wirkungen, oder nicht empfunden werden, und nur Ner- venwirkungen von ihnen hervorbringen, ohne daß beyde gleichzeitige einander entgegengesetzte sinnliche Eindrücke in ihrem Fortgange einander hindern sollten. §. 487.
§. 511.
Wenn ein Nerve zwischen dem Muskel und dem Orte der Berührung, die ihm den innern sinnlichen Eindruck, es sey ursprünglich, oder durch einen gewendeten äußern beybringt, gebunden, gedrücket, oder zerschnitten wird, so kann der Muskel, dem er sich einverleibet, durch keinen innern sinnlichen Eindruck über dem Punkte der Hinder- niß thierisch beweget werden, und ist also von daher keiner Nervenwirkungen von einem solchen mehr fähig, §. 493. 425. N. 3. obgleich die Mitwirkung der thierischen See- lenkräfte des Gehirns und der Vorstellungskraft und in so fern die Gegenwart des Hirns und Kopfs zu allen diesen Nervenwirkungen in den Muskeln unnöthig ist, §. 494. N. 1. so lange nur dabey eben die Bedingung, wie bey den Nervenwirkungen der äußern sinnlichen Eindrücke Statt findet, §. 416. daß der Nerve noch hinlänglich mit Le- bensgeistern versehen sey. §. 359. Nur in manchen Fäl- len ist zu den Nervenwirkungen der innern sinnlichen Ein- drücke in die Muskeln die Gegenwart und Mitwirkung des Gehirns, obwohl nicht um der thierischen Seelenkräfte und um der Vorstellungskraft willen, sondern z. E. blos als des Behältnisses der Ursprünge der Nerven vonnöthen, wenn der innere sinnliche Eindruck ohne Vorstellungen nahe beym Ursprunge der Nerven im Gehirne angebracht werden soll. §. 483. 494. N. 4. Ja, wenn ein allge- meiner, oder doch ein solcher Reiz des Gehirns von andern Ursachen als Vorstellungen, woran die Ursprünge der Be- wegungsnerven aller oder der meisten Muskeln Theil neh- men, erreget wird, so muß die Wirkung davon sich eben so, wie bey den innern sinnlichen Eindrücken von Vorstel- lungen ins Gehirn geschieht, §. 164. N. 5. auf alle oder
die
II Th. Nervenk. 3 Kap. des inn. ſinnl. Eindr.
wirkungen, oder nicht empfunden werden, und nur Ner- venwirkungen von ihnen hervorbringen, ohne daß beyde gleichzeitige einander entgegengeſetzte ſinnliche Eindruͤcke in ihrem Fortgange einander hindern ſollten. §. 487.
§. 511.
Wenn ein Nerve zwiſchen dem Muskel und dem Orte der Beruͤhrung, die ihm den innern ſinnlichen Eindruck, es ſey urſpruͤnglich, oder durch einen gewendeten aͤußern beybringt, gebunden, gedruͤcket, oder zerſchnitten wird, ſo kann der Muskel, dem er ſich einverleibet, durch keinen innern ſinnlichen Eindruck uͤber dem Punkte der Hinder- niß thieriſch beweget werden, und iſt alſo von daher keiner Nervenwirkungen von einem ſolchen mehr faͤhig, §. 493. 425. N. 3. obgleich die Mitwirkung der thieriſchen See- lenkraͤfte des Gehirns und der Vorſtellungskraft und in ſo fern die Gegenwart des Hirns und Kopfs zu allen dieſen Nervenwirkungen in den Muskeln unnoͤthig iſt, §. 494. N. 1. ſo lange nur dabey eben die Bedingung, wie bey den Nervenwirkungen der aͤußern ſinnlichen Eindruͤcke Statt findet, §. 416. daß der Nerve noch hinlaͤnglich mit Le- bensgeiſtern verſehen ſey. §. 359. Nur in manchen Faͤl- len iſt zu den Nervenwirkungen der innern ſinnlichen Ein- druͤcke in die Muskeln die Gegenwart und Mitwirkung des Gehirns, obwohl nicht um der thieriſchen Seelenkraͤfte und um der Vorſtellungskraft willen, ſondern z. E. blos als des Behaͤltniſſes der Urſpruͤnge der Nerven vonnoͤthen, wenn der innere ſinnliche Eindruck ohne Vorſtellungen nahe beym Urſprunge der Nerven im Gehirne angebracht werden ſoll. §. 483. 494. N. 4. Ja, wenn ein allge- meiner, oder doch ein ſolcher Reiz des Gehirns von andern Urſachen als Vorſtellungen, woran die Urſpruͤnge der Be- wegungsnerven aller oder der meiſten Muskeln Theil neh- men, erreget wird, ſo muß die Wirkung davon ſich eben ſo, wie bey den innern ſinnlichen Eindruͤcken von Vorſtel- lungen ins Gehirn geſchieht, §. 164. N. 5. auf alle oder
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II Th. Nervenk. 3 Kap. des inn. ſinnl. Eindr.
wirkungen, oder nicht empfunden werden, und nur Ner-
venwirkungen von ihnen hervorbringen, ohne daß beyde
gleichzeitige einander entgegengeſetzte ſinnliche Eindruͤcke
in ihrem Fortgange einander hindern ſollten. §. 487.
§. 511.
Wenn ein Nerve zwiſchen dem Muskel und dem Orte
der Beruͤhrung, die ihm den innern ſinnlichen Eindruck,
es ſey urſpruͤnglich, oder durch einen gewendeten aͤußern
beybringt, gebunden, gedruͤcket, oder zerſchnitten wird,
ſo kann der Muskel, dem er ſich einverleibet, durch keinen
innern ſinnlichen Eindruck uͤber dem Punkte der Hinder-
niß thieriſch beweget werden, und iſt alſo von daher keiner
Nervenwirkungen von einem ſolchen mehr faͤhig, §. 493.
425. N. 3. obgleich die Mitwirkung der thieriſchen See-
lenkraͤfte des Gehirns und der Vorſtellungskraft und in ſo
fern die Gegenwart des Hirns und Kopfs zu allen dieſen
Nervenwirkungen in den Muskeln unnoͤthig iſt, §. 494.
N. 1. ſo lange nur dabey eben die Bedingung, wie bey den
Nervenwirkungen der aͤußern ſinnlichen Eindruͤcke Statt
findet, §. 416. daß der Nerve noch hinlaͤnglich mit Le-
bensgeiſtern verſehen ſey. §. 359. Nur in manchen Faͤl-
len iſt zu den Nervenwirkungen der innern ſinnlichen Ein-
druͤcke in die Muskeln die Gegenwart und Mitwirkung des
Gehirns, obwohl nicht um der thieriſchen Seelenkraͤfte
und um der Vorſtellungskraft willen, ſondern z. E. blos
als des Behaͤltniſſes der Urſpruͤnge der Nerven vonnoͤthen,
wenn der innere ſinnliche Eindruck ohne Vorſtellungen
nahe beym Urſprunge der Nerven im Gehirne angebracht
werden ſoll. §. 483. 494. N. 4. Ja, wenn ein allge-
meiner, oder doch ein ſolcher Reiz des Gehirns von andern
Urſachen als Vorſtellungen, woran die Urſpruͤnge der Be-
wegungsnerven aller oder der meiſten Muskeln Theil neh-
men, erreget wird, ſo muß die Wirkung davon ſich eben
ſo, wie bey den innern ſinnlichen Eindruͤcken von Vorſtel-
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Unzer, Johann August: Erste Gründe einer Physiologie der eigentlichen thierischen Natur thierischer Körper. Leipzig, 1771, S. 504. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/unzer_erstegruende_1771/528>, abgerufen am 22.11.2024.
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