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Unzer, Johann August: Erste Gründe einer Physiologie der eigentlichen thierischen Natur thierischer Körper. Leipzig, 1771.

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Jnhalt.
§. 620. Es existiren auch blos sinnliche, welchen die thierische
Natur der vernünftigen mangelt.     S. 625
621. Ein beseeltes Thier kann durch Verstümmelung als ein
Unbeseelres existiren. Existiren aber auch von Natur Un-
beseelte?
Dieß ist aus folgenden Gründen glaublich.     625
622. Weil es unerwiesen ist, daß alle Thiere beseelt seyn
müßten.     626
623. Weil unbeseelte existiren können.     626
624. Weil viel Thiere gar keine thierischen Seelenkräfte zu
besitzen scheinen,     627 ff.
1) Da sie gar keine Spuren von Vorstellungen äußern,
2) keinen Kopf, auch theils
3) kein Gehirn, theils
4) ein solches haben, das wohl schwerlich thierischer Seelen-
kräfte fähig seyn kann, und
5) da wir in ihren Handlungen alles finden, woraus wir
bey andern Thieren schließen, daß sie keine Seelenwir-
kungen, sondern blos thierisch sind.
625. Es ist also an der Möglichkeit unbeseelter Thiere nicht
zu zweifeln, wenn nur die Natur dergleichen hat erschaffen
wollen. Die Einwürfe, daß alle Thiere empfinden, äußere
Sinne haben, eigenwillig und ihren Empfindungen gemäß,
ja so gar gesellschaftlich handeln, daß dazu keine bloße
Maschine fähig seyn könne, und daß sie wenigstens nach
dunkeln Vorstellungen handeln, sind noch wohl zu beant-
worten.     632-642
626. Es ist der Analogie in der Natur gemäß, daß unbe-
seelte Thiere existiren.     643
627. Es giebt noch Zwischengrade der Vollkommenheit in
jeder Hauptgattung der Thiere.     644
Jm gegenwärtigen Werke kann man unter Unbeseelten nur
solche verstehen, welche keine andre Handlungen verrichten,
als solche, die selbst enthauptete Beseelte noch bewerkstelli-
gen könnten.
Drittes Kapitel.
Vom Ursprunge der thierischen Natur.

§. 628. Die Erzeugung eines Thieres.     647
629. Jedes Thier entspringt aus einem andern, ihm ähnli-
chen, auf verschiedene Arten,     647
630. so daß mit ihm nicht ganz ursprünglich neue thierische
Maschinen entstehen, sondern sich nur Theile von andern
Thieren für sich entwickeln.     649
§. 631. Die-
Jnhalt.
§. 620. Es exiſtiren auch blos ſinnliche, welchen die thieriſche
Natur der vernuͤnftigen mangelt.     S. 625
621. Ein beſeeltes Thier kann durch Verſtuͤmmelung als ein
Unbeſeelres exiſtiren. Exiſtiren aber auch von Natur Un-
beſeelte?
Dieß iſt aus folgenden Gruͤnden glaublich.     625
622. Weil es unerwieſen iſt, daß alle Thiere beſeelt ſeyn
muͤßten.     626
623. Weil unbeſeelte exiſtiren koͤnnen.     626
624. Weil viel Thiere gar keine thieriſchen Seelenkraͤfte zu
beſitzen ſcheinen,     627 ff.
1) Da ſie gar keine Spuren von Vorſtellungen aͤußern,
2) keinen Kopf, auch theils
3) kein Gehirn, theils
4) ein ſolches haben, das wohl ſchwerlich thieriſcher Seelen-
kraͤfte faͤhig ſeyn kann, und
5) da wir in ihren Handlungen alles finden, woraus wir
bey andern Thieren ſchließen, daß ſie keine Seelenwir-
kungen, ſondern blos thieriſch ſind.
625. Es iſt alſo an der Moͤglichkeit unbeſeelter Thiere nicht
zu zweifeln, wenn nur die Natur dergleichen hat erſchaffen
wollen. Die Einwuͤrfe, daß alle Thiere empfinden, aͤußere
Sinne haben, eigenwillig und ihren Empfindungen gemaͤß,
ja ſo gar geſellſchaftlich handeln, daß dazu keine bloße
Maſchine faͤhig ſeyn koͤnne, und daß ſie wenigſtens nach
dunkeln Vorſtellungen handeln, ſind noch wohl zu beant-
worten.     632-642
626. Es iſt der Analogie in der Natur gemaͤß, daß unbe-
ſeelte Thiere exiſtiren.     643
627. Es giebt noch Zwiſchengrade der Vollkommenheit in
jeder Hauptgattung der Thiere.     644
Jm gegenwaͤrtigen Werke kann man unter Unbeſeelten nur
ſolche verſtehen, welche keine andre Handlungen verrichten,
als ſolche, die ſelbſt enthauptete Beſeelte noch bewerkſtelli-
gen koͤnnten.
Drittes Kapitel.
Vom Urſprunge der thieriſchen Natur.

§. 628. Die Erzeugung eines Thieres.     647
629. Jedes Thier entſpringt aus einem andern, ihm aͤhnli-
chen, auf verſchiedene Arten,     647
630. ſo daß mit ihm nicht ganz urſpruͤnglich neue thieriſche
Maſchinen entſtehen, ſondern ſich nur Theile von andern
Thieren fuͤr ſich entwickeln.     649
§. 631. Die-
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[[776]/0800] Jnhalt. §. 620. Es exiſtiren auch blos ſinnliche, welchen die thieriſche Natur der vernuͤnftigen mangelt. S. 625 621. Ein beſeeltes Thier kann durch Verſtuͤmmelung als ein Unbeſeelres exiſtiren. Exiſtiren aber auch von Natur Un- beſeelte? Dieß iſt aus folgenden Gruͤnden glaublich. 625 622. Weil es unerwieſen iſt, daß alle Thiere beſeelt ſeyn muͤßten. 626 623. Weil unbeſeelte exiſtiren koͤnnen. 626 624. Weil viel Thiere gar keine thieriſchen Seelenkraͤfte zu beſitzen ſcheinen, 627 ff. 1) Da ſie gar keine Spuren von Vorſtellungen aͤußern, 2) keinen Kopf, auch theils 3) kein Gehirn, theils 4) ein ſolches haben, das wohl ſchwerlich thieriſcher Seelen- kraͤfte faͤhig ſeyn kann, und 5) da wir in ihren Handlungen alles finden, woraus wir bey andern Thieren ſchließen, daß ſie keine Seelenwir- kungen, ſondern blos thieriſch ſind. 625. Es iſt alſo an der Moͤglichkeit unbeſeelter Thiere nicht zu zweifeln, wenn nur die Natur dergleichen hat erſchaffen wollen. Die Einwuͤrfe, daß alle Thiere empfinden, aͤußere Sinne haben, eigenwillig und ihren Empfindungen gemaͤß, ja ſo gar geſellſchaftlich handeln, daß dazu keine bloße Maſchine faͤhig ſeyn koͤnne, und daß ſie wenigſtens nach dunkeln Vorſtellungen handeln, ſind noch wohl zu beant- worten. 632-642 626. Es iſt der Analogie in der Natur gemaͤß, daß unbe- ſeelte Thiere exiſtiren. 643 627. Es giebt noch Zwiſchengrade der Vollkommenheit in jeder Hauptgattung der Thiere. 644 Jm gegenwaͤrtigen Werke kann man unter Unbeſeelten nur ſolche verſtehen, welche keine andre Handlungen verrichten, als ſolche, die ſelbſt enthauptete Beſeelte noch bewerkſtelli- gen koͤnnten. Drittes Kapitel. Vom Urſprunge der thieriſchen Natur. §. 628. Die Erzeugung eines Thieres. 647 629. Jedes Thier entſpringt aus einem andern, ihm aͤhnli- chen, auf verſchiedene Arten, 647 630. ſo daß mit ihm nicht ganz urſpruͤnglich neue thieriſche Maſchinen entſtehen, ſondern ſich nur Theile von andern Thieren fuͤr ſich entwickeln. 649 §. 631. Die-

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Zitationshilfe: Unzer, Johann August: Erste Gründe einer Physiologie der eigentlichen thierischen Natur thierischer Körper. Leipzig, 1771, S. [776]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/unzer_erstegruende_1771/800>, abgerufen am 24.11.2024.