be, Leidenschaften, Vorstellungen des Verstandes, in so
fern sie mit sinnlichen Vorstellungen vermischet, oder doch
Triebfedern des Gemüths sind, (vergl. §. 330 etc.) und die
Begierden und Verabscheuungen des Willens, haben, wie
die Erfahrung lehret, mancherley Einflüsse in einige Mus-
keln, und das Gebiet der thierischen Seelenkräfte über die
Muskeln ist also sehr allgemein.
4. Je stärker die sinnlichen Eindrücke aller dieser Vor-
stellungen ins Gehirn sind, desto stärkere Bewegungen kön-
nen sie in den Muskeln hervorbringen. §. 133.
5. Wenn diese Bewegungen von ganz eigenmächtigen
Vorstellungen, z. E. von Entschlüssen des Willens gewir-
ket werden, so kann man den Grund ihrer Folge blos in
den Gesetzen der Vorstellungskraft, welchen die Seele fol-
get, suchen. §. 110. Dahingegen die Muskelbewegun-
gen von sinnlichen Vorstellungen zum Theil aus der Folge
der äußern Empfindungen aus den sie veranlassenden
äußern sinnlichen Eindrücken erkannt werden können. §.
105 -- 108.
6. Auf dieselbe Weise, wie alle Seelenwirkungen durch
die Nerven gehindert werden können, müssen auch die durch
die Muskeln gehindert werden können. §. 136 -- 139.
Daher werden nicht alle Muskeln von jedem sinnlichen Ein-
drucke ins Gehirn durch Seelenwirkungen beweget, welche
der Nerve, der im Gehirne den sinnlichen Eindruck em-
pfängt, sonst wohl bewegen kann.
§. 166.
L 2
Wirk. d. mat. Jd. durch die Nerv. in den Mechan.
die, durch die aͤußern Empfindungen, gewirket werden.
§. 132.
3. Wenn die Seele durch eigenmaͤchtige Vorſtellungen
die Muskeln, und durch ſie andre Theile beweget, ſo muͤſ-
ſen dieſe im Gehirne den Urſprung der Nerven reizen, die
dieſe Muskeln regieren. §. 130. Alle Arten der Einbil-
dungen und Vorherſehungen, auch unaͤchte aͤußere Em-
pfindungen, (§. 148.) die innern Empfindungen, Trieb-
federn des Gemuͤths, Begierden, Verabſcheuungen, Trie-
be, Leidenſchaften, Vorſtellungen des Verſtandes, in ſo
fern ſie mit ſinnlichen Vorſtellungen vermiſchet, oder doch
Triebfedern des Gemuͤths ſind, (vergl. §. 330 ꝛc.) und die
Begierden und Verabſcheuungen des Willens, haben, wie
die Erfahrung lehret, mancherley Einfluͤſſe in einige Mus-
keln, und das Gebiet der thieriſchen Seelenkraͤfte uͤber die
Muskeln iſt alſo ſehr allgemein.
4. Je ſtaͤrker die ſinnlichen Eindruͤcke aller dieſer Vor-
ſtellungen ins Gehirn ſind, deſto ſtaͤrkere Bewegungen koͤn-
nen ſie in den Muskeln hervorbringen. §. 133.
5. Wenn dieſe Bewegungen von ganz eigenmaͤchtigen
Vorſtellungen, z. E. von Entſchluͤſſen des Willens gewir-
ket werden, ſo kann man den Grund ihrer Folge blos in
den Geſetzen der Vorſtellungskraft, welchen die Seele fol-
get, ſuchen. §. 110. Dahingegen die Muskelbewegun-
gen von ſinnlichen Vorſtellungen zum Theil aus der Folge
der aͤußern Empfindungen aus den ſie veranlaſſenden
aͤußern ſinnlichen Eindruͤcken erkannt werden koͤnnen. §.
105 — 108.
6. Auf dieſelbe Weiſe, wie alle Seelenwirkungen durch
die Nerven gehindert werden koͤnnen, muͤſſen auch die durch
die Muskeln gehindert werden koͤnnen. §. 136 — 139.
Daher werden nicht alle Muskeln von jedem ſinnlichen Ein-
drucke ins Gehirn durch Seelenwirkungen beweget, welche
der Nerve, der im Gehirne den ſinnlichen Eindruck em-
pfaͤngt, ſonſt wohl bewegen kann.
§. 166.
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[163/0187] Wirk. d. mat. Jd. durch die Nerv. in den Mechan. die, durch die aͤußern Empfindungen, gewirket werden. §. 132. 3. Wenn die Seele durch eigenmaͤchtige Vorſtellungen die Muskeln, und durch ſie andre Theile beweget, ſo muͤſ- ſen dieſe im Gehirne den Urſprung der Nerven reizen, die dieſe Muskeln regieren. §. 130. Alle Arten der Einbil- dungen und Vorherſehungen, auch unaͤchte aͤußere Em- pfindungen, (§. 148.) die innern Empfindungen, Trieb- federn des Gemuͤths, Begierden, Verabſcheuungen, Trie- be, Leidenſchaften, Vorſtellungen des Verſtandes, in ſo fern ſie mit ſinnlichen Vorſtellungen vermiſchet, oder doch Triebfedern des Gemuͤths ſind, (vergl. §. 330 ꝛc.) und die Begierden und Verabſcheuungen des Willens, haben, wie die Erfahrung lehret, mancherley Einfluͤſſe in einige Mus- keln, und das Gebiet der thieriſchen Seelenkraͤfte uͤber die Muskeln iſt alſo ſehr allgemein. 4. Je ſtaͤrker die ſinnlichen Eindruͤcke aller dieſer Vor- ſtellungen ins Gehirn ſind, deſto ſtaͤrkere Bewegungen koͤn- nen ſie in den Muskeln hervorbringen. §. 133. 5. Wenn dieſe Bewegungen von ganz eigenmaͤchtigen Vorſtellungen, z. E. von Entſchluͤſſen des Willens gewir- ket werden, ſo kann man den Grund ihrer Folge blos in den Geſetzen der Vorſtellungskraft, welchen die Seele fol- get, ſuchen. §. 110. Dahingegen die Muskelbewegun- gen von ſinnlichen Vorſtellungen zum Theil aus der Folge der aͤußern Empfindungen aus den ſie veranlaſſenden aͤußern ſinnlichen Eindruͤcken erkannt werden koͤnnen. §. 105 — 108. 6. Auf dieſelbe Weiſe, wie alle Seelenwirkungen durch die Nerven gehindert werden koͤnnen, muͤſſen auch die durch die Muskeln gehindert werden koͤnnen. §. 136 — 139. Daher werden nicht alle Muskeln von jedem ſinnlichen Ein- drucke ins Gehirn durch Seelenwirkungen beweget, welche der Nerve, der im Gehirne den ſinnlichen Eindruck em- pfaͤngt, ſonſt wohl bewegen kann. §. 166. L 2

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Zitationshilfe: Unzer, Johann August: Erste Gründe einer Physiologie der eigentlichen thierischen Natur thierischer Körper. Leipzig, 1771, S. 163. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/unzer_erstegruende_1771/187>, abgerufen am 24.11.2024.