Zeit eine Seelenwirkung, §. 167. besonders von äußern Empfindungen, §. 211. 364. mithin auch wohl eine mit- telbare Nervenwirkung von äußern sinnlichen Eindrücken seyn kann. §. 421. 423. Es kann also in Thieren, die weder Gehirn noch Vorstellungskraft, ja auch nicht einmal äußere Empfindungen hätten, der natürliche Herzschlag und Umlauf des Bluts eben so wie bey empfindenden von Stat- ten gehen, und bald natürlich, bald widernatürlich wer- den, §. 458. nachdem die äußern sinnlichen Eindrücke ins Herz von verschiedener Beschaffenheit sind, und es kann eine solche Veränderung des Herzschlags und Umlaufs eben dieselben Bewegungen im Thiere veranlassen, welche, wenn es empfände, zufällige Seelenwirkungen eben desselben äu- ßern sinnlichen Eindrucks seyn würden; §. 453. so daß also einem Thiere, in Absicht der Lebensbewegungen eben so wenig, als in Absicht der willkührlichen durch die Muskeln §. 454. abgeht, es mag Gehirn und eine Vorstellungs- kraft besitzen, es mag empfinden, oder nicht. §. 416.
§. 460.
Die natürliche Bewegung, nämlich das Zusammenzie- hen und Ausdehnen der Schlagadern, oder der Puls, und der Umlauf des Bluts im ganzen System der Blut- gesäße, sind, in so fern sie vom Herzschlage abhängen, §. 167. nicht nur als unmittelbare Nervenwirkungen vom äußern sinnlichen Eindrucke möglich, §. 456. 458. sondern auch gewöhnlichermaßen und von Natur nichts anders, §. 459. und ob sie gleich in dieser Absicht zuweilen auch See- lenwirkungen, §. 167. 205. und mittelbare Nervenwir- kungen von äußern sinnlichen Eindrücken seyn können, so kann doch ein Thier dieselben völlig bewerkstelligen, ohne Gehirn, oder Vorstellungskraft, oder Empfindungen zu haben. §. 459. vergl. §. 520. Betrachtet man die na- türliche Bewegung der Schlagadern ohne diese ihre Ab- hänglichkeit vom Herzschlage, so scheint sie kaum thierisch, sondern eine blos mechanische Verrichtung zu seyn. Die
Schlag-
2 Abſchn. insbeſondre.
Zeit eine Seelenwirkung, §. 167. beſonders von aͤußern Empfindungen, §. 211. 364. mithin auch wohl eine mit- telbare Nervenwirkung von aͤußern ſinnlichen Eindruͤcken ſeyn kann. §. 421. 423. Es kann alſo in Thieren, die weder Gehirn noch Vorſtellungskraft, ja auch nicht einmal aͤußere Empfindungen haͤtten, der natuͤrliche Herzſchlag und Umlauf des Bluts eben ſo wie bey empfindenden von Stat- ten gehen, und bald natuͤrlich, bald widernatuͤrlich wer- den, §. 458. nachdem die aͤußern ſinnlichen Eindruͤcke ins Herz von verſchiedener Beſchaffenheit ſind, und es kann eine ſolche Veraͤnderung des Herzſchlags und Umlaufs eben dieſelben Bewegungen im Thiere veranlaſſen, welche, wenn es empfaͤnde, zufaͤllige Seelenwirkungen eben deſſelben aͤu- ßern ſinnlichen Eindrucks ſeyn wuͤrden; §. 453. ſo daß alſo einem Thiere, in Abſicht der Lebensbewegungen eben ſo wenig, als in Abſicht der willkuͤhrlichen durch die Muskeln §. 454. abgeht, es mag Gehirn und eine Vorſtellungs- kraft beſitzen, es mag empfinden, oder nicht. §. 416.
§. 460.
Die natuͤrliche Bewegung, naͤmlich das Zuſammenzie- hen und Ausdehnen der Schlagadern, oder der Puls, und der Umlauf des Bluts im ganzen Syſtem der Blut- geſaͤße, ſind, in ſo fern ſie vom Herzſchlage abhaͤngen, §. 167. nicht nur als unmittelbare Nervenwirkungen vom aͤußern ſinnlichen Eindrucke moͤglich, §. 456. 458. ſondern auch gewoͤhnlichermaßen und von Natur nichts anders, §. 459. und ob ſie gleich in dieſer Abſicht zuweilen auch See- lenwirkungen, §. 167. 205. und mittelbare Nervenwir- kungen von aͤußern ſinnlichen Eindruͤcken ſeyn koͤnnen, ſo kann doch ein Thier dieſelben voͤllig bewerkſtelligen, ohne Gehirn, oder Vorſtellungskraft, oder Empfindungen zu haben. §. 459. vergl. §. 520. Betrachtet man die na- tuͤrliche Bewegung der Schlagadern ohne dieſe ihre Ab- haͤnglichkeit vom Herzſchlage, ſo ſcheint ſie kaum thieriſch, ſondern eine blos mechaniſche Verrichtung zu ſeyn. Die
Schlag-
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2 Abſchn. insbeſondre.
Zeit eine Seelenwirkung, §. 167. beſonders von aͤußern
Empfindungen, §. 211. 364. mithin auch wohl eine mit-
telbare Nervenwirkung von aͤußern ſinnlichen Eindruͤcken
ſeyn kann. §. 421. 423. Es kann alſo in Thieren, die
weder Gehirn noch Vorſtellungskraft, ja auch nicht einmal
aͤußere Empfindungen haͤtten, der natuͤrliche Herzſchlag und
Umlauf des Bluts eben ſo wie bey empfindenden von Stat-
ten gehen, und bald natuͤrlich, bald widernatuͤrlich wer-
den, §. 458. nachdem die aͤußern ſinnlichen Eindruͤcke ins
Herz von verſchiedener Beſchaffenheit ſind, und es kann
eine ſolche Veraͤnderung des Herzſchlags und Umlaufs eben
dieſelben Bewegungen im Thiere veranlaſſen, welche, wenn
es empfaͤnde, zufaͤllige Seelenwirkungen eben deſſelben aͤu-
ßern ſinnlichen Eindrucks ſeyn wuͤrden; §. 453. ſo daß
alſo einem Thiere, in Abſicht der Lebensbewegungen eben ſo
wenig, als in Abſicht der willkuͤhrlichen durch die Muskeln
§. 454. abgeht, es mag Gehirn und eine Vorſtellungs-
kraft beſitzen, es mag empfinden, oder nicht. §. 416.
§. 460.
Die natuͤrliche Bewegung, naͤmlich das Zuſammenzie-
hen und Ausdehnen der Schlagadern, oder der Puls,
und der Umlauf des Bluts im ganzen Syſtem der Blut-
geſaͤße, ſind, in ſo fern ſie vom Herzſchlage abhaͤngen, §.
167. nicht nur als unmittelbare Nervenwirkungen vom
aͤußern ſinnlichen Eindrucke moͤglich, §. 456. 458. ſondern
auch gewoͤhnlichermaßen und von Natur nichts anders, §.
459. und ob ſie gleich in dieſer Abſicht zuweilen auch See-
lenwirkungen, §. 167. 205. und mittelbare Nervenwir-
kungen von aͤußern ſinnlichen Eindruͤcken ſeyn koͤnnen, ſo
kann doch ein Thier dieſelben voͤllig bewerkſtelligen, ohne
Gehirn, oder Vorſtellungskraft, oder Empfindungen zu
haben. §. 459. vergl. §. 520. Betrachtet man die na-
tuͤrliche Bewegung der Schlagadern ohne dieſe ihre Ab-
haͤnglichkeit vom Herzſchlage, ſo ſcheint ſie kaum thieriſch,
ſondern eine blos mechaniſche Verrichtung zu ſeyn. Die
Schlag-
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Unzer, Johann August: Erste Gründe einer Physiologie der eigentlichen thierischen Natur thierischer Körper. Leipzig, 1771, S. 461. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/unzer_erstegruende_1771/485>, abgerufen am 22.11.2024.
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