S (= 0°): s (= 2°) = M (= 0°): m (= 2°) S (= 0°) = 0 M (= 0°) = 0 o : s = o : m Es fiele demnach auch die Bewegung so der Empfindung allemal folget, und ihr propor- tional ist, hinweg, wenn die Empfindung hin- weg fiele. Das ist: Allemal erfolget auf eine Empfindung, eine ihr proportionale Bewe- gung, und allemal erfolget keine ihr proportio- nale Bewegung, wenn keine Empfindung zu- gegen ist. Wenn A ist und B ist auch; wenn A nicht ist und B ist auch nicht; wenn endlich dieses allemal eintrift; so ist es wahrscheinlich, daß zwischen A und B Ursach und Würckung statt habe. §. 19. Es sey A = S und B = M. So ist, wenn S allemal ist, so bald M ist, und wenn S nicht ist; so bald M nicht ist, wahr- scheinlich, daß zwischen S und M Ursach und Würckung statt habe. § cit. Nun ist S nie- mahls, ohne M §. 26. und M ist niemals ohne S. Wenn S abwesend ist; so ist vermöge der ietzt gegebenen Bedingungen auch M nicht, und umgekehrt. Also ist es wahrscheinlich, daß entweder S, M würcke oder daß M die Ursach von S sey. Man muß mich aber ia recht ver- stehen. Jch behaupte keinesweges, daß alle
Be-
S (= 0°): s (= 2°) = M (= 0°): m (= 2°) S (= 0°) = 0 M (= 0°) = 0 o : s = o : m Es fiele demnach auch die Bewegung ſo der Empfindung allemal folget, und ihr propor- tional iſt, hinweg, wenn die Empfindung hin- weg fiele. Das iſt: Allemal erfolget auf eine Empfindung, eine ihr proportionale Bewe- gung, und allemal erfolget keine ihr proportio- nale Bewegung, wenn keine Empfindung zu- gegen iſt. Wenn A iſt und B iſt auch; wenn A nicht iſt und B iſt auch nicht; wenn endlich dieſes allemal eintrift; ſo iſt es wahrſcheinlich, daß zwiſchen A und B Urſach und Wuͤrckung ſtatt habe. §. 19. Es ſey A = S und B = M. So iſt, wenn S allemal iſt, ſo bald M iſt, und wenn S nicht iſt; ſo bald M nicht iſt, wahr- ſcheinlich, daß zwiſchen S und M Urſach und Wuͤrckung ſtatt habe. § cit. Nun iſt S nie- mahls, ohne M §. 26. und M iſt niemals ohne S. Wenn S abweſend iſt; ſo iſt vermoͤge der ietzt gegebenen Bedingungen auch M nicht, und umgekehrt. Alſo iſt es wahrſcheinlich, daß entweder S, M wuͤrcke oder daß M die Urſach von S ſey. Man muß mich aber ia recht ver- ſtehen. Jch behaupte keinesweges, daß alle
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S (= 0°): s (= 2°) = M (= 0°): m (= 2°)
S (= 0°) = 0
M (= 0°) = 0
o : s = o : m
Es fiele demnach auch die Bewegung ſo der
Empfindung allemal folget, und ihr propor-
tional iſt, hinweg, wenn die Empfindung hin-
weg fiele. Das iſt: Allemal erfolget auf eine
Empfindung, eine ihr proportionale Bewe-
gung, und allemal erfolget keine ihr proportio-
nale Bewegung, wenn keine Empfindung zu-
gegen iſt. Wenn A iſt und B iſt auch; wenn
A nicht iſt und B iſt auch nicht; wenn endlich
dieſes allemal eintrift; ſo iſt es wahrſcheinlich,
daß zwiſchen A und B Urſach und Wuͤrckung
ſtatt habe. §. 19. Es ſey A = S und B = M.
So iſt, wenn S allemal iſt, ſo bald M iſt, und
wenn S nicht iſt; ſo bald M nicht iſt, wahr-
ſcheinlich, daß zwiſchen S und M Urſach und
Wuͤrckung ſtatt habe. § cit. Nun iſt S nie-
mahls, ohne M §. 26. und M iſt niemals ohne
S. Wenn S abweſend iſt; ſo iſt vermoͤge der
ietzt gegebenen Bedingungen auch M nicht,
und umgekehrt. Alſo iſt es wahrſcheinlich, daß
entweder S, M wuͤrcke oder daß M die Urſach
von S ſey. Man muß mich aber ia recht ver-
ſtehen. Jch behaupte keinesweges, daß alle
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Unzer, Johann August: Gedanken vom Einfluß der Seele in ihren Körper. Halle (Saale), 1746, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/unzer_gedanken_1746/97>, abgerufen am 16.02.2025.
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