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Unzer, Johann August: Erste Gründe einer Physiologie der eigentlichen thierischen Natur thierischer Körper. Leipzig, 1771.

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5 Kap. System der Kräfte zum thier. Leben.
physischen, mechanischen, organischen Kräfte, z. E. der
Mischung der flüssigen Theile, der Härte oder Geschmei-
digkeit, des Stoßes, Drucks, der Elasticität, etc. in Be-
trachtung kömmt, welche die Wirkung der thierischen Kräf-
te sich oft zufällig, natürlich und widernatürlich coordini-
ren und subordiniren. Alle thierische Wirkungen stehen
von Natur in der Subordination der sinnlichen Eindrücke,
wodurch die ursprünglichen thierischen Lebenskräfte in ihrer
Wirkung unterhalten werden, so lange nur irgend ein thie-
risches Leben übrig ist. §. 678. 679. Von der Fortdauer
dieser letztern hängt es ab, §. 680. daß tausenderley sinn-
liche Eindrücke in jedem Theile des Systems der thierischen
Maschinen, die in theils natürlich nothwendiger und von
der Natur veranlaßter, theils zufälliger Coordination mit
ihnen wirken, bald ganze Folgen natürlich subordinirter
thierischer Verrichtungen aus verschiedenen Mittelpunkten
thierischer Kräfte, §. 673. 687 -- 689. bald einzelne
solche Verrichtungen, die insgesammt zur Erhaltung und
den von der Natur bestimmten Zwecken des Thieres dienen,
hervorbringen können, §. 674. 681 -- 686. und daß ein
thierisches Leben in seiner Vollkommenheit bestehen und
fortwähren kann, es mag übrigens das Thier beseelt oder
unbeseelt seyn. §. 690. Bey beseelten Thieren sind aber
den ursprünglichen thierischen Lebenskräften noch die thieri-
schen Seelenkräfte des Gehirns natürlich subordiniret, §.
691. welche nichts anders als sinnliche Eindrücke von ei-
ner besondern Art sind, §. 356. die ihre thierische Wir-
kung durch den Mittelpunkt der thierischen Seelenkräfte des
Gehirns §. 692. vermittelst der Erzeugung oder Wirkung
von Vorstellungen und materiellen Jdeen thun, und da-
durch eben dieselben zur Erhaltung des Thieres und Erfül-
lung seiner ihm anbestimmten Zwecke erfoderlichen Reihen
von subordinirten und einzelnen thierischen Verrichtungen,
in eben der theils natürlich nothwendigen, theils zufälligen
Coordination, wie die übrigen, hervorbringen können, §.
696. damit sie zugleich aus Empfindung, Erkenntniß,

Willkühr,

5 Kap. Syſtem der Kraͤfte zum thier. Leben.
phyſiſchen, mechaniſchen, organiſchen Kraͤfte, z. E. der
Miſchung der fluͤſſigen Theile, der Haͤrte oder Geſchmei-
digkeit, des Stoßes, Drucks, der Elaſticitaͤt, ꝛc. in Be-
trachtung koͤmmt, welche die Wirkung der thieriſchen Kraͤf-
te ſich oft zufaͤllig, natuͤrlich und widernatuͤrlich coordini-
ren und ſubordiniren. Alle thieriſche Wirkungen ſtehen
von Natur in der Subordination der ſinnlichen Eindruͤcke,
wodurch die urſpruͤnglichen thieriſchen Lebenskraͤfte in ihrer
Wirkung unterhalten werden, ſo lange nur irgend ein thie-
riſches Leben uͤbrig iſt. §. 678. 679. Von der Fortdauer
dieſer letztern haͤngt es ab, §. 680. daß tauſenderley ſinn-
liche Eindruͤcke in jedem Theile des Syſtems der thieriſchen
Maſchinen, die in theils natuͤrlich nothwendiger und von
der Natur veranlaßter, theils zufaͤlliger Coordination mit
ihnen wirken, bald ganze Folgen natuͤrlich ſubordinirter
thieriſcher Verrichtungen aus verſchiedenen Mittelpunkten
thieriſcher Kraͤfte, §. 673. 687 — 689. bald einzelne
ſolche Verrichtungen, die insgeſammt zur Erhaltung und
den von der Natur beſtimmten Zwecken des Thieres dienen,
hervorbringen koͤnnen, §. 674. 681 — 686. und daß ein
thieriſches Leben in ſeiner Vollkommenheit beſtehen und
fortwaͤhren kann, es mag uͤbrigens das Thier beſeelt oder
unbeſeelt ſeyn. §. 690. Bey beſeelten Thieren ſind aber
den urſpruͤnglichen thieriſchen Lebenskraͤften noch die thieri-
ſchen Seelenkraͤfte des Gehirns natuͤrlich ſubordiniret, §.
691. welche nichts anders als ſinnliche Eindruͤcke von ei-
ner beſondern Art ſind, §. 356. die ihre thieriſche Wir-
kung durch den Mittelpunkt der thieriſchen Seelenkraͤfte des
Gehirns §. 692. vermittelſt der Erzeugung oder Wirkung
von Vorſtellungen und materiellen Jdeen thun, und da-
durch eben dieſelben zur Erhaltung des Thieres und Erfuͤl-
lung ſeiner ihm anbeſtimmten Zwecke erfoderlichen Reihen
von ſubordinirten und einzelnen thieriſchen Verrichtungen,
in eben der theils natuͤrlich nothwendigen, theils zufaͤlligen
Coordination, wie die uͤbrigen, hervorbringen koͤnnen, §.
696. damit ſie zugleich aus Empfindung, Erkenntniß,

Willkuͤhr,
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[703/0727] 5 Kap. Syſtem der Kraͤfte zum thier. Leben. phyſiſchen, mechaniſchen, organiſchen Kraͤfte, z. E. der Miſchung der fluͤſſigen Theile, der Haͤrte oder Geſchmei- digkeit, des Stoßes, Drucks, der Elaſticitaͤt, ꝛc. in Be- trachtung koͤmmt, welche die Wirkung der thieriſchen Kraͤf- te ſich oft zufaͤllig, natuͤrlich und widernatuͤrlich coordini- ren und ſubordiniren. Alle thieriſche Wirkungen ſtehen von Natur in der Subordination der ſinnlichen Eindruͤcke, wodurch die urſpruͤnglichen thieriſchen Lebenskraͤfte in ihrer Wirkung unterhalten werden, ſo lange nur irgend ein thie- riſches Leben uͤbrig iſt. §. 678. 679. Von der Fortdauer dieſer letztern haͤngt es ab, §. 680. daß tauſenderley ſinn- liche Eindruͤcke in jedem Theile des Syſtems der thieriſchen Maſchinen, die in theils natuͤrlich nothwendiger und von der Natur veranlaßter, theils zufaͤlliger Coordination mit ihnen wirken, bald ganze Folgen natuͤrlich ſubordinirter thieriſcher Verrichtungen aus verſchiedenen Mittelpunkten thieriſcher Kraͤfte, §. 673. 687 — 689. bald einzelne ſolche Verrichtungen, die insgeſammt zur Erhaltung und den von der Natur beſtimmten Zwecken des Thieres dienen, hervorbringen koͤnnen, §. 674. 681 — 686. und daß ein thieriſches Leben in ſeiner Vollkommenheit beſtehen und fortwaͤhren kann, es mag uͤbrigens das Thier beſeelt oder unbeſeelt ſeyn. §. 690. Bey beſeelten Thieren ſind aber den urſpruͤnglichen thieriſchen Lebenskraͤften noch die thieri- ſchen Seelenkraͤfte des Gehirns natuͤrlich ſubordiniret, §. 691. welche nichts anders als ſinnliche Eindruͤcke von ei- ner beſondern Art ſind, §. 356. die ihre thieriſche Wir- kung durch den Mittelpunkt der thieriſchen Seelenkraͤfte des Gehirns §. 692. vermittelſt der Erzeugung oder Wirkung von Vorſtellungen und materiellen Jdeen thun, und da- durch eben dieſelben zur Erhaltung des Thieres und Erfuͤl- lung ſeiner ihm anbeſtimmten Zwecke erfoderlichen Reihen von ſubordinirten und einzelnen thieriſchen Verrichtungen, in eben der theils natuͤrlich nothwendigen, theils zufaͤlligen Coordination, wie die uͤbrigen, hervorbringen koͤnnen, §. 696. damit ſie zugleich aus Empfindung, Erkenntniß, Willkuͤhr,

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Zitationshilfe: Unzer, Johann August: Erste Gründe einer Physiologie der eigentlichen thierischen Natur thierischer Körper. Leipzig, 1771, S. 703. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/unzer_erstegruende_1771/727>, abgerufen am 20.05.2024.