Unzer, Johann August: Gedanken vom Einfluß der Seele in ihren Körper. Halle (Saale), 1746.ist auch nicht, wenn endlich dieses allemal seyn,
iſt auch nicht, wenn endlich dieſes allemal ſeyn,
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0078" n="48"/><hi rendition="#fr">iſt auch nicht, wenn endlich dieſes allemal<lb/> geſchicht; ſo iſt entweder</hi><hi rendition="#aq">A</hi><hi rendition="#fr">die Urſach<lb/> von</hi><hi rendition="#aq">B</hi><hi rendition="#fr">oder</hi><hi rendition="#aq">B</hi><hi rendition="#fr">iſt die Urſach von</hi><hi rendition="#aq">A,</hi> mit<lb/> einem Wort; ſo hat Urſach und Wuͤrckung<lb/> zwiſchen beyden ſtatt. Wenn ich z. E. ſehe,<lb/> daß die Sonne, <hi rendition="#aq">A</hi> allemal zugegen iſt, wenn<lb/> das Licht auf den Erdboden, <hi rendition="#aq">B</hi> auch iſt; wenn<lb/> ich ferner ſehe daß dieſes, <hi rendition="#aq">B,</hi> niemals zugegen<lb/> ſey, wenn ienes, <hi rendition="#aq">A,</hi> nicht da iſt; ſo kan ich,<lb/> wenn ich genau verfahren will, alsdenn nur<lb/> erſt ſchlieſſen, daß eines von dieſen beyden Din-<lb/> gen die Urſach von dem andern ſey. Hinge-<lb/> gen wenn zwey Uhren zu gleicher Zeit aufgezo-<lb/> gen worden und der Zeiger auf einerley Art<lb/> ſteht; ſo iſt zwar die Bewegung des Zeigers<lb/> auf der einen niemals ohne die Bewegung des<lb/> Zeigers auf der andern; allein wenn ich die ei-<lb/> ne Uhr verhindere, daß ſie ihre Bewegung nicht<lb/> fortſetzen kan; ſo geht dem ohngeachtet der<lb/> Zeiger auf der andern Uhr eben wie vorhin.<lb/> Und darum kan ich nicht ſagen, daß die Bewe-<lb/> gung des Zeigers der einen Uhr die Urſach von<lb/> der Bewegung deſſelben auf der andern ſey;<lb/> Weil in dieſem Falle zwar <hi rendition="#aq">A</hi> allemal zugegen<lb/> wenn <hi rendition="#aq">B</hi> zugegen iſt, allein weil auch <hi rendition="#aq">A</hi> zugegen<lb/> iſt, ob gleich <hi rendition="#aq">B</hi> nicht mehr vorhanden. Jch kan<lb/> alſo durch dieſen Schluß noch gar nicht be-<lb/> ſtimmen, welches von beyden, ob <hi rendition="#aq">A</hi> von <hi rendition="#aq">B</hi> oder<lb/><hi rendition="#aq">B</hi> von <hi rendition="#aq">A</hi> die Urſach ſey; ſondern ich kan nur<lb/> ſagen, daß zwiſchen beyden Urſach und Wuͤr-<lb/> ckung ſtatt habe. Jch koͤnte alſo ſchon ſo dreiſt<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſeyn,</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [48/0078]
iſt auch nicht, wenn endlich dieſes allemal
geſchicht; ſo iſt entweder A die Urſach
von B oder B iſt die Urſach von A, mit
einem Wort; ſo hat Urſach und Wuͤrckung
zwiſchen beyden ſtatt. Wenn ich z. E. ſehe,
daß die Sonne, A allemal zugegen iſt, wenn
das Licht auf den Erdboden, B auch iſt; wenn
ich ferner ſehe daß dieſes, B, niemals zugegen
ſey, wenn ienes, A, nicht da iſt; ſo kan ich,
wenn ich genau verfahren will, alsdenn nur
erſt ſchlieſſen, daß eines von dieſen beyden Din-
gen die Urſach von dem andern ſey. Hinge-
gen wenn zwey Uhren zu gleicher Zeit aufgezo-
gen worden und der Zeiger auf einerley Art
ſteht; ſo iſt zwar die Bewegung des Zeigers
auf der einen niemals ohne die Bewegung des
Zeigers auf der andern; allein wenn ich die ei-
ne Uhr verhindere, daß ſie ihre Bewegung nicht
fortſetzen kan; ſo geht dem ohngeachtet der
Zeiger auf der andern Uhr eben wie vorhin.
Und darum kan ich nicht ſagen, daß die Bewe-
gung des Zeigers der einen Uhr die Urſach von
der Bewegung deſſelben auf der andern ſey;
Weil in dieſem Falle zwar A allemal zugegen
wenn B zugegen iſt, allein weil auch A zugegen
iſt, ob gleich B nicht mehr vorhanden. Jch kan
alſo durch dieſen Schluß noch gar nicht be-
ſtimmen, welches von beyden, ob A von B oder
B von A die Urſach ſey; ſondern ich kan nur
ſagen, daß zwiſchen beyden Urſach und Wuͤr-
ckung ſtatt habe. Jch koͤnte alſo ſchon ſo dreiſt
ſeyn,
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