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Unzer, Johann August: Erste Gründe einer Physiologie der eigentlichen thierischen Natur thierischer Körper. Leipzig, 1771.

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6) oder in manchen Punkten, die ihn ableiten könnten,
nicht so trift, daß sie ihn sinnlich annehmen;     S. 429
§. 429. 7) oder, wenn sie gleich davon sinnlich gerührt wer-
den, ihn nicht bis in die mechanische Maschine zurück-
senden, die die mittelbare Nervenwirkung verrichten
soll.     430
430. Auch die Gewohnheit kann viele von diesen natürlichen
Hindernissen der Nervenwirkungen äußerer sinnlicher Ein-
drücke verursachen,     432
431. wie die Erfahrung lehrt.     433
432. Thiere, und Glieder derselben, die großen Nervenkräfte
von äußern sinnlichen Eindrücken besitzen, heißen reizbare.
Ursprung der Jdiosyncrasie. Die Reizbarkeit des Herrn
von Haller
ist nur auf die unmittelbaren Nervenwirkungen
der äußern sinnlichen Eindrücke in den Muskelfasern ein-
geschränkt, und die mittelbaren weiß er nicht in sein Sy-
stem zu bringen.     434 ff.
433. Die Nervenwirkungen äußerer sinnlicher Eindrücke, die,
wenn sie empfunden würden, angenehm oder unangenehm
wären, sind eben so verschieden, als ihre Seelenwirkun-
gen seyn müßten, wenn sie die Seele empfände.     437
434. So wie also die Seelenwirkungen des Kitzels und
Schmerzens von einem empfundenen außern sinnlichen Ein-
drucke beschaffen seyn würden, sind es auch die Nerven-
wirkungen eben desselben unempfundenen.     438
435. Sowohl die unmittelbaren,     439
436. als auch die mittelbaren Nervenwirkungen des äußern
sinnlichen Eindrucks können alle, sowohl unmittelbare, als
zufällige Seelenwirkungen der äußern Empfindung dessel-
ben ausdrücken;     440
437. und so können in einem ungehirnten und unbeseelten
Thiere die äußern sinnlichen Eindrücke alle die thierischen
Bewegungen als ihre Nervenwirkungen hervorbringen, die
bey einem beseelten Seelenwirkungen ihrer äußern Empfin-
dung seyn würden:     441
438. denn das Merkmal in einer äußern Empfindung was
die Seele auf willkührliche Nebenvorstellungen leitet, die
ihre Seelenwirkungen im Körper mit denen von der Em-
pfindung verbinden, wirket schon im äußern sinnlichen
Eindrucke, ehe er zum Gehirne kömmt und empfun-
den wird, diese Seelenwirkungen als Nervenwir-
kungen.     442
439. So wie also viele Thiere durch die Empfindungen ihrer
äußern sinnlichen Eindrücke regiert, und zu willkürlich ver-
knüpften
Jnhalt.
6) oder in manchen Punkten, die ihn ableiten koͤnnten,
nicht ſo trift, daß ſie ihn ſinnlich annehmen;     S. 429
§. 429. 7) oder, wenn ſie gleich davon ſinnlich geruͤhrt wer-
den, ihn nicht bis in die mechaniſche Maſchine zuruͤck-
ſenden, die die mittelbare Nervenwirkung verrichten
ſoll.     430
430. Auch die Gewohnheit kann viele von dieſen natuͤrlichen
Hinderniſſen der Nervenwirkungen aͤußerer ſinnlicher Ein-
druͤcke verurſachen,     432
431. wie die Erfahrung lehrt.     433
432. Thiere, und Glieder derſelben, die großen Nervenkraͤfte
von aͤußern ſinnlichen Eindruͤcken beſitzen, heißen reizbare.
Urſprung der Jdioſyncraſie. Die Reizbarkeit des Herrn
von Haller
iſt nur auf die unmittelbaren Nervenwirkungen
der aͤußern ſinnlichen Eindruͤcke in den Muskelfaſern ein-
geſchraͤnkt, und die mittelbaren weiß er nicht in ſein Sy-
ſtem zu bringen.     434 ff.
433. Die Nervenwirkungen aͤußerer ſinnlicher Eindruͤcke, die,
wenn ſie empfunden wuͤrden, angenehm oder unangenehm
waͤren, ſind eben ſo verſchieden, als ihre Seelenwirkun-
gen ſeyn muͤßten, wenn ſie die Seele empfaͤnde.     437
434. So wie alſo die Seelenwirkungen des Kitzels und
Schmerzens von einem empfundenen außern ſinnlichen Ein-
drucke beſchaffen ſeyn wuͤrden, ſind es auch die Nerven-
wirkungen eben deſſelben unempfundenen.     438
435. Sowohl die unmittelbaren,     439
436. als auch die mittelbaren Nervenwirkungen des aͤußern
ſinnlichen Eindrucks koͤnnen alle, ſowohl unmittelbare, als
zufaͤllige Seelenwirkungen der aͤußern Empfindung deſſel-
ben ausdruͤcken;     440
437. und ſo koͤnnen in einem ungehirnten und unbeſeelten
Thiere die aͤußern ſinnlichen Eindruͤcke alle die thieriſchen
Bewegungen als ihre Nervenwirkungen hervorbringen, die
bey einem beſeelten Seelenwirkungen ihrer aͤußern Empfin-
dung ſeyn wuͤrden:     441
438. denn das Merkmal in einer aͤußern Empfindung was
die Seele auf willkuͤhrliche Nebenvorſtellungen leitet, die
ihre Seelenwirkungen im Koͤrper mit denen von der Em-
pfindung verbinden, wirket ſchon im aͤußern ſinnlichen
Eindrucke, ehe er zum Gehirne koͤmmt und empfun-
den wird, dieſe Seelenwirkungen als Nervenwir-
kungen.     442
439. So wie alſo viele Thiere durch die Empfindungen ihrer
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[[763]/0787] Jnhalt. 6) oder in manchen Punkten, die ihn ableiten koͤnnten, nicht ſo trift, daß ſie ihn ſinnlich annehmen; S. 429 §. 429. 7) oder, wenn ſie gleich davon ſinnlich geruͤhrt wer- den, ihn nicht bis in die mechaniſche Maſchine zuruͤck- ſenden, die die mittelbare Nervenwirkung verrichten ſoll. 430 430. Auch die Gewohnheit kann viele von dieſen natuͤrlichen Hinderniſſen der Nervenwirkungen aͤußerer ſinnlicher Ein- druͤcke verurſachen, 432 431. wie die Erfahrung lehrt. 433 432. Thiere, und Glieder derſelben, die großen Nervenkraͤfte von aͤußern ſinnlichen Eindruͤcken beſitzen, heißen reizbare. Urſprung der Jdioſyncraſie. Die Reizbarkeit des Herrn von Haller iſt nur auf die unmittelbaren Nervenwirkungen der aͤußern ſinnlichen Eindruͤcke in den Muskelfaſern ein- geſchraͤnkt, und die mittelbaren weiß er nicht in ſein Sy- ſtem zu bringen. 434 ff. 433. Die Nervenwirkungen aͤußerer ſinnlicher Eindruͤcke, die, wenn ſie empfunden wuͤrden, angenehm oder unangenehm waͤren, ſind eben ſo verſchieden, als ihre Seelenwirkun- gen ſeyn muͤßten, wenn ſie die Seele empfaͤnde. 437 434. So wie alſo die Seelenwirkungen des Kitzels und Schmerzens von einem empfundenen außern ſinnlichen Ein- drucke beſchaffen ſeyn wuͤrden, ſind es auch die Nerven- wirkungen eben deſſelben unempfundenen. 438 435. Sowohl die unmittelbaren, 439 436. als auch die mittelbaren Nervenwirkungen des aͤußern ſinnlichen Eindrucks koͤnnen alle, ſowohl unmittelbare, als zufaͤllige Seelenwirkungen der aͤußern Empfindung deſſel- ben ausdruͤcken; 440 437. und ſo koͤnnen in einem ungehirnten und unbeſeelten Thiere die aͤußern ſinnlichen Eindruͤcke alle die thieriſchen Bewegungen als ihre Nervenwirkungen hervorbringen, die bey einem beſeelten Seelenwirkungen ihrer aͤußern Empfin- dung ſeyn wuͤrden: 441 438. denn das Merkmal in einer aͤußern Empfindung was die Seele auf willkuͤhrliche Nebenvorſtellungen leitet, die ihre Seelenwirkungen im Koͤrper mit denen von der Em- pfindung verbinden, wirket ſchon im aͤußern ſinnlichen Eindrucke, ehe er zum Gehirne koͤmmt und empfun- den wird, dieſe Seelenwirkungen als Nervenwir- kungen. 442 439. So wie alſo viele Thiere durch die Empfindungen ihrer aͤußern ſinnlichen Eindruͤcke regiert, und zu willkuͤrlich ver- knuͤpften

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Zitationshilfe: Unzer, Johann August: Erste Gründe einer Physiologie der eigentlichen thierischen Natur thierischer Körper. Leipzig, 1771, S. [763]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/unzer_erstegruende_1771/787>, abgerufen am 24.11.2024.